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PR Action 19 Die Gläsernen Kinder

PR Action 19 Die Gläsernen Kinder

Titel: PR Action 19 Die Gläsernen Kinder
Autoren: Perry Rhodan
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danach in Bewegung setzten.
    Und bis diese elende Todesstrahlung entstand, dachte Jtubba. In genau diesem Augenblick hatten sich die Dinge grundlegend geändert, aber außer ihm und seinem Freund Charred wusste niemand davon.
    Gemeinsam starrten sie in die Tiefe, in der es in drei Farben gloste: rot, grün und blau.
    »Gehen wir«, sagte Charred. »Wir beide gegen den Rest der Welt!«
    Jtubba zögerte. »Ich sag es nicht gern, aber ... «
    »Du hast Angst?«
    Der Schürfersklave schloss die Augen und stimmte kleinlaut zu.
    »Ich auch.« Mit diesen Worten schwang Charred die Beine in den Schacht, saß nun auf den Überresten der gesprengten Abdeckplatte. »Aber wenn ich schon krepiere, will ich vorher wenigstens wissen, warum. Ich will diesen Antrieb sehen, der einen ganzen Mond in Bewegung setzt. Vielleicht gibt es da unten sogar irgendwelche Finsterlinge, die die Maschinen in Betrieb genommen haben. Stell dir vor, wenn wir ihnen einen Strich durch die Rechnung machen! Wir wären Helden.«
    »Deine Phantasie geht mit dir durch.«
    »Wenn jetzt keine Zeit für Träume ist, wann dann?« Charred schwang sich über die Kante, aktivierte das Flugaggregat seines Einsatzanzugs und verschwand aus Jtubbas Blickfeld.
    »Komm schon!«, hörte er über Helmfunk. Also folgte er. Was blieb ihm schon anderes übrig? Vielleicht hatte der Freund recht. Womöglich konnten sie vor ihrem Tod tatsächlich noch eine bedeutende Tat vollbringen!
    Der Weg führte vorbei an Tausenden Mondkristallen, die nur schwach glühten, sodass Jtubba es erst sah, als er direkt an ihnen vorbeischwebte.
    Der Schacht wurde enger, blieb aber breit genug, dass sie bequem tiefer sinken konnten. Das war nicht immer so -Jtubba hatte schon einige dieser Tunnel erforscht und oft resigniert aufgeben müssen. Einige Male hatte er sogar kleine Sprengungen vorgenommen, um den Boden zu erreichen. Früher. In besseren Zeiten, die er damals für so elend gehalten hatte, dass er überzeugt gewesen war, es könne nur aufwärts gehen. So sehr konnte man sich täuschen.
    Schließlich landeten sie auf dem Grund des Schachtes.
    Staub wallte unter ihren Füßen, trieb in kleinen Wolken in die Höhe, wirbelte sogar noch um Jtubbas Helm. Er sah kaum etwas durch die gelbgrauen Schlieren und wartete geduldig, bis sich die Wolken wieder legten.
    »Nun fragt sich nur, wie wir von hier aus weiterkommen«, sagte er. »Falls es ein Weiterkommen überhaupt gibt. Oder erkennst du hier irgendetwas, das nach einem Antriebsaggregat aussieht? Ich sehe nur Felsen und dann diese verdammten ... «
    Die weiteren Worte blieben ihm im Hals stecken. Etwas griff nach seinen Gedanken und wühlte in ihnen.
    Er glaubte, sein Innerstes werde nach außen gekehrt, aber es waren keine Schmerzen, kein körperliches Gefühl, sondern etwas, das nur sein Bewusstsein betraf, seine Seele, die das Einzige war, von dem er bislang geglaubt hatte, sie werde dieses Elend überstehen und bald bei den Sternengöttern in ihren ewigen Wohnsitz einziehen. Deshalb hatte er sie rein erhalten, nie erlaubt, dass sie falsche Wege ging, die den Göttern nicht gefielen.
    Doch nun griff jemand nach seiner Seele, um sie unter seine Gewalt zu bringen. Jtubba hörte etwas, aber es klang nur in seinem Kopf auf; es formte keine Worte, und dennoch bildete es einen Befehl, ein dringendes Verlangen.
    Die Staubwolken legten sich endgültig, und sein Blick blieb an einem der Mondkristalle hängen, der aus dem Boden ragte, vor seinen Füßen. Vorhin war dort noch nichts zu sehen gewesen, wenn er sich richtig erinnerte.
    Er bückte sich, streckte die Hand nach dem Kristall aus. Er wollte ihn fassen, ihn halten, ihn an seine Stirn setzen ...
    Eine absonderliche Vorstellung, die er nur mit Mühe vertrieb. Er zwang sich innezuhalten und sah, dass Charred schon einen der leuchtenden Steine in Händen hielt, eines der blauen Exemplare. Jtubba schüttelte ab, was in seinen Gedanken wühlte, befreite sich von dem fremden Zwang.
    »Charred! Wirf den Kristall weg!«
    »Aber wieso sollte ich das tun? Er ist schön, und ich will ihn an ...«
    »Wirf ihn weg!« Jtubba wirbelte herum und schlug gegen die Hand des Freundes. Der Mondkristall flog in hohem Bogen davon, krachte gegen die Wand und kullerte zu Boden, wo er halb im Staub versank.
    Wo er aufschlug, leuchtete es mit einem Mal heller, pulsierte es unter dem Staub auf eine kaum wahrnehmbare Art. Ein Muster zeichnete sich ringsum ab, konzentrische Kreise im Staub, die immer größer wurden. Wie eine
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