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PR Action 13 Die Trümmerwelt

PR Action 13 Die Trümmerwelt

Titel: PR Action 13 Die Trümmerwelt
Autoren: Perry Rhodan
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sie nicht mit seinen Schwingungen verriet.
    »Bist du dabei?«, fragte Grishen.
    Er sah sie aus großen roten Tarka-Augen an. Grishen war ihr Stiefbruder, ein Waisenkind, von ihrer Mutter aus Mitleid und aus dem Wunsch heraus, ein Geschwister für ihr eigenes Kind zu haben, adoptiert. Grishen war älter als sie, beinahe drei Jahre. Also vier terranische Jahre, wie ihre Mutter sie immer erinnerte, wenn sie von Jahren sprach. Grishen war größer und stärker als Tanisha und vor allem so selbstsicher, dass sie sich neben ihm immer wie ein dummes Kind vorkam. -Dabei war sie schon acht. Acht terranische Jahre, ohne Terra je gesehen zu haben. »Was ist?«, fragte ihr Stiefbruder, als sie nicht gleich antwortete. »Hast du plötzlich Schiss?«
    »Quatsch. Wovor denn?«
    »Vor unserer geliebten Mutter zum Beispiel.« Grishen grinste. Er wusste genau, womit er sie treffen konnte. »Oder vor den schrecklichen Ungeheuern, die auf der anderen Seite der Grenze wohnen?« »Pah, Ungeheuer! «, machte sie.
    »Alle sagen, dass es sie gibt.«
    »Klar - und alle sagen auch, dass Nert Hermon eines Tages zurückkommt und euch Verräter Schweinen die Bäuche aufschlitzt und sie zum Trocknen auf die Felsen schmeißt!«
    Grishen ließ sich nicht beeindrucken. »Und wennschon!« Er hob die Schultern. »Ungeheuer oder Nert - ist mir egal. Mich kriegen sie nicht!«
    »Blabblahblah!«, machte Tanisha.
    Grishen blickte auf einmal sehr ernst. »Kein Blahblah. Hier.« Er langte unter sein Hemd und holte einen Strahler hervor. Er war verbeult, aber in der Mündung glomm ein rotes Licht. Der Strahler war geladen und feuerbereit.
    Tanisha erschrak. Am liebsten hätte sie das Fenster zugeschlagen und wäre zurück ins Bett gekrochen, um sich die Decke über den Kopf zu ziehen. Aber sie ließ es sein, als sie daran dachte, wie Grishen sie ausgelacht hätte. Nichts, konnte schlimmer sein als das. Nichts.
    »Angeber!«, schnappte sie. »Wirst schon sehen, was dir dein Strahler nützt!«
    Tanisha kletterte aus dem Fenster, und gemeinsam schlichen sie zu den Gleitern und Zugmaschinen. Es war nicht schwierig. Die Kinder waren flink und geschickt, und die beiden Wachen starrten hinaus in die zögerlich beginnende Morgendämmerung. Kurz darauf hatten Tanisha und Grishen Tante Runs Gleiter erreicht, der frisch gewartet in einem Werkstattzelt stand. Mit einem Satz landeten sie auf seiner Ladefläche. Sie kannten sich bestens aus.
    Die beiden verbrachten ganze Nachmittage und Abende bei den Werkstattzelten. Tante Run schraubte an den Gleitern und Zugmaschinen herum, wenn sie von jenseits der Grenze zurückkam, und sie und die anderen Minenhunde rissen Witze und störten sich nicht an Tanisha und Grishen. Tanisha kam sich unter den Minenhunden fast wie eine Erwachsene vor, nicht so wie bei ihrer Mutter, die immer nur an ihr herumnörgelte und mit ihr schimpfte, wenn sie von den Minenhunden kam.
    Ihre Mutter wollte, dass sie lernte. Echte Sachen. Sachen, die ihr draußen in der großen weiten Milchstraße etwas nützen würden. Nicht, wie man einen defekten Antigrav austauschte oder aus zwei defekten einen leidlich funktionierenden zusammenschusterte. Nein, Lesen und Schreiben; wie die Hauptstadt des Vereinten Imperiums hieß und ähnlichen Quatsch.
    Tanisha und Grishen versteckten sich auf dem Gleiter. Er war wenig mehr als eine Plattform, eingerahmt von einem äußeren Ring aus Schirmgeneratoren und Projektoren und einem inneren Ring aus an den Boden geschweißten Kisten, gefüllt mit allerlei Gerät - nur dass an diesem Tag in einer der Kisten keine Ausrüstung mitfahren würde, sondern zwei neugierige Kinder, die das Abenteuer des Verbotenen suchten.
    Es war eng und stickig in der Kiste. Tanisha war aufgeregt. Sie spürte Grishens Puls, der so hastig war wie ihrer, und wusste nicht; ob sie sich darüber freuen oder es ihr Angst machen sollte. Durch einen Schlitz, der sich ganz um die Kiste zog, sahen sie nach draußen.
    Die Sonne war noch nicht aufgegangen, als Tante Run und Onkel Keil kamen. Sie waren die Ersten wie üblich. Die beiden redeten nicht viel. Keil checkte den Gleiter durch, und Run sah sich noch einmal die Karten an, verglich sie mit den neuesten Daten der Satellitenortung.
    »Gleiter ist klar«, sagte Keil schließlich. Run nickte. »Operationsgebiet ist sauber, mit einer potenziellen Ausnahme.«
    Tanisha konnte durch den Schlitz auf das Zentraldisplay des Gleiters sehen. Auf der Karte verlief ein dicker schwarzer Strich, der derzeitige Verlauf
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