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PR Ara-Toxin 03 - Nekrogenesis

PR Ara-Toxin 03 - Nekrogenesis

Titel: PR Ara-Toxin 03 - Nekrogenesis
Autoren: Hans-Joachim Alpers
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schmalgesichtige, kolonialarkonidische Pilot, nach hinten gewandt, »haben 65 Teilnehmer die Vorzüge unseres Resorts in Form günstiger Pauschalen gebucht. Aufenthalt, Vollpension, uneingeschränkter Zugang zu allen Trainingsmöglichkeiten und unser einzigartiger Service.«
    »Freut mich, das zu hören.« Ty lächelte gewinnend, stieg aus und teilte ein reichliches, aber genau berechnetes Trinkgeld aus. Vielleicht brauchte er erst morgen wieder eine schwache Dosis des Ara-Stimulans Ansotrac. Heute würde er sich mit den Einrichtungen des Hotels vertraut machen, gut essen, die Bar besuchen und ausschlafen. Morgen konnte er die Umstände, die zu seinem Sieg führen sollten, besser abschätzen. »Es ist von Vorteil, die Konkurrenten im Blick zu behalten. Kennen Sie die vorläufige Gesamtanzahl?«
    »In einer Stunde werden wir sie für Sie ermittelt haben.« Der Pilot nickte und steckte den Geldschein in seine Brusttasche.
    »Danke.« Jedermann, der über eine fünftel Million Galax verfügte, konnte teilnehmen; unbeschadet seiner persönlichen Leistungsfähigkeiten. Zwanzig Prozent, so der Prospekt, gingen vorab an die Administration der Kolonie. Ty stieg aus, kontrollierte seine Gepäckstücke und sah sich um: das Resort lag in einer idyllischen Umgebung und war weitläufiger, als der Prospekt versprach. Er richtete sich in seinem Zimmer ein, aß eine Kleinigkeit, zog Badehose und Strandshirt an und lenkte den winzigen Gleiter durch den Park zum Meereswasser-Hotelpool.
    Kurz nach Mittag hielten sich nur wenige Gäste am Megapool auf. Ty grüßte lächelnd, schoss einige herausfordernde Blicke auf die vier, fünf jungen Frauen ab und wölbte den Brustkorb. Der flache Teil war als Strand, der tiefe Teil als Korallen-Höhlen-System konzipiert. Ty Cinder setzte die Schutzbrille auf, duschte eiskalt, watete ins angenehm warme Wasser und schwamm zwei Mal die gesamte Länge, geschätzte 75 Meter, des Beckens, ohne abzusetzen. Der übergroße Pool, wie ein Canon geformt, lag zur Hälfte im Schatten alter Nebelölzedern. Ty tauchte kurz, kraulte in einem Halbkreis zurück und versuchte, den farbenprächtigen Korallen näher zu kommen. Als er schräg abwärts schwamm, an der dunklen Öffnung einer Höhle vorbei, packte etwas mit zwei harten Griffen seinen rechten Unterschenkel und zog ihn in die Tiefe.
    Ty erschrak nur kurz. Er dachte an Riesenkraken, Muränen und einen grausigen Scherz der Hotelleitung. Kampf? Jetzt schon? Man wollte ihn, den Champion, ausschalten. Er war bereit. Einige Herzschläge lang ließ er sich abwärts zerren; undeutlich sah er einen Schwimmer im blauen Taucheranzug mit einem miniaturisierten Atemgerät, dessen Mundstück aussah wie halb implantiert. Ty spannte seine Muskeln und verwandelte sich binnen abermals einiger Herzschläge in eine Kampfmaschine. Seine linke Ferse traf den Schwimmer am Brustbein. Ty krümmte sich nach hinten, drehte sich um die Längsachse, lenkte den Angreifer durch einen Blasenvorhang ausgestoßener Luft ab und legte beide Hände um den Hals des Angreifers. Als sich der Griff um seinen Fuß lockerte, gelang es ihm, den Arm des Schwimmers zu packen, auf den Rücken und zum Nacken zu drehen und mit wilden Bewegungen der Beine zwischen den Korallen aufzutauchen. Als beide Männer die Wasseroberfläche durchbrachen, schlug Ty die Handkante gegen den Hals des Angreifers; das Material des Anzugs dämpfte die vernichtende Wirkung des Hiebes. Der Angreifer zuckte, röchelte und spuckte das Mundstück des Atemgeräts aus. Ty packte den Schlauch und zerrte den Bewusstlosen quer durch das Becken, bis zum Sandstrand. Dort riss er das Schloss des Gürtels auf, ließ die Tauchgewichte aus den Schlaufen rutschen und band die Handgelenke des Angreifers mit Seemannsknoten über Kreuz fest.
    Eine Minute lang blieb er im flachen Wasser stehen und erholte sich. Als er wieder gleichmäßig atmete, lud er sich den Schwimmer auf die Schulter und stapfte zum Parkeingang. Die schweren Glassitscheiben glitten vor ihm zur Seite. Er ließ den Körper in einen Sessel fallen, sah sich um und winkte einem Androiden. Der Bewusstlose, ein breitschultriger Arkonide, kam zu sich.
    »Ich habe wohl etwas übersehen oder nicht richtig verstanden«, sagte er. »Stell die Teilnehmernummer fest und lass den Taucher aus dem Verzeichnis der Sieger streichen. Der Punkt geht an mich, an Ty Cinder.«
    Der Androide verbeugte sich und antwortete leise:
    »Sehr wohl, Mister Cinder. Die Leitung des Resorts hat vielleicht
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