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PR Action 35 Ziel Physiotron

PR Action 35 Ziel Physiotron

Titel: PR Action 35 Ziel Physiotron
Autoren: Perry Rhodan
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würde er sich darüber keine Gedanken mehr machen müssen, nie mehr.
    Weil er dann das nächste Opfer des Physiotrons sein würde...
    Aber wenn es klappte, wenn es auch mit ihm klappte ...
    Der erste unsterbliche Merla-Merqa ... ich, ja, bin ich!
    Aber falls es doch schief ging ...
    Forschung verlangt Opfer, rief er sich einen der Leitsätze seines Volkes in Erinnerung, große Opfer manchmal.
    Gesichter stiegen aus seinem Gedächtnis auf, Bilder von Verwandten und Freunden, die bei Experimenten umgekommen waren, die jeder Nicht-Merla-Merqa als irrwitzig bezeichnet hätte. Oder als selbstmörderisch ...
    Ulivawe Mnerosarch schob das Kinn vor, stieß den Atem aus; die Geistergesichter hinter seinen Augen verwehten,
    seine Tast- und Sensorhaare vibrierten.
    Noch ein Blick in die Runde, sichernd und prüfend. Nein, keiner da, der ihm zusah, und auch verändert hatte sich nichts. Der Turm leuchtete wie zuvor, am Himmel, der keiner war, dräuten Gewitterwolken, die keine waren.
    Nicht ganz so fest entschlossenen Schrittes, wie er es sich gedacht hatte, stakste Mnerosarch auf das Physiotron zu.
    Das eigentlich kleine, weil gerade einmal vier Meter hohe, säulenförmige Gerät schien vor ihm zu wachsen, nicht nur, weil er sich ihm näherte und es deshalb optisch größer wurde. Es schien sich wie drohend vor ihm aufzubauen. Furcht wollte sich in ihm rühren, auch Zweifel, ob er denn wirklich das Richtige tat hier, jetzt schon, ob er nicht lieber warten sollte, bis noch ein anderer Kandidat die Prozedur heil überstanden hatte ...
    Aber dann würde es zu spät sein.
    Saquola würde nicht gestatten, dass er, der er nur ein Merla-Merqa war, eine Zelldusche erhielt. Seine Exzellenz wollte diese Gunst zu gegebener Zeit nur Auserwählten erweisen. Und zu diesem erlauchten Kreis würde er gewiss nicht zählen.
    Nein, nein - jetzt oder nie!
    Und abgesehen davon hätte Ulivawe Mnerosarch auch gar nicht mehr stehen bleiben oder gar umkehren können. Der Teil von ihm, tief drinnen in ihm, der nicht Ulivawe Mnerosarch war, sondern reinstes Merla-Merqa-Wesen, dieser unstillbare Wissensdurst, dieser unbezwingbare Forschergeist, dieser Teil war inzwischen so stark, dass er allein bestimmte, was Mnerosarch tat. Er war seine Triebkraft, im wahrsten Sinne des Wortes, und er trieb den Merla-Merqa unaufhaltsam auf den runden, kupferfarbenen Sockel zu und hinauf und hinein in das Physiotron.
    Ein leises Zischen, dann war die Schiebetür zu.
    Mnerosarch drehte sich langsam einmal um die eigene Achse.
    So, wie man von draußen durch die halb transparente Säulenwand ein wenig in die Kammer hereinschauen konnte, fiel der Blick von hier drinnen aus nur milchig gefiltert nach draußen. Details ließen sich nicht ausmachen; nur das rötliche Licht, das der Turm abstrahlte, lag wie das rosige Leuchten eines Sonnenaufgangs über allem.
    Mnerosarchs Mund zuckte. Vielleicht war ihm dieser Vergleich nicht von ungefähr in den Sinn gekommen. Vielleicht, hoffentlich, begann ein neuer Tag, für ihn - ein neues Leben! Eines, das theoretisch endlos sein konnte. Mindestens aber noch 62 Jahre lang ...
    Aber womöglich stimmt auch diese Zeitspanne nicht ...
    Doch in diesem Moment begann etwas anderes. Begann es.
    Natürlich hatte Ulivawe Mnerosarch sich schon oft ausgemalt, wie es wohl sein mochte für denjenigen, der im Physiotron war. Was man fühlte und dachte während einer solchen Zelldusche. Wenn die Konturen des Betroffenen für das Auge des Zuschauers zerflossen, wenn die Person im Physiotron zu einem körperlosen, rot leuchtenden Gebilde wurde, das schneller und immer schneller um die eigene Achse rotierte, bis es nur noch eine wie im Herzschlag pulsende Energiespirale war, gehalten von den Kraftfeldlinien innerhalb des Physiotrons.
    Aus irgendeinem Grund hatte Mnero-sarch es sich immer friedlich vorgestellt. Es musste sein wie ein Einswerden mit allem Leben, mit Kräften, die alle krea-türliche Imagination überstiegen. Es musste ein bisschen so sein, wie es vielleicht nach dem Sterben war.
    Aber so war es nicht.
    Es war wie Sterben.
    Wie ein Sterben, das nicht aufhörte. Wie ein furchtbarer, undenkbar gewaltsamer Tod.
    Es tat weh. Auf eine Weise, die über bloßen Schmerz hinausging. Weil er nicht nur den Körper erfasste, sondern alles, was ein Lebewesen ausmachte.
    Ulivawe Mnerosarch fühlte sich zerrissen und dann noch weiter zerfetzt, bis ms Aller kleinste.
    Das konnte doch nicht richtig sein!
    Tat ES denjenigen, denen es ewiges Leben schenkte,
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