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PR Ara-Toxin 05 - Die Trümmerbrücke

PR Ara-Toxin 05 - Die Trümmerbrücke

Titel: PR Ara-Toxin 05 - Die Trümmerbrücke
Autoren: Hubert Haensel
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technischen Entwicklung«, fuhr Tamar fort. »Wenn du interessiert bist, unterhalten wir uns zuerst über den Preis.«
    Sicher war ich das. Eine neue Erfindung der Aarus? Von der Tamar wusste? Das konnte nichts Banales sein, wie etwa ein automatischer Pfirsichschäler oder so. Ich stieg ein - und fiel fast in Ohnmacht, als sie mir ihren Preis nannte. Fort war alle prickelnde Erotik, jeglicher Hormonstau verschwunden. Eine halbe Stunde lang verhandelten wir zäh, und sie brachte mich tatsächlich zum Schwitzen. Immerhin rann es mir nicht über die Stirn, aber den Rücken hinab. Und nicht nur das: Sie verlangte Vorkasse, zahlbar sofort! Sie hatte extra ein kleines Anweisungsterminal dabei. »Das also ist das Risiko, von dem du gesprochen hast«, beschwerte ich mich. »Ich zahle ins Blaue hinein, ohne zu wissen, was ich dafür kriege!«
    Ihr entzückender dünner Haarzopf am Hinterkopf wirbelte durch die Luft, als sie kopfschüttelnd lachte. An den kahlen Seiten, unter der feinen Haut, zeichneten sich kleine pulsierende Adern ab. Ich konnte sehen, wie ihre Brüste sich unter den Falten des Kleides hoben und senkten, klein und fest, so etwas erkenne ich sofort. Vor allem, weil sie nichts unter dem Kleid trug. Das hatte sie auch nicht nötig. Sie amüsierte sich königlich mit mir. Wahrscheinlich machte sie das ein paarmal am Tag mit ihren Kunden. Ich hätte sie in diesem Moment am liebsten geschlagen, ihr die Hochmut rausgeprü-gelt. Und anschließend hätte ich sie gern.
    »Also, was ist nun?«, unterbrach sie meine unfeinen Gedanken. »Du hast mich auf den niedrigsten Preis meiner Karriere gehandelt, also solltest du mir entgegenkommen. Ja oder nein? Du entscheidest, ob wir noch einen Champagner trinken werden oder vor dem Kaffee auseinander gehen.«
    »Ich zahle«, murmelte ich niedergeschlagen. Diese Frau war mir ebenbürtig. Über war sie mir nicht, nein. Dafür war ich zu lange im Geschäft. Der ausgehandelte Preis war immer noch hoch, aber angemessen, wenn sie mir dafür das Entsprechende bot. Also tippte ich die Überweisung in ihr Terminal, wir warteten während des Kaffees auf die Bestätigung, und dann erfuhr ich das Geheimnis.
    »Die Aarus haben ein neues Lineartriebwerk entwickelt, für das die derzeitige Hyperimpedanz bedeutungslos ist«, eröffnete Tamar mir und gab noch ein paar technische Details.
    Ich saß wie erschlagen da, mein Puls raste, und in meinem Kopf ratterte eine Geldmaschine, die pausenlos Galax ausspuckte. Wenn es stimmte, was Tamar sagte, hatte ich den größten Fisch meines Lebens an Land gezogen! Alle meine Probleme wären auf einen Schlag erledigt, und ich wäre bis ans Lebensende ein gemachter Mann.
    »Und wer besitzt diese Information bereits?«, fragte ich heiser.
    »Ich bitte dich«, sagte Tamar stirnrunzelnd. »Selbstverständlich ist sie exklusiv. Ich arbeite seriös, nicht umsonst habe ich einen guten Ruf. Ich wähle sorgfältig aus, wem ich was zukommen lasse. Du arbeitest auf der Ebene, die mich nicht in Lebensgefahr bringt, mir aber gleichzeitig einen guten Preis sichert, so einfach ist das. Was du mit der Information anfängst, ist deine Sache, mein Part ist damit beendet.«
    Bevor ich etwas erwidern konnte, rutschte sie plötzlich so nah zu mir, dass nicht einmal mehr ein Blatt zwischen uns gepasst hätte. Der Duft ihres sinnlichen Parfüms trocknete meine Kehle aus, und ich fühlte ihre straffe Brust gegen meinen Arm gepresst. »Und damit du dich nicht übervorteilt fühlst, werde ich noch ein bisschen was
    zu meiner Information dazugeben«, flüsterte sie mir ins Ohr, und ich begriff, dass wir den Champagner nicht in diesem Lokal trinken würden.
    Meine Strategie, die Aarus dazu zu bewegen, mir das Patent für ihre Maschine zu verkaufen, musste sehr sorgfältig überlegt werden. Außerdem brauchte ich ein eigenes Schiff, denn mit diesem Material konnte ich unmöglich auf herkömmlichem Wege reisen.
    Ich setzte mich mit Aarus-Kaart in Verbindung, gab mich als LFT-Emissär zu erkennen und bat um ein vertrauliches Gespräch. Man beschied mir zu warten, und nichts anderes hatte ich erwartet. Bürokratie brauchte immer ihre Zeit, überall im Universum.
    Um nicht unnütz herumzusitzen, fuhr ich mit der Rohrbahn zu einem kleinen Raumhafen, auf dem man gebrauchte Privatschiffe erstehen konnte. Ich erblickte eine ziemlich große Auswahl in allen Preisklassen und konnte mich nicht recht entscheiden, bis ich schließlich vor einer eher unscheinbaren kleinen Jacht verharrte, die
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