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PR Ara-Toxin 05 - Die Trümmerbrücke

PR Ara-Toxin 05 - Die Trümmerbrücke

Titel: PR Ara-Toxin 05 - Die Trümmerbrücke
Autoren: Hubert Haensel
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hindurch.
    »Wir sind stets abhörsicher«, sagte der Aarus. Es war schwierig für mich, mich auf ihn einzustellen, irgendeine Gemütsregung festzustellen. Seine Stimme war sehr fremd und irritierend mechanisch. »Was können wir für die LFT tun?«
    »Nun - die Frage ist eher, was wir für euch tun können«, versetzte ich. »Daher ist es von besonderer Bedeutung, dass ich mit jemandem Hochrangigen spreche, denn es handelt sich um eine sehr heikle Angelegenheit. Es geht um nicht weniger als die Kündigung sämtlicher bestehender Handelsverträge und die generelle Ablehnung neuer Patente.«
    »Einen Augenblick, bitte.« Der Aarus verschwand aus dem Bild, und ich musste mich gedulden. Schließlich kam der Aarus zurück. Nein - ein anderer, denn er trug ein fein gearbeitetes Exoskelett mit Insignien darauf.
    »Ich bin Susa, Rescotin im höchsten Rang«, stellte sich mein neues Gegenüber vor. »Ich bin zuständig für die Auftragsabwicklung und den Handelskontakt. Ich habe die Entscheidungskompetenz zur Annahme eines Auftrags und wahre als offizielle Vertreterin des Schwarms unsere Interessen. Mir ist nichts von den genannten Dingen bekannt.«
    Der Titel hörte sich passend an. Vermutlich stand nur noch die Schwarmerin - laut Auskunft war das Oberhaupt dieses Wurms eine Aarus-Frau - über dieser Susa. Anscheinend ein ziemlich matriarchalisch geführtes Schiff. Nun gut, Tamar hatte ich auch zufriedenstellen können.
    »Wir haben eine Forderung der Algorrian erhalten«, kam ich ohne Umschweife zur Sache. »Sie fordern das Privileg, die einzigen Zulieferer von Hightech für die LFT zu werden. Um die Forderung zu verdeutlichen, haben sie der Regierung gedroht, den Kontakt zur LFT abzubrechen, wenn ihnen das Monopol nicht eingeräumt wird. Sie verlangen, dass wir die Verbindungen zu den Aarus beenden.«
    »Und warum erfahren wir das nicht auf offiziellem Wege?«
    »Das würde einen Skandal sondergleichen hervorrufen. Deswegen haben wir uns auch speziell diesen Wurm über einer Freihandelswelt ausgesucht, damit wir unauffällig verhandeln können. Ich trete seit Jahren als Händler auf. Wir wollen die Schwierigkeiten im Vorfeld aus dem Weg räumen.«
    Susa legte den Kopf leicht schief. Ihre starren, tot wirkenden schwarzen Augen schienen sich auf mich zu richten. »Haben wir denn Schwierigkeiten?«
    »Noch nicht, aber das kann sich schnell ändern«, antwortete ich. »Ich bin nur als Unterhändler hier, ein kleines Rädchen im Getriebe. Wenn ich meinen Vorgesetzten eine Mitteilung, vielleicht sogar einen Beweis bringen könnte, dass die Aarus unverzichtbare Partner sind, würde das die Argumentation den Algorrian gegenüber untermauern. Wir dürfen uns auf diese Erpressung nicht einlassen, müssen die Algorrian aber beeindrucken, und nicht nur mit Worten.«
    »Wir werden darüber nachdenken.«
    »Selbstverständlich, das kann ich verstehen. Das Ultimatum der Algorrian läuft erst in drei Tagen ab, es ist also noch genug Zeit. Meine weiteren Informationen können auch so lange warten.«
    Die Rescotin zögerte sichtlich, als sie die Worte »Ultimatum« und »drei Tage« hörte. »Weitere Informationen?«
    »Ich bitte um Verständnis, dass ich nicht alles per Funk darlegen kann«, sagte ich. »Ich halte ein persönliches Gespräch für weitaus effizienter.«
    Es ging noch ein wenig hin und her, bis ich Susa endlich so weit hatte, dass sie einem Gespräch an Bord von Aarus-Kaart zustimmte. Ich machte mich umgehend mit meinem kleinen Flitzer auf den Weg.
    Beim Anflug folgte ich genau den Anweisungen, die ich von den Aarus erhalten hatte. Bald vereinnahmte die hell schimmernde Perlenkette den gesamten Bildausschnitt. Zugegeben ein beeindruckendes, nicht alltägliches Bild. Aarus-Kaart mochte annähernd 30 Kilometer lang sein, und man leitete mich zu dem links von mir gelegenen Ende. Ich meldete mich per Funk an, als die Distanz zu dem weiß wabernden Schirm nur noch 100 Kilometer betrug. Kurz darauf wurde mein Schiff mittels Traktorstrahl in eine Schleuse gezogen.
    Weil ich beim Aussteigen vergessen hatte, einen Raumanzug anzulegen, schnallte man mir einen Rucksack um, der »Portensor« genannt wurde und mich schwerelos machte.
    Dann ging es mit Tempo in den Innenraum dieser leuchtenden Sphäre, in der es ein wenig kühl und feucht, aber gut atembar war. Und alles war schwerelos. Ich war das weder gewohnt, noch darauf vorbereitet, und trudelte hilflos rudernd davon. Deshalb nahmen mich zwei Aarus an den Händen und zogen mich mit
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