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PR Action 35 Ziel Physiotron

PR Action 35 Ziel Physiotron

Titel: PR Action 35 Ziel Physiotron
Autoren: Perry Rhodan
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auch das Wetter hier seiner Kontrolle unterlag.
    Vladimir Iljakin schaute zum grauen Himmel hoch.
    Oder so, wie das Wetter seiner Kontrolle bisher unterlegen hatte ...
    »Nun, so weit, so gut«, sagte Saquola.
    Vladimir blieb mit ihm stehen und drehte sich seinem Herrn und Meister zu. Der legte ihm, wieder einmal, in vaterhaft vertraulicher Geste eine Hand auf die Schulter. »Es freut mich, dass es Ihnen gut geht, Mr. Iljakin. Es freut mich wirklich - und ich hoffe von Herzen, dass dem weiterhin so sein wird.«
    Vladimir sah, wie Saquola sich mit der anderen Hand in theatralischer Geste an die Brust fassen wollte, es dann aber doch unterließ. Dies tat er so geschickt, dass es gar nicht auffiel - wenn man ihn nicht so gut kannte, wie Vladimir Iljakin dies mittlerweile tat. Saquola, der ehemalige ferronische Botschafter auf Terra, wusste, wie man sich in Szene setzte, wie man die Wirkung der eigenen Person exakt dosierte und nutzte.
    Und auch dafür bewunderte Vladimir diesen Mann. Fast so sehr, wie er ihm dankbar war. Denn was wäre aus ihm, Vladimir Iljakin, geworden, hätte Sa-quola ihn nicht gefunden und sich seiner angenommen, ihn auserwählt?
    Nichts wäre aus ihm geworden. Er wäre der Niemand geblieben, der er war, der Mutant mit den lachhaft geringen Fähigkeiten, dem der Zugang zum Mutantenkorps verwehrt geblieben wäre. Aber diese »Kräfte« waren eben nicht alles, was ihn ausmachte. In ihm steckte mehr, etwas, das weit über diese psionischen Eigenschaften hinausging, in dessen Schatten sie sogar verkümmert sein mochten.
    Saquola musste das erkannt haben. So, wie er seine eigene Person genau kannte und voll nutzte, sah er auch, wozu andere fähig waren. Und er war nicht zu stolz, ihnen die Augen zu öffnen, da-mit sie den Weg sehen konnten, der ihnen bestimmt war.
    »Natürlich müssen wir uns eingehender mit Dinen befassen, Mr. Iljakin«, ergriff der Ferrone wieder das Wort. »Sie untersuchen, uns überzeugen, dass es Ihnen wirklich gut geht, nicht nur dem Augenschein und Ihrem eigenen Gefühl nach. Aber dazu brauchen wir unseren guten Mnerosarch, und der ...«, Saquola wies mit einer Bewegung von Hand und Kopf über die Dächer der kleinen Stadt hinweg zum Turm über dem Physiotron, »... ist momentan sehr beschäftigt.«
    Er drehte den Kopf und blickte sinnierend zum Turm hinüber, der aus der Entfernung aussah, als bestünde er rein aus rotem Licht. »Wir sollten uns noch einen wie ihn anschaffen, denke ich. Es gibt hier einfach zu viel zu tun...« Er sah wieder zu Vladimir hin, lächelte, winkte ab. »Alles zu seiner Zeit, nicht wahr, Mr. Iljakin?«
    »So ist es«, versuchte Vladimir sich ungleichen jovialen Tbn zu üben. Es gelang ihm ... leidlich, wie er sich eingestehen musste. Und er hatte Mühe, seinen Ärger über dieses Unvermögen zu verhehlen.
    Saquola deutete mit einer Kopfbewegung in eine andere Richtung, hinaus in die »Prärie«, die bei Weitem nicht so leer war, wie sie von hier aus wirkte. Im Gegenteil, es schien dort nichts zu geben, was es nicht gab - in jedem Fall aber alles, was Saquola brauchte.
    Es musste einfach mehr als nur Glück gewesen sein, was den Ferronen dieses Backup hatte entdecken lassen, davon war Vladimir in diesem Moment mehr überzeugt denn je. Dieser Ort war wie geschaffen für Saquola und seine Pläne
    - und Vladimir hielt es nicht für abwegig, dass es genau so war.
    »Ich muss nach... meinem alten Freund sehen«, fuhr Saquola fort.
    Vladimir wusste, wen er meinte. Den Thort von Ferrol, Tsamal II. - der nun wirklich nicht mehr Saquolas Freund und Verbündeter war. Aber vielleicht wurde er es ja wieder, wenn die ... Operation glückte, die Saquola an ihm hatte vornehmen lassen.
    Darauf war Vladimir auch neugierig. »Darf ich Euch begleiten, Euer Exzellenz?« erbot er sich.
    »Lassen Sie es gut sein, mein junger Freund.« Abermals winkte Saquola locker ab. »Ich halte es für besser, wenn Sie sich erst einmal ein wenig mit Ihrem ... nun, Ihrem neuen Wesen vertraut machen, was meinen Sie? Nehmen Sie sich etwas Zeit, horchen Sie in sich hinein, hm?« Er lächelte und blinzelte ihm zu. »Ich bin gespannt, was Sie mir danach zu erzählen haben, Mr. Iljakin.«
    Der Ferrone drehte sich um, ging ein paar Schritte - und hob ab. Erfasst von der Transporttechnik des Backups, sauste seine Gestalt wie in einem unsichtbaren Antigravlift in die Höhe, wurde zu einem kleinen Punkt unter den grauen Wolken und verschwand.
    Und Vladimir Iljakin war allein und zum Warten
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