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PR Ara-Toxin 03 - Nekrogenesis

PR Ara-Toxin 03 - Nekrogenesis

Titel: PR Ara-Toxin 03 - Nekrogenesis
Autoren: Hans-Joachim Alpers
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aus Geschossteilen über die Länge des gegnerischen Decks. Ein Dutzend Androiden wurden getroffen und stürzten. Dann zog er eine Pistole, zielte und feuerte auf Dirif. Zwei Schüsse trafen das Deckshaus rechts und links der Schultern Dirifs, den dritten Schuss parierte der Dicke mit der breiten Klinge. Ty packte ein Tau, warf die leer geschossene Waffe aufs Deck und schwang sich ins Heck des gegnerischen Schiffes. Dirif empfing ihn mit dem schweren Säbel und drang wild fluchend auf ihn ein.
    Rechts und links der beiden Gegner erloschen Holos, sanken Androiden um, wirbelten armlange Holzsplitter durch den Rauch, ertönten Schreie im Pulverdampf, krachten einzelne Explosionen. Binnen weniger Atemzüge war das Heck leer, bis auf Dirif und Ty, die einander umtänzelten und die klirrenden Klingen kreuzten; ihr Kampf war echt und wurde schnell und kraftvoll geführt. Ty begann zu verstehen, dass Dirifs Körperfülle nur scheinbar aus schwabbeligem Fett bestand; der Mann war außerordentlich muskulös. Und ebenso ausdauernd wie er selbst.
    Während Ty einen Angriff abwehrte, zog er die zweite Pistole und zielte kurz. Der Schuss aus nächster Nähe streifte Dirifs linke Schulter und lähmte sie vorübergehend. Die Säbelhiebe prasselten unverändert aufeinander, und die Schneiden zeigten bereits tiefe Scharten. Ein Schlag prellte die Pistole aus Tys linker Hand. Sie wirbelte durch die Luft, ein Schuss löste sich und traf eine Kamera, die sich in einem Blitz und einem Trümmerhagel auflöste.
    »Ihr kämpft wie der Leibhaftige, Käpten!«, rief Dirif mit sarkastischem Lachen.
    Ty gab verbissen zurück: »Ihr nicht minder gut, Pirat. Aber die Beute wird mir gehören!«
    »Noch kämpfen wir darum, Terraner!«
    »Wahr gesprochen, isanischer Freibeuter!«
    Funkengarben sprühten von den Säbelschneiden. Ein kraftvoller Schlag Tys traf den Säbel dicht vor der Parierstange und zerbrach ihn. Dirif schnellte sich in die Höhe, überschlug sich rückwärts und zog während des Überschlags seinen Degen. Bevor Ty mit der schweren Waffe zu seinem Nachteil weiterkämpfte, schleuderte er sie nach Dirif und riss seinen Degen aus der Scheide. Der Säbel ritzte Dirifs Oberarm, drehte sich und blieb federnd in den Decksplanken stecken; die Lähmladung in der Spitze detonierte dumpf und setzte das Holz in Flammen.
    »Ha, dicker Dirif!«, rief Ty. »En garde!«
    »Oder so ähnlich.« Der Piratenkapitän schien unverändert gut gelaunt. Die Degen kreuzten sich, klirrten und schleiften aneinander, trennten sich wieder, fauchten und pfiffen durch die Luft, und Ty und Dirif tänzelten auf den Planken umeinander, ohne sich auch nur einen Moment aus den Augen zu lassen. Ty parierte jeden Schlag, drang immer wieder durch die Verteidigung Dirifs, konnte aber keinen Treffer anbringen. Keiner der beiden nahm wahr, dass sich auf beiden Schiffen die Holos abgeschaltet hatten und die Androiden verschwunden waren. Die übrig gebliebenen Trümmer und die Brandspuren blieben, aus einigen Öffnungen wölkte effektvoll künstlicher Rauch. Der Kampf im Heck der Karavelle aber war echt, Kräfte zehrend und er fand zwischen zwei gleich professionell Fechtenden statt. Tys Verblüffung über Dirifs Können, das ihn zunächst jäh erschreckt hatte, war überwunden. Er kämpfte mit jedem Trick, den er kannte. Einige Male stach Dirif durch seine Paraden, aber die Spitze des Degens traf die protzige Gürtelschnalle oder die Beschläge des Brustriemens. Jedes Mal hatte Ty ausweichen oder zurückspringen können.
    Wieder versuchte er, Dirif mit einem Dutzend kraftvoller und blitzschneller Schläge zurückzutreiben. Sein rechter Arm, von der Schulter abwärts bis hinunter in den Stulpenhandschuh, begann zu schmerzen. Dirif bewegte sich wie ein Schlangenmensch; sein Gesichtsausdruck blieb herausfordernd, spöttisch und selbstbewusst. Und gerade, als Tys Rechte am Schutzkorb und der Parierstange vorbei Dirifs ungeschütztes Schlüsselbein traf, erfolgte der Gegenstoß.
    Dirifs linke Handkante schlug die Degenspitze zur Seite, während er sich zur Seite drehte. Zugleich durchdrang er Tys Verteidigung und traf ihn in der Mitte der Brust. Die starke Lähmladung, die sich knatternd entlud, schleuderte Ty rückwärts, ließ ihn in einer Schmerzwelle taumeln und zusammenbrechen. Bevor die Schwärze seinen Blick erreichte, sah er hinter dem Degenstahl Dirif Alkouschans Gesicht. Der Pirat lächelte siegesbewusst.
    Ty Cinder erwachte, von Medikern und Helfern umgeben, in seinem
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