Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR Action 13 Die Trümmerwelt

PR Action 13 Die Trümmerwelt

Titel: PR Action 13 Die Trümmerwelt
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
wir Tarkas ein, die noch nicht mitbekommen haben, dass der Krieg zu Ende ist.«
    »Ist das nicht gefährlich?«
    Runa zuckte mit den Achseln. »Gefährlich?« Sie wandte sich an den Piloten. »Was meinst du, Keil?«
    »Auch nicht gefährlicher, Run, als bei einer der fliegenden Garküchen in Tarkal einen gebraten Tez-Korn-Stab zu probieren ...«
    Die beiden lachten laut. Zu laut, fand Silmi, für den müden Scherz. Dann nahm Runa Silmis Hand. »Mach dir keine Sorgen. Es ist unser Job. Wir machen ihn jeden Tag, wir kennen uns aus. Wir sind vorsichtig.«
    Am Straßenrand kam eine Siedlung in Sicht. Sie lag an einem der vielen Bachläufe, die die steilen Hänge hinab stürzten. Die Häuser stachen heraus. Silmi bemerkte es, noch bevor Kellemdan den Gleiter abbremste und vor einem der Häuser am Rand der Siedlung anhielt. Plötzlich wurde ihr klar, wieso: neu. Die Häuser waren neu. Um die Häuser waren schwere Zugmaschinen gruppiert, in einem Kreis, der Silmi an eine altterranische Wagenburg erinnerte.
    »Gefällt es dir?« Runa zeigte auf das Haus unmittelbar vor ihnen.
    Vier stählerne Streben ragten aus dem Boden. Seile waren an ihren Spitzen befestigt, die das Haus in der Schwebe hielten.
    Silmi nickte.. »Wieso ist es aufgehängt?« »Wegen der Erdbeben. Und weil es So besser zu transportieren ist, wenn wir weiterziehen. Wir nehmen es einfach an den Haken. Komm, sieh es dir an!«
    Runa führte sie in das Haus. Innen sah es aus, als wäre eine Mine detoniert. Überall war Werkzeug verstreut, entschärftes Kriegsgerät, an dem Runa und Kellemdan übten, dazu eine Küche, ein Bad und winzige Zimmer, alle gerade so groß, dass sie leidlich ihren Zweck erfüllten. Silmi störte es nicht. Das Haus federte bei jedem ihrer Schritte, verlieh ihr eine ungeahnte Leichtigkeit, und es war genau das, was sie wollte: weit, weit weg von ihrem alten Leben.
    Später saß Silmi auf der Veranda des Hauses. Sie genoss sein leichtes Schaukeln im Wind, sah hinauf zum unmöglich klaren und prächtigen Sternenhimmel, während ihre Schwester und Kellemdan im Haus ihre Ausrüstung für den kommenden Tag zusammenstellten.
    Auf dem Tisch neben ihr stand eine Flasche, gefüllt mit einer roten Flüssigkeit, die hiesiger Wein sein musste. Er schmeckte rauchig, was Silmi bestenfalls milde überraschte. Es war das Aroma der verbrannten Erde Tarkalons. Silmi hatte die Flasche zur Hälfte geleert und fühlte sich so mutig wie noch nie zuvor im Leben.
    Sie hatte es getan. Sie, Silmi Khabir, das ängstliche Huhn.
    Sie hatte die Erde verlassen und vor ihr lag ein neues Leben.
    Silmi dachte an ihre Eltern, an ihre Mutter, die ihr immer davon erzählt hatte, wie stark ihre Familie war - eine Spitze gegenüber ihr, Silmi, der Zögerlichen. Wie ihre    Urururur-oder-sonst-wie-viel-
    Großmutter Tanisha 1971 vertrieben worden war, als Bangladesch sich von Pakistan losgesagt hatte.
    Tanisha, ihre Vorfahrin, hatte alles verloren, das Haus, ihre Geschwister, ihre Heimat. Aber sie hatte nicht aufgegeben. Tanisha hatte von dem Astronauten Perry Rhodan gehört. Von wundersamen Außerirdischen, die er auf dem Mond angetroffen hatte. Von der Dritten Macht, die in der Wüste Gobi entstand und dem Nationalismus ein Ende setzen wollte, der ihre Heimat verwüstet hatte. Tanisha war ein halbes Jahr durch Gebirge und Wüsten marschiert und hatte neu angefangen.
    Silmi Khabir strich über ihren runden Bauch, streichelte das Kind, das sie erwartete.
    »Ich habe einen Namen für dich, Kleines«, flüsterte sie. »Tanisha.«

3. - 5. Juni 2167 Die Kolonne führ an.
    Rhodan und Mechter saßen in dem, was der Provisorische Verweser Tarkalons unverdrossen als ihre »Sänfte« bezeichnete: ein umgebauter Gleiter älteren Fabrikats, auf dessen Karosserie man eine durchsichtige Kabine aus Kristallglas aufgesetzt hatte. Rhodan hatte sich anfangs gegen diese Art des Auftritts gewehrt, aber der Verweser hatte es nicht gelten lassen.
    »Wir Tarkas sind und bleiben Arkonidenabkömmlinge«, hatte er Rhodan erklärt. »Und jeder Arkonide weiß - nein, er fühlt es in seinem Herzen -, dass Pracht und Macht zusammengehören. Wo Pracht ist, ist auch Macht. Wo keine Pracht ist, kann keine Macht existieren. Sie wollen unser Retter sein, Großadministrator? Dann müssen Sie es auch zeigen!«
    Rhodan hatte sich dem alten Tarka gebeugt. Zu Recht, wie es schien. Als die Sänfte, umringt von einem halben Dutzend schwerer Kampfgleiter, majestätisch langsam durch die Straßen Tarkals schwebte,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher