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PR Action 19 Die Gläsernen Kinder

PR Action 19 Die Gläsernen Kinder

Titel: PR Action 19 Die Gläsernen Kinder
Autoren: Perry Rhodan
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ihn nicht verlieren. Weil sie ein Wirt war? Wenn Betty Tanishas eigene Überlegungen richtig verstand, steckte viel mehr dahinter. Es ging nicht nur um die biologische Komponente, sondern auch um Tanisha selbst.
    Nur wenige Augenblicke später ließ die Intensität der Todesstrahlung nach. Ein Blick durch das Fenster zeigte genau das, was Betty erwartet hatte.
    Der Mond entfernte sich.
    Bettys Welt war nicht mehr stumm.
    Liarr stützte sich mit beiden Händen ab, stemmte sich zitternd in die Höhe. Sie war zu stolz, um gebeugt und geschlagen am Boden zu bleiben. Mit jeder Faser ihres Leibes war sie die Ultima ihres Volkes, die Ekhonidin schlechthin.
    »Du ziehst also ab?«, fragte Liarr, als sei es ihr Verdienst und nicht das einer ebenso verzweifelten wie tapferen Aktion des geknechteten Mädchens Tanisha Khabir.
    Tanisha atmete schwer. »Dieser Körper darf nicht beschädigt werden. Wir verehren ihn. Er ermöglichte den ersten Kontakt zu einer biologischen Lebensform seit ...« Ein kurzes Stocken. »Seit sehr langer Zeit.«
    »Es gab schon einmal eine Situation wie diese?«, fragte Betty und war erstaunt, dass sie tatsächlich eine Antwort erhielt, wenn diese auch nichts erklärte, sondern eher weitere Fragen aufwarf.
    »Es war nicht vergleichbar. Der Geist dieses Kindes erstellt eine Verbindung zu eurer Art des Lebens. Er lehrte uns, ein Muster zu erkennen, mit dessen Hilfe wir auch andere biologische Lebensformen ...«
    »... versklaven können?«, fragte Liarr. »Das ist es doch, was ihr mit den gläsernen Kindern macht.«
    Der Opulu schien zu überlegen. »Ihr redet von Versklaven? Ihr, die ihr unsere hilflosen Kinder für eure Zwecke missbraucht habt?«
    »Wir haben nichts dergleichen getan!«, stellte die Ultima klar.
    Betty erkannte, dass sich das Gespräch im Kreis drehte. Schon wieder waren sie an diesem Punkt angelangt. Selbstverständlich waren es die Magadonen und im Speziellen die Regenten der Energie gewesen, die die Hellquarze nutzten, um Zugriff auf Psi-Kräftezu erlangen - doch dieser Unterschied existierte für den Opulu offensichtlich nicht. Zumal die Ekhoniden den Opulu durch scheinbar harmlosen Rohstoffabbau erheblichen Schaden zugefügt hatten.
    Im nächsten Moment, las sie einen triumphierenden Gedanken der Ultima, der sie bis ins Mark erschreckte.
    Wenn die Opulu weit genug von Ekhas entfernt sind, werde ich sie zerstören können, ohne Ekhas in Mitleidenschaft zu ziehen!
    Hatte Liarr denn gar nichts verstanden? Wenn sie diesen Schritt ging, würde es zwangsläufig zu weiteren Katastrophen kommen. Noch waren die gläsernen Kinder mit unbekanntem Ziel unterwegs. Noch lebte Lok-Aurazin. Und noch stand nicht fest, ob die ekho-nidische Kampfkraft überhaupt ausreichte, die Opulu-Monde zu zerstören.
    Doch die Ultima war offenbar bereit, all diese Risiken einzugehen und eine Raumschlacht zu wagen.

9. Der Schürfer Kristallschacht
    Die offenbar natürlich gewachsene Platte, die den Einstieg in den Kristallschacht verdeckte, hatten die Schürfersklaven schon vor Wochen aufgebrochen. Es galt als eine Art Glücksspiel -wer wusste schon, was sich darunter verbarg?
    Auf den Monden gab es die Kristallschächte zu Dutzenden, und längst waren nicht alle erforscht worden, weil es sich am Ende doch jedes Mal als nutzlos erwies. Unter der teils glasklaren, teils schmutzig trüben Platte führte ein Schacht nahezu senkrecht in die Tiefe, in dessen zerklüfteten Wänden mehr wertlose Mondkristalle steckten als überall sonst auf den Monden. Am Boden der Schächte wiederum befand sich nichts außer Staub und Gestein.
    Die Schächte stellten eben Launen der Natur dar, nicht mehr als das Ergebnis irgendwelcher geologischen Kräfte. Druckausgleich, Luftblasen, Hitzeentwicklung, thermische Moleküldichte, Verdampfungsphänomene in grauer Vorzeit. Zahllose solcher klugen Worte hatte Jtubba in diesem Zusammenhang gehört, eingebettet in noch klügere Sätze, so verschachtelt und verwissenschaftlicht, dass er ihren Sinn nicht begreifen konnte.
    Seiner Meinung nach verstanden es die Herren Gelehrten selbst nicht, und letztlich interessierte es niemanden. Warum sollte es auch? Die Mondkristalle waren wertloser Tand, und ob sie in Schächten wuchsen oder nicht, spielte keine Rolle. Die Monde dienten nur ei-
    nem Zweck, nämlich dem Rohstoffabbau.
    So hatte es zumindest bis vor wenigen Stunden ausgesehen. Bis das Leuchten der Monde ausgerechnet von den Kristallschächten ausgegangen war und sich die Himmelskörper
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