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PR Action 13 Die Trümmerwelt

PR Action 13 Die Trümmerwelt

Titel: PR Action 13 Die Trümmerwelt
Autoren: Perry Rhodan
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1. - 5. Juni 2167
    Der junge Bewohner des Planeten Tarkalon, keine zwanzig Jahre alt, sprach mit Perry Rhodan, als wäre er ein erfahrener Lehrmeister, der einen neuen Schüler in eine gefährliche Kunst einweist. Und das tat er auch. Der Mann mit dem glatten Kindergesicht war der Beste der Wolkenreiter, und Rhodan war ein Anfänger, der bislang nicht mehr vorweisen konnte als den Mut, auf die Herausforderung Bentons und seiner Kameraden einzugehen.
    »Wie steigst du auf den Strahl?«, fragte Benton.
    »Ich gehe an den Ab sprungpunkt«, antwortete Rhodan und zeigte auf das Loch im Boden des Platzes, einige Schritte von ihnen entfernt.
    Es schimmerte etwas feucht. Seine Ränder waren mit Kalk belegt, verfärbt
    von Bakterienkulturen.
    Der Kalk versah die Kanten der Explosion, die das Loch einst geschaffen hatte, mit Rundungen, die ihnen die Schärfe nahm.
    »Einfach so?«
    »Nein. Ich höre auf einen erfahrenen Wolkenreiter wie dich.« Rhodan fühlte sich frei und unbeobachtet. Zu Recht: Er hatte sowohl den Provisorischen Verweser Tarkalon als auch die Kamerasonden, die jeden seiner Schritte auf dem Planeten begleiteten, abgeschüttelt.
    Benton hörte die Ironie aus Rhodans Worten nicht heraus. »Und wenn kein Wolkenreiter in der Nähe ist?« »Dann warte ich ab.«
    »Wie lange?«
    »Eine Stunde oder auch fünf oder auch zehn. So lange, bis ich den Rhythmus der Eruptionen des Geysirs verinnerlicht habe.«
    Rhodan schwitzte. Die Sonne Tarkalons stand hoch am Himmel, sie brannte nahezu senkrecht auf den Platz in dem Ruinenfeld, der von der Stadtmitte Tarkals übrig geblieben war. Der Anzug war steif, und die Panzerplatte drückte ihm auf den Magen. Wie alles auf Tarkalon war er improvisiert, zusammengeschneidert aus einem halben Dutzend defekter Kampfanzüge und einem Bruchstück der Panzerung eines Angriffsgleiters.
    »Gut, du hast den Rhythmus erkannt. Was tust du dann?«
    »Ich gehe zum Absprungpunkt«, sagte Rhodan und fügte hastig hinzu, bevor Benton ihn unterbrechen konnte: »Aber ich sehe nicht in den Geysir. Darauf wartet er nur.«
    »So ist es. Sieh niemals in das Loch, niemals in die Schwärze. Du kannst nicht wissen, was dort unten auf dich lauert.« Der Tarka gab ihm ein Zeichen und trat an den Geysir.
    Rhodan folgte ihm, so schnell es ging. Jeder Schritt in dem Anzug bedeutete eine bewusste Anstrengung, einen neuen Schwall von Schweiß, der aus seinen Poren trat, einen neuen, unvermuteten Schmerz, als sich eine Naht oder ein störrisches, steifes Bauteil in sein Fleisch bohrte.
    Dem Großadministrator machte es nichts aus. Im Gegenteil: Er genoss jeden Augenblick. Der Schweiß und der Schmerz und der Kitzel, nicht zu wissen, was vor ihm lag, waren ihm aus seiner Zeit als Risikopilot der U. S. Space Force vertraut. Damals, vor 200 Jahren auf einer Erde, die nichts von dem Leben ahnte, das die Milchstraße erfüllte, war es nicht anders gewesen. Sie hatten sich mit lächerlich primitivem Gerät in das Unbekannte vorgewagt. Sie hatten penibel auf jede Einzelheit geachtet, hatten jeden Schritt und Handgriff hundertmal geübt — und dabei vor Angst und Aufregung geschwitzt.
    »Wie bringst du dich in Position?«, fragte der Tarka.
    »So«, antwortete Rhodan und tat es. Er platzierte sich auf das Loch des Geysirs, sodass sein Bauch genau auf seiner Mitte zu liegen kam. Es war kaum zu verfehlen. Die Panzerplatte vor seinem Bauch zog ihn mit ihrem ganzen Gewicht nach unten, sobald er sich nach vorne beugte. Die Platte schmiegte sich an das Loch und verschloss es.
    Benton ging neben Rhodan in die Knie. »Vorsicht, Terraner«, flüsterte er, »werd nicht übermütig!«
    Rhodan sagte nichts, sondern streckte die Gliedmaßen von sich, wie es ihm der junge Tarka gezeigt hatte. Er wirkte jetzt wie ein Fallschirmspringer, der auf dem Trockenen übte.
    »Gut so. Bleib so und du wirst auf dem Geysir reiten, vielleicht sogar bis in die Wolken«, sagte Benton. Er deutete nach oben, wo vereinzelte Wolken über dem Himmelstal lagen und sich an die Berghänge klammerten, damit der Wind sie nicht fortriss. »Gut, du reitest«, fuhr er dann fort, »was tust du, wenn es schmerzt?«
    »Nichts.«
    »Du    wirst    dich    nicht
    zusammenkrümmen?«
    »Nein.«
    »Wieso?«
    »Weil ich auf diese Weise nie die Wolken erreichen werde«, antwortete Rhodan. »Ich kann den Geysir nur reiten, wenn ich meine Angst überwinde und meine Flügel ausstrecke.«
    »So ist es! Nur wer Hingabe besitzt, findet den Frieden der Wolken.« Der
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