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PR Ara-Toxin 03 - Nekrogenesis

PR Ara-Toxin 03 - Nekrogenesis

Titel: PR Ara-Toxin 03 - Nekrogenesis
Autoren: Hans-Joachim Alpers
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versäumt, Ihnen die Unterlagen rechtzeitig zuzustellen.«
    »Ich bin mit einer einfachen, ehrlichen Entschuldigung zufrieden«, sagte Ty, grinste die wenigen Umstehenden an und ging zurück zum Pool. Er schwamm anschließend 18 Runden und sah sich um; bisher hatte er außerhalb des Wassers keinen Gast entdeckt, der auch nur annähernd wie einer seiner Konkurrenten aussah. Er zog sich in sein Zimmer zurück; auf dem Tisch lag die versiegelte Mappe mit dem Logo der Turnierleitung. Wohltuend entspannt, im gekühlten Massagesessel, gekleidet in einen bodenlangen weißen Morgenmantel, aktivierte der Terraner die Kommunikationseinrichtungen. Das riesige Holobild baute sich auf.
    Rund 2630 Jahre terranischer Rechnung, nachdem der atomare Krieg um 2030 n. d. Z. die Zivilisation arkonidischer Siedler fast ausgelöscht hatte, hatte sich die Gesellschaft der Isaner konsolidiert, auch dank großzügiger Entwicklungshilfe Terras und Arkons. Die Raumfahrt Isans, modern und gut entwickelt, hatte die Besiedlung dreier neu entdeckter Planeten ermöglicht. Auf Isan hatte sich nie eine Zentralregierung etabliert, weil die Nationalstaaten auf ihre Eigenständigkeit pochten; sie existierten noch heute. Jeder neu entdeckte Planet wurde unter diesen isanischen Staaten aufgeteilt. Eine Kolonie Isans, Bengum, war sogar in Privatbesitz. Der persönliche Eigentümer, der reiche Isaner Dirif Alkouschan, schien kein Meister der Verwaltung zu sein, und nun drohte ihm die Insolvenz.
    »Also wird er mit dem Mut und der Wut der Verzweiflung kämpfen«, stellte Ty fest und dachte flüchtig an die Gönnerinnen, die ihm das Geld für seinen Einsatz geliehen hatten. Selpina, Voey und Ardey erwarteten, dass er siegte und ihren Einsatz verzehnfachte. Das Holo zeigte eine Bilderfolge, in der Alkouschan die Hauptrolle spielte. Ty studierte misstrauisch den kleinwüchsigen, dicken Arkoniden und murmelte befremdet: »Älter als ich, ein Fettwanst, eine schmierige Person, mit der Anmutung eines Basarhändlers. Ein Palast, vier Frauen und eine Horde Kinder, die an seinen Nerven zerren.«
    Während Ty Cinder bedächtig seine umfangreiche Ausrüstung in die Schrankfächer räumte und über den Kampf im Pool nachdachte, lauschte er auf die Nachrichten des Kolonial-Holovid. Er hatte sich auf Bengum und das Turnier gründlich vorbereitet; trotzdem erfuhr er Neuigkeiten. Ein Zufallsgenerator bestimmte die Paarungen der Kämpfe, nur der jeweilige Gewinner kam in die nächste Runde, und es gab sieben »Kampfzonen«, weit verteilt auf der Halbinsel. Der Hotelpool zählte, wenigstens offiziell, nicht dazu. Ty wusste, dass ihn viele Konkurrenten als »Glücksritter« bezeichneten, aber sie alle mussten neidvoll anerkennen, dass er bisher jedes ähnliche Turnier auf anderen Welten für sich entschieden hatte. Er war hoch trainiert und hatte die Absicht, jedes Mittel einzusetzen, um zu gewinnen. Er öffnete das Siegel der tiefblauen Mappe und studierte die Unterlagen.
    Ty nickte beeindruckt. Ein Profi oder eine teure Agentur hatten diesem Trottel Alkouschan geholfen, eine perfekte Logistik des Turniers zu entwickeln. Die Rezeption des Resorts hatte ihm sein umfangreiches Set geschickt: Startnummer 098, die ersten Kampfstätten, den einseitig unterschriebenen Vertrag, die Quittung über die eingezahlte Summe, Hotelvoucher, Schecks für Spezialnahrung, ärztliche Versorgung und, wie vorausschauend!, für den Rücktransport, falls er verletzt wurde oder umgekommen war, und so fort. Zusätzliche Informationen; bisher 154 Teilnehmer. er las jedes Wort. Den Holo-Nachrichten, die mit halber Lautstärke liefen, entnahm Ty, dass der Zufallsgenerator der Kolonie am nächsten Morgen, 10 Uhr 30, die Teilnehmer am Kampf im multiplen Gelände, danach im Sumpf und im Wasser, schließlich in den Dünen und zuletzt im Labyrinth bestimmen würde. Ty wählte bequeme Abendkleidung, aktivierte mehrere Bewegungsmelder und suchte ohne Eile das Restaurant des Resorts auf und aß das sorgfältig zusammengestellte Essen. Ty wählte aus dem arkonidisch-terranischen Personal einen jungen Mann aus, winkte ihn an seinen Tisch und redete leise mit ihm. Wieder wechselte ein Galaxschein von hohem Wert den Besitzer.
    In der Bar, vor einem Drink mit wenig Alkohol, nahm er Blickkontakt mit einer Arkonidin auf, die Selpina Traar glich, seiner Geliebten auf dem Arkonplaneten, und die sich nach einer Nacht mit einem dunkelblonden grünäugigen, starken Terraner sehnte, charmant, mit ausgezeichneten Manieren und
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