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PR Action 22 Feinde Des Lebens

PR Action 22 Feinde Des Lebens

Titel: PR Action 22 Feinde Des Lebens
Autoren: Perry Rhodan
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absacken - in der Hoffnung, dass die Landebeine mir den Gefallen taten, auszufahren.
    Sie taten es.
    *
    Hinter mir hörte ich einen kollektiven Aufschrei, als das Shuttle nach unten sackte. Ich hatte genau den Eingang des Schachts erwischt - Glück oder perfektes Fliegen, egal. Wenn wir jetzt nicht am Boden des Schachts zerquetscht werden wollten, dann mussten die Düsen nur noch wieder anspringen.
    Spuckend und stöhnend sprangen sie wieder an. Das Shuttle fing sich und trudelte langsam nach unten, immer noch mit dem Kopf nach vorn. Schließlich flogen wir in eine größere Höhle ein.
    »Die Brutkammer! Wir sind in der Brutkammer.« Tanisha sprach kaum noch verständlich. Sie nuschelte, hatte große Schmerzen und schien Schwierigkeiten mit der Sprache zu haben.
    »Alles in Ordnung dahinten? Warst ... du das mit der Platte?« Ich konnte mich nicht umwenden, aber ein paar laute Geräusche hatten mir einen Hinweis darauf gegeben, dass vielleicht nicht alles in Ordnung war.
    Ich hörte Alosians beruhigende Stimme aus dem Passagierteil. »Jorn ist ohnmächtig, Tanisha sieht weiß und kalkig aus, ihr scheint es aber gut zu gehen. Ich sehe sie schwach nicken. Tadran und ich
    Tanisha musste gestützt werden, als wir in den Raumanzügen das Shuttle verließen. Alosian wollte zurückbleiben, um nach dem Shuttle - und wohl auch nach Jorn - zu schauen. Also waren wir wieder zu dritt, so wie zu Beginn dieser eigenartigen Reise.
    Waren es wirklich erst drei Tage, die ich mit diesem jungen Taugenichts zugebracht hatte? Irgendwie war er ja schon ganz nett ...
    Wir befanden uns am Boden des Schachtes. Um uns herum lagen viele kleine Hellquarze. Ich gab mir Mühe, auf keinen zu treten. Die Kopfschmerzen hämmerten immer noch im Hintergrund, aber ich war so voll mit Injektionen, dass ich wahrscheinlich nichts gespürt hätte, wenn ich mit dem Kopf gegen die Schachtwand geschlagen hätte.
    »Tanisha, was nun?«
    Ich schaute besorgt zu ihr hinüber. Sie ging, halb auf Tadran gestützt, tapfer auf mich zu. »Das hier ist die Brutkammer der Opulu.« Sie näherte sich einem der Quarze und ging vor ihm in die Knie. »Keime. Babys. Kleine Opulu.«
    »Du darfst sie dir nicht an die Stirn setzen!« Ich war besorgt. Wusste sie, was sie tat - war sie noch Herrin ihrer selbst?
    »Ich muss«, antwortete Tanisha. »Ich muss zurück ins Shuttle und es tun. Diese Keime sind noch so jung. Ich hoffe, dass sie so schwach sind, dass sie mich nicht übernehmen. Ich muss meinen Willen behalten. Wenn nicht...«
    »... bin ich noch hier«, vollendete ich ihren Satz. Ob ich ihr wirklich helfen könnte, wenn es nötig wäre? Ich wusste es nicht.
    Tanisha hob mit fast zärtlich wirkenden Bewegungen einen Kristall auf, und wir gingen zurück in das Shuttle. Es gab keine andere Lösung.
    Wir öffneten die Helme und sahen einander etwas ratlos an.
    »Kann ich helfen?« Tadran war weiß wie Kalk, und er hatte wieder eine Hand auf den Magen gepresst. Aber er stand und war bereit zu helfen.
    »Danke.« Tanishas Blick zeigte tiefe Dankbarkeit für sein Angebot. »Betty weiß, was zu tun ist.« Sie schaute zu mir. Diese Augen zeigten alles - Zuneigung, Vertrauen, aber auch Angst. »Betty weiß immer, was zu tun ist.«
    Ich schluckte trocken. Hoffentlich hatte sie recht.
    Tanisha wandte sich dem Kristall zu. Sie hob ihn langsam an ihre Stirn. Der Kristall berührte ihre Stirn... Tanisha begann zu schreien. Der Hellquarz verschmolz mit Tanisha, brannte sich in bekannter Weise in ihre Stirn ...
    »Halt!« Tadran hatte Anstalten gemacht, auf sie zuzustürzen, um den Kristall wegzureißen. »Sie weiß, was sie tun muss!« Das hoffentlich hauchte ich nur ganz leise hinterher, dass Tadran mich nicht hören konnte.
    Tanisha richtete sich auf und schaute mich an. Ihre Körperhaltung hatte sich verändert. Sie war jetzt nicht mehr mädchenhaft, sondern wirkte wie eine erwachsene Frau. Ihre Schultern waren straff nach hinten gespannt, ihr Hals gerade, ihr Kinn energisch nach oben gestreckt.
    »Ich bin der, den ihr den Feind des Lebens nennt.« Ihre Stimme hatte sich verändert, war nun tiefer, rauchiger.
    Tadran zuckte unwillkürlich zurück. Das war nicht mehr die Tanisha, die er kannte.
    »Beruhige dich.« Ich trat zu ihm hinüber und legte ihm die Hand auf den Unterarm. »Ihr Körper beheimatet jetzt den Geist des Opulu. Wir müssen warten.«
    Tanisha hatte die Augen geschlossen. Sie bewegte ihren Oberkörper in leichten Schwankungen nach links und rechts. Ab und an setzte
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