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PR Action 13 Die Trümmerwelt

PR Action 13 Die Trümmerwelt

Titel: PR Action 13 Die Trümmerwelt
Autoren: Perry Rhodan
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unverrückbar an ihr fest.
    Langsam, aber stetig arbeitete sich die Kolonne das Himmelstal hinauf, an dessen Südende die Stadt Tarkal lag. Es war ein wildes, dampfendes Land. Moos bedeckte den Talgrund und die Flanken der Berge. Klare Bäche rannen und stürzten zwischen ihnen hinab, spülten das Moos weg und legten spitze Felsen bloß. Dampf stieg von heißen Quellen auf, hier und da eruptierte ein Geysir, wenn auch keiner von ihnen die Stärke ihres Verwandten in der Stadt erreichte.
    Tarkalon war eine junge Welt mit einer turbulenten Geologie und einer dünnen Erdkruste, die unablässig in Bewegung blieb. Beben waren ebenso Teil des Alltags auf Tarkalon wie heiße Quellen, Gey sire und Vulkanausbrüche, und das galt insbesondere für das Himmelstal.
    Immerhin war das Tal weniger desolat als die Hauptstadt. Hier gab es wiedererrichtete Dörfer und kultivierte Felder.
    Nach einiger Zeit bog die Kolonne in ein Seitental ab und arbeitete sich einen engen
    Serpentinenweg hinauf. Rhodan sah auf den Höhenmesser seines Kom-Armbands. Sie hatten die 4000-MeterMarke passiert. Trotzdem bereitete ihm das Atmen dank der dichten Atmosphäre Tarkalons keine Schwierigkeiten.
    »Sehen Sie? Dort oben!« Mechter zeigte auf eine Felswand schräg über ihnen.
    In der Stimme hallte kein Zorn mehr über Rhodans Verschwinden oder seinen Widerspruch nach. Der Verweser war ein Mann, der es gewohnt war, seinen Willen durchzusetzen - aber er war auch einer, der nichts nachtrug.
    »Was ist dort?« Rhodan konnte nichts Besonderes an der Felswand erkennen. Einige Löcher, die Höhlenzugänge sein mochten, eine Handvoll Vögel, die sich träge von den Aufwinden tragen ließen, mehr war nicht zu sehen.
    »Unser Ziel. Ihr Auftritt:« Mechter beugte sich vor, holte eine Schachtel aus einem Fach am Boden der Sänfte und drückte sie Rhodan in die Hände. Ein rotes Kreuz auf weißem Grund klebte auf ihr.
    Der Terraner öffnete sie. »Schokolade? Was soll ich damit?«
    »Sie kennen Ihre eigenen Gaben schlecht.« Der Verweser schnalzte tadelnd. »Das ist keine gewöhnliche Schokolade. Sie stammt aus den Vorräten Ihrer Frachter und ist gespickt mit einer Mehrfachimpfüng aus Ara-Produktion, wichtigen Vitaminen und Spurenelementen. Und, nicht zu vergessen, einer ordentlichen Portion Zucker. Kennen Sie die Wirkung, die Zucker auf einen unterernährten Menschen ausübt?«
    »Ich weiß, um was für Schokolade es sich handelt«, entgegnete der Terraner gereizt. Rhodan war der edle Spender, der Provisorische Verweser der Bittsteller, aber der Terraner bezweifelte, dass er jemals einen Satz von Mechter zu hören bekommen würde, der einem »Danke« nahekam. »Ich habe gefragt, was ich mit ihr soll.«
    Mechter ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. »Ein Retter sollte niemals mit leeren Händen kommen«, sagte er nur.
    *
    Am Fuß der Felswand erwartete sie ein ebener Platz von der Größe eines terranischen Fußballfelds. Mechter ließ die Kolonne anhalten.
    Kaum waren die Fahrzeuge zum Stillstand gekommen, kam Leben in die Felswand. Kleine menschliche Gestalten erschienen an den Höhlenzugängen, verschwanden schließlich wieder, um gleich darauf mit dicken Seilbündeln zurückzukehren. Sie befestigten die Seile am Fels und begannen damit, sich abzuseilen. Es waren Hunderte. »Was ist das hier?«, fragte Rhodan, der die Näherkommenden als Kinder erkannte. »Ein Flüchtlingslager? Ein Waisenhaus? Oder eine Schule?«
    »So ähnlich. Kommen Sie!«
    Der alte Tarka stieß die Kristalltür der Sänfte auf und wuchtete stöhnend sein Gewicht aus dem Fahrzeug. Rhodan wollte ihm folgen, als sein Kom-Armband summte. Er sah auf das Display. Es war Deringhouse.
    Rhodan wandte sich an Mechter: »Einen Augenblick, Verweser. Ja?«
    Mechter rollte mit den Augen, aber er protestierte nicht. »Wenn Sie meinen ...« »Ja, ich meine.« Rhodan schlug die Tür der Kabine fest zu, ärgerlich über Mechter und seine Geheimnistuerei, ärgerlich über den unpassenden Anruf. Er schaltete die Verbindung frei. »Was gibt es, Deringhouse?«
    Auf dem Display erschien das Gesicht eines Mannes. Er hatte blonde Haare, ein sommersprossiges Gesicht und war seinem Vater, General Conrad Deringhouse, zum Verwechseln ähnlich - solange er nicht sprach.
    »Sir! Ich bin so froh, dass ich Sie erreiche! Ich, ich meine natürlich, wir haben uns schon Sorgen um Sie gemacht.« Carl Deringhouse war nervös. Gerade dreißig Jahre alt geworden, war dies sein erstes großes Kommando, der Moment, an dem er
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