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PR Action 19 Die Gläsernen Kinder

PR Action 19 Die Gläsernen Kinder

Titel: PR Action 19 Die Gläsernen Kinder
Autoren: Perry Rhodan
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trug die Maschine ihre Diagnose vor, und Rettkal blieb nichts anderes übrig, als auf das Ende des Vortrags zu warten.
    Dann erhob sich der Gladiatorskla-venschüler und ging einen vorsichtigen Schritt. Seine Gesichtszüge wirkten entspannt, zeigten keinen Schmerz.
    »Klingt gut. Nun zu einem anderen Punkt. Gemäß den Regeln habe ich deine Dienste zuerst in Anspruch genommen, und du stehst deshalb auf meiner Seite. Du wirst uns zunächst begleiten, solltest du jedoch auf meinen Gegner treffen und er deine Hilfe fordern, wirst du ihm stattdessen ein tödliches Gift verabreichen. Berechtigung Sanilt Sanilt oria, Schülerkode SP-drei.«
    Rhodan glaubte, sich verhört zu haben. »Sie setzen den Medoroboter als Waffe ein?«
    Rettkal lächelte schmallippig. »Sie müssen noch viel über die Gepflogenheiten eines Arenakampfes lernen, Rhodan.«
    »Statt medizinische Hilfe zu erhalten, würde Lok-Aurazin also in eine Falle laufen?«
    Der Ekhonide bestätigte.
    »Woher wussten Sie, dass dieser Robot nicht längst gegen uns programmiert war?«
    »Ich wusste gar nichts«, meinte Rettkal. »Es war ein kalkuliertes Risiko.«
    Angesichts dieser Mentalität konnte Rhodan nur den Kopf schütteln. »Sie könnten jetzt tot sein!«
    »So ist es in einer Arena. Das Risiko hat sich gelohnt.«
    Rettkal präsentierte ein flaches, wenige Zentimeter durchmessendes Plättchen, das in mattem Rot schimmerte. »Dieser Miniorter ist mit dem Medo-robot verbunden und wird uns stets zu Lok-Aurazin führen. Und nun sollten wir aufbrechen.«
    *
    Wieder umgab ihn die Stille des Waldes, doch diesmal ging er nicht allein. Rettkal befand sich an seiner Seite, und er sah wesentlich stärker und agiler aus, als Rhodan dies noch vor wenigen Minuten für möglich gehalten hätte.
    Zweifellos ging der Gladiatorskla-venschüler über seine Grenzen. Er ließ sich nicht anmerken, ob die Verletzung ihn noch behinderte. Obwohl er auf die Behandlung gut ansprach, mussten ihn dennoch mörderische Schmerzen plagen, allen Heilmitteln zum Trotz. Offenbar hatte er während seiner Kampfausbildung gelernt, seinen Körper stets unter Kontrolle zu halten und sich durch nichts beeinträchtigen zu lassen.
    Manchmal lächelte der Ekhonide trotz der Schmerzen. Dachte er an Li-arr?
    Der Medoroboter folgte ihnen in einigem Abstand, entfernte sich jedoch nie weiter als einige Meter.
    Mit einem Mal vernahm Rhodan ein helles Klirren und Klimpern, das klang, als würden feine Metallplättchen aneinanderschlagen, ähnlich einem Windspiel, wie er es aus seiner Kindheit kannte.
    Ein wehmütiger Stich ging ihm bei dieser Assoziation durchs Herz - wie
    lange war das schon her? Wie lange hatte er nicht mehr an sein altes Zimmer gedacht, an das offene Fenster, in das er spätabends das Windspiel gehängt hatte, um seinem Freund Andy von nebenan zu signalisieren, dass er zum Ausbüxen bereit war? Die Erinnerung verschwand jedoch ebenso rasch wieder wie die an die goldglänzenden Haare von Andys Schwester, auf die er damals ein Auge geworfen hatte.
    So marschierte er nun schon einige Minuten durch die dicht stehende Vegetation aus baumartigen Pflanzen. »Hören Sie dieses Geräusch?«, fragte Rhodan.
    Rettkal lächelte grimmig. »Lasirra-Bäume.«
    »Was hat es damit auf sich?« Es kam dem Terraner darauf an, möglichst viel über ihre Umgebung in Erfahrung zu bringen.
    »Die Lasirra sind eine seltene Baumart, die gentechnisch verändert wurde. Unter ihnen liegen stets Waffen verborgen, doch der Weg in die unterirdischen Kammern ist gefährlich. Die Blätter der Lasirra sind scharf wie frisch geschliffene Klingen, und die weitverzweigten Äste bewegen sich unterschiedlich schnell, je nachdem, wie gut sie mit Nährstoffen versorgt werden. Es handelt sich, wenn Sie es so nennen wollen, um eine fleischfressende Spezies von Pflanzen. Blut bildet für sie ... nun, eine Delikatesse. Verstehen Sie mich nicht falsch, selbstverständlich verfügen sie weder über einen Geschmackssinn noch über ein eigenes Bewusstsein, aber ...«
    »Ich weiß, was Sie meinen.« Rhodan wurde mulmig zumute. Er kam sich vor, als sei er in eine Sensationsshow im Ho-lostream versetzt. Und genau das war er in gewissem Sinn auch. »Ekhonidische Kampfarenen sind nicht gerade ein Ort, um Urlaub zu machen.«
    »Die Architekten und Ausrichter der Kämpfe haben sich einiges einfallen lassen. Bei den Duellen werden Unsummen umgesetzt. Die Eintrittskarten in die Logen kosten ein Vermögen, doch machen sie weniger als zehn Prozent
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