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PR Action 19 Die Gläsernen Kinder

PR Action 19 Die Gläsernen Kinder

Titel: PR Action 19 Die Gläsernen Kinder
Autoren: Perry Rhodan
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wie ein bizarres drittes Auge.
    Charreds Augen blickten starr. Wie die einer Leiche.
    Jtubba dachte an die alten Epen aus der Zeit, als die ersten Arkoniden ins All zogen, als sie der Sonne zu nahe kamen und diese ihre Augen verbrannte. Viele waren damals gestorben, hieß es, vom Zorn der dunklen Sternengötter vernichtet und doch zurück ins Leben gerufen worden, als Warnung für die anderen, ihrer Neugier nicht nachzugeben und die letzten Rätsel des Kosmos nicht zu ergründen.
    Lebende Tote.
    Und nun kamen diese lebenden Toten wieder. Die Ekhoniden hatten den Zorn unbegreiflicher Mächte geweckt, die ihnen nun ihre Seelen raubten. Sie in Monster verwandelten.
    Die Sterne ein Leichentuch!
    Aber nicht mit ihm.
    Nicht ... mit ... ihm!
    Jtubba warf sich herum, rannte zu dem Regal in der Nähe der Schlafkam-mem, in dem sie ihre Nahrungsmittel lagerten und wo sich auch die wenigen Waffen befanden, die ihnen die Firma mitgegeben hatte, sollte es je zu internen Problemen kommen.
    Er riss einen Strahler an sich. Er musste Charred erlösen, durfte nicht zulassen, dass er länger ein Werkzeug der dunklen Götter blieb. Vielleicht konnte er auf diese Weise seine Seele retten.
    Doch der Freund - der ehemalige Freund und jetzige Tote - verschwand von einem Augenblick auf den anderen.
    Plötzlich stand Charred direkt neben ihm. Jtubba zögerte keinen Augenblick.
    »Ich will dir helfen«, hörte er noch, dann fuhr ein glutheißer Strahl in Char-reds Brust. Die Augen unter dem Kristall weiteten sich, und Charred fiel in sich zusammen.
    Es stank verbrannt. Rauch kräuselte von dem faustgroßen Loch in der Brust.
    Der Mondkristall löste sich aus der Stirn und klirrte auf den Boden.
    Jtubba weinte.

10. Perry Rhodan -Hinterhalt
    Die Blätter klirrten unablässig, obwohl sie sich kaum bewegten. Perry Rhodan und Rettkal standen bereits seit einer gefühlten Ewigkeit in respektvollem Abstand zu dem Lasirra-Baum mit der ausladenden Krone, in dessen blauem Blätterwerk der schwarze Stamm und die dickeren Äste wie Löcher wirkten. Abgesehen von dem metallisch anmutenden Klimpern war es totenstill.
    Eine derartige Vegetation, die in ihrer Dichte an einen Dschungel erinnerte, befremdete den Terraner. Die auf so vielen Welten typischen Tiergeräusche fehlten vollständig: das Keckem und Schreien der Baumbewohner, das Rascheln von Kleintieren im Unterholz, Fliegen, die durch die Luft schwirrten, oder Insekten, die über den Boden krochen. Die gesamte Umgebung wirkte steril und künstlich, nur geschaffen als perfekte Umgebung für einen martialischen Kampf.
    Rettkal hob den Arm und winkte, als wolle er die Aufmerksamkeit des Baumes auf sich lenken. »Die Blätter sind in der Lage, jede noch so kleine Veränderung der Luftströme wahrzunehmen. Sie registrieren feinste Temperaturunterschiede, die weder Sie noch ich erahnen könnten. Diese Lasirra scheint zwar alt und nahezu verkümmert zu sein, aber wir dürfen sie dennoch nicht unterschätzen.«
    Der Gladiatorsklave bückte sich, hob einen handtellergroßen Stein auf und schleuderte ihn wuchtig in Richtung des Stammes. Er traf genau. Rinde splitterte und spritzte zur Seite. Keine Sekunde später peitschte ein Ast dicht vor der Aufschlagstelle durch die Luft, pendelte zurück und schnellte wieder in die Krone an seinen Ausgangsort zurück.
    »Wer dort gestanden hätte, wäre jetzt tot«, sagte Rettkal. »Die Blätter reißen böse Wunden.«
    Rhodan verschränkte die Arme vor der nackten Brust. »Ihre kleine Demonstration in allen Ehren, aber wie hilft uns das weiter?«
    »Ich kenne jetzt die Reaktionsgeschwindigkeit und Stärke des Baumes. Wir hatten Glück, ausgerechnet auf dieses Waffendepot zu treffen.«
    »Glück?«, fragte der Großadministrator skeptisch. »Darunter stelle ich mir etwas anderes vor.«
    »Ein ausreichend mit Nährstoffen versorgter Lasirra hätte den Stein noch in der Luft abgefangen.«
    »Sich Waffen zu besorgen ist für einen Gladiatorsklaven also ...«
    »... ein blutiges Geschäft«, beendete Rettkal den Satz. »Blutig im wahrsten Sinne des Wortes. Es ist ein Risiko, das die Aussichten auf den Sieg allerdings drastisch erhöht. Sehen Sie es so - lieber ein paar Schnittwunden, als waffenlos und unversehrt gegen einen Gegner anzutreten, der zwar verletzt, aber mit Strahlern und Bomben ausgerüstet ist.«
    Er wies auf eine Stelle dicht neben dem Stamm, auf der kein Gestrüpp und keine Kleinpflanzen wuchsen. »Dort befindet sich eine Bodenluke. Ich kann sie erreichen,
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