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PR Ara-Toxin 05 - Die Trümmerbrücke

PR Ara-Toxin 05 - Die Trümmerbrücke

Titel: PR Ara-Toxin 05 - Die Trümmerbrücke
Autoren: Hubert Haensel
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Büro.«
    Guider fuhr herum, dachte einen Augenblick nach und eilte dann in sein Büro, wo er tatsächlich von einem der Haiartigen erwartet wurde. Der Aarus überragte ihn um gut zwei Haupteslängen, besaß eine schlanke Silhouette, silbrig helle Hautfarbe, und er trug ein elegantes, rauchsilbernes Stützkorsett mit Insignien. Ein elegantes, beeindruckendes Geschöpf mit beachtenswerter Ausstrahlung, die den ganzen Raum ausfüllte. Augenblicklich raffte Guider seine Haltung zusammen, schloss die Uniform und rückte sie korrekt zurecht.
    »Mein Name ist Susa, ich bin Rescotin im höchsten Rang«, stellte die Aarus sich vor. »Ich bin persönlich hierher gekommen, weil ich kein Risiko eingehen will, dass unser Gespräch nach draußen dringt. Ist dieser Raum hier abhörsicher?«
    »Selbstverständlich.« Guider verriegelte die Tür und aktivierte den Verzerrer. Dann stellte er das Glas auf undurchsichtig und schloss die sprachlos gaffenden Gesichter draußen aus.
    Walbrun Guider nannte brummelnd seinen Namen und wollte der Aarus Platz anbieten, als ihm auffiel, dass es kein geeignetes Sitzmöbel für ein haiartiges, 2,20 Meter großes Wesen gab. Mit verlegener Geste ließ er sich hinter seinem Arbeitstisch nieder. Das war vielleicht nicht höflich, aber noch ein Stückchen Autorität, das ihm in diesem Raum geblieben war. Er versuchte dabei, abwechselnd in die weit auseinander liegenden Augen an der ausladenden, leicht nach vorn gerichteten Balkennase der Aarus zu blicken, was ihn nervös machte. Noch nervöser machte ihn, dass diese schwarz glänzenden Augen völlig starr und reglos waren. Er wusste nicht viel über die Aarus und war noch nie einem von ihnen persönlich begegnet. Es irritierte ihn, dass ausgerechnet jetzt eine noch dazu hochrangige Rescotin sich zu ihm bemüht hatte.
    Susa fuhr fort: »Ich habe die Anzeige gegen Dabon Jesm erstattet und wollte mich nach dem Fortschritt der Anhörung erkundigen.«
    In kurzen Worten berichtete Guider, was Jesm gestanden hatte.
    Rescotin Susa hörte schweigend zu. Dann bemerkte sie: »Jesm lügt bezüglich der Daten. Wir haben sie nicht so gesichert, aber er hat uns damit einen guten Tipp geliefert. Ich werde mich damit befassen.«
    »Dann hat er den Datenspeicher also doch verstecken können«, überlegte Guider.
    »Anzunehmen. Oder er hat ihn bereits verkauft.«
    »Nein, das glaube ich nicht. Zum einen haben wir ihn abgefangen, bevor er das System verlassen konnte; es war ihm nicht möglich, irgendjemanden zu treffen. Zum anderen würde er dieses hochbrisante Material niemandem anvertrauen, außer seinen Auftraggebern. Jesm ist Profi.« Guider runzelte plötzlich die Stirn. »Nachdem du dich persönlich hierher bemühst - es ist doch hochbrisantes Material, oder?«
    Die Lippenfarbe der Aarus veränderte sich plötzlich von blassem Rosa zu hellem Orange. Guider schloss daraus, dass es sich um ein Mienenspiel handelte, eine emotionale Reaktion. Aber was bedeutete es? Wut oder Lächeln? »Zumindest glaubt Jesm das«, antwortete Susa. »Tatsache ist, dass wir ihn damit geködert haben. Denn wir haben natürlich schon lange vorher Erkundigungen über ihn eingezogen, bevor wir ihn zu uns eingeladen haben. Er steht nicht in Diensten der LFT, was dir nichts Neues sein wird, und er hat uns eine tolle Lügengeschichte aufgetischt, um an unsere scheinbar wertvollste Erfindung zu kommen. Ohne zu ahnen, dass wir genau das beabsichtigt hatten. Denn wir glauben, dass er Verbindung zu einem bestimmten Konsortium hat, das uns schon seit einiger Zeit ein Stachel im Fleisch ist.«
    Guider beugte sich vor. »Ja, das vermute ich auch, aber er wird uns nichts darüber sagen.«
    »Deswegen haben wir dafür gesorgt, dass er uns dorthin führt«, versetzte Susa. Sie ließ die mächtige Balkennase leicht pendeln. »Dieses Konsortium ist spezialisiert auf Industriespionage. Es hat viele Erfinder um ihre Patente gebracht, Existenzen ruiniert oder sogar ausgelöscht und empfindlich den Handel gestört. Auch wir haben bereits einen nicht unbeträchtlichen Schaden durch diese Leute erlitten. So etwas nehmen wir nicht hin. Als wir nach langen Forschungen herausgefunden hatten, dass Dabon Jesm vermutlich für das Konsortium tätig ist, haben wir gewartet, bis er wieder einmal nach Reno 25 kam und ihn durch eine von uns beauftragte Informantin mit dem Hinweis auf das neue Triebwerk geködert.« Sie zeigte Guider eine Holografie.
    Die atemberaubend schöne Frau darauf passte genau auf Jesms Beschreibung
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