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Milliardär in meinem Bett

Milliardär in meinem Bett

Titel: Milliardär in meinem Bett
Autoren: M Child
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1. KAPITEL
    Wie viele Menschen war auch Rafe King einer gelegentlichen Wette nicht abgeneigt.
    Nur verlieren – das tat er nicht gern.
    Wenn er dann doch einmal verlor, war es für ihn jedoch Ehrensache, die Wettschuld auch einzulösen. Deshalb stand er jetzt hier in der Einfahrt, nippte am Kaffee aus einem Pappbecher und wartete darauf, dass die Arbeiter aufkreuzten. Als einer der Eigentümer der Baufirma King Construction hatte Rafe schon seit Jahren nicht mehr auf einer Baustelle gearbeitet. Normalerweise war er für die Organisation zuständig, bestellte Material und sorgte dafür, dass es auch rechtzeitig geliefert wurde. Er besaß die Übersicht über die zahlreichen Projekte der Firma und hatte stets ein Auge darauf, dass auch die angeheuerten Subunternehmer gute Arbeit leisteten.
    Doch in den nächsten Wochen würde er selber kräftig mit anpacken müssen. Sich die Hände schmutzig machen. Und das alles wegen einer verlorenen Wette.
    Ein Kleinlaster mit Anhänger hielt neben ihm. Rafe warf einen Blick auf den Fahrer. Joe Hanna. Angestellter. Freund. Und der Mann, der ihn zu der Wette überredet hatte, die für ihn so unangenehm ausgegangen war.
    Joe stieg aus dem Laster und grinste breit. „Mann, Rafe. Hätte dich ohne deinen Fünftausend-Dollar-Anzug fast nicht erkannt.“
    „Sehr witzig.“ In Wirklichkeit trug Rafe gar nicht gern teure Anzüge. So, wie er jetzt gekleidet war, fühlte er sich viel wohler – in verwaschenen Jeans, klobigen Arbeitsschuhen und dem schwarzen T-Shirt mit dem Aufdruck „King Construction“. „Du bist spät dran.“
    „Bin ich nicht. Du bist zu früh.“ Joe hielt ihm eine Papiertüte entgegen. „Willst du ’nen Donut?“
    „Klar.“ Rafe bediente sich aus der Tüte und verzehrte den Donut mit großem Appetit. „Wo bleiben denn die anderen?“
    „Die Arbeit fängt um acht an. Sie haben noch eine halbe Stunde.“
    „Wenn sie ein bisschen früher kommen würden, könnten sie schon alles vorbereiten und Punkt acht anfangen.“ Rafe blickte zu dem Bungalow hinüber, der für die nächste Zeit sein Arbeitsplatz sein würde. Vor dem Haus erstreckte sich ein gepflegter Rasen. Der Bungalow ist mindestens fünfzig Jahre alt, dachte er. Er wirkt ein bisschen, als hätte er schon immer hierher gehört, als wäre Long Beach um ihn herumgewachsen.
    „Was sollen wir hier überhaupt machen?“
    „Die Küche runderneuern“, antwortete Joe. „Fußboden, Spüle, das ganze Drumherum. Das gesamte Rohrleitungssystem muss überprüft werden. Alles veraltet. Und am Schluss kriegt das Ganze einen schönen neuen Anstrich.“
    Rafe nickte. „Und die Kollegen haben keine Ahnung, wer ich bin?“
    „Null“, bestätigte Joe grinsend. „Wie besprochen. Solange du hier arbeitest, heißt du Rafe Cole. Und bist gerade frisch eingestellt worden.“
    Es ist besser so, dachte Rafe. Wenn die Handwerker wüssten, dass ich ihr Arbeitgeber bin, würden sie sich beobachtet fühlen und vor lauter Verunsicherung ihren Job nicht richtig machen. Außerdem kann ich so in Erfahrung bringen, was sie von ihrer Arbeit und der Firma King Construction halten. Es ist wie in dieser Fernsehsendung, wo Chefs undercover in ihrer eigenen Firma arbeiten. Das wird bestimmt interessant.
    Trotzdem wurmte es ihn, dass er bei diesem Spiel mitmachen musste. Wichtige Arbeit in seinem richtigen Job blieb dafür liegen. Und das nur wegen einer verlorenen Wette. „Vielleicht hätte ich dich einfach feuern sollen“, sagte er zu Joe. Sicher, das meinte er nicht ernst, aber ein bisschen sauer war er schon.
    „Und was hätte das gebracht?“, fragte Joe. „Die Wettschuld hättest du trotzdem einlösen müssen. Ich weiß ja, dass du ein ehrenwerter Kerl bist und nicht kneifst. Hättest dich eben gar nicht erst auf die Wette einlassen sollen. Ich habe dir gleich gesagt, dass die Karre von meiner Sherry das Rennen gewinnt.“
    „Das kann ich nicht leugnen“, gab Rafe zu. Alles hatte vor einem Monat auf dem Betriebspicknick von King Construction angefangen. Zu dem Ereignis gehörte auch stets ein Seifenkistenrennen für die Kinder der Firmenangehörigen. Rafe hatte sich über das rosafarbene selbst gebaute Gefährt von Joes Tochter Sherry lustig gemacht und gewettet, dass sie bestimmt nicht gewinnen würde. Doch dann war sie mit weitem Abstand als Erste ins Ziel gekommen. Man sollte Frauen, egal welchen Alters, eben nie unterschätzen.
    „Gut, dass du bei dem Picknick nicht weiter in Erscheinung getreten bist und deinen
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