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PR Action 08 Sternentod

PR Action 08 Sternentod

Titel: PR Action 08 Sternentod
Autoren: Perry Rhodan
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Etwas ist anders.
    »Wir haben neue Informationen«, begann U-Kare-Xeroon zögerlich. Seine großen, halbkugelig hervorquellenden Augen wirkten wie erstarrt.
    Dann erkannte Rhodan, was ihn so irritiert hatte: Grall waren von Natur aus mit einem stark ausgeprägten Selbstbewusstsein gesegnet, das sie permanent zur Schau stellten, häufig in Form von Tatkraft oder gar Aggressivität. Jetzt war davon jedoch wenig zu spüren.
    »Sie überbringen hoffentlich keine unangenehmen Nachrichten.« Langsam musterte er die metallischen Klauententakel, die den Grall als Finger dienten. Mit ihnen hatten sie Sin-Toraghu buchstäblich zerfetzt. Erleichtert nahm Rhodan zur Kenntnis, dass seine neuen Begleiter ihre dreifingrigen Hände inzwischen gesäubert hatten.
    »Unsere Informationen sind ... verwirrend.« E-Turga-Praktal rang sich die Worte geradezu ab. Der Greiftentakel, in den sein Hinterkopf überging, zuckte. »Die erbeuteten Koordinaten aus den Datenarchiven der Brutkammer sind .« Er verstummte.
    »Die Koordinaten Magadons, ich weiß.« Rhodan machte eine auffordernde Handbewegung, um den Grall zum Weitersprechen zu ermuntern.
    Doch E-Turga-Praktal schwieg. An seiner Stelle ergriff U-Kare-Xeroon das Wort. »Sie decken sich mit den Koordinaten Lamar-Gralls.«
    Rhodan merkte auf. Lamar-Grall, war das nicht der heilige Planet der Doppelköpfigen?
    Sie mochten anders wirken, doch der Großadministrator hatte den Eindruck, dass den Grall blankes Entsetzen ins Gesicht geschrieben stand.
    Wer konnte es ihnen verdenken? Ausgerechnet ihre heilige Welt sollte die Heimat der Todfeinde sein; jener Wesen, welche die Grall schon vor Jahrtausenden geknechtet und bis heute missbraucht hatten? Die Erkenntnis musste den Beiden einen regelrechten Schock versetzt haben.
    »Steht das zweifellos fest?« Rhodan wandte den Kopf, nachdem er aus den Augenwinkeln eine Bewegung registriert hatte. Kakuta war mit der mandeläugigen Dr. Zhou eingetroffen.
    »Es gibt Zweifel zuhauf.« E-Turga-Praktals wulstige Unterlippe zuckte. »Die erbeuteten Koordinaten müssen fehlerhaft sein. Vielleicht handelt es sich um eine Verschleierungstaktik der Hohen Herren.« In seiner Betonung troff die einstmals ehrenvolle Bezeichnung für die Regenten der Energie vor Spott und Verachtung.
    »Die Koordinaten sind zutreffend.« Noarto verteidigte die in der Brutkammer gewonnenen Erkenntnisse. »Eine List hätte ich durchschaut. Offenbar stimmt es, Rhodan. Lamar-Grall und Magadon sind ein und dieselbe Welt.«
    Rhodan rechnete mit erneutem Widerspruch der Grall, doch sie schwiegen. Offenbar sprengte die Vorstellung ihr Denken, ihr gesamtes Weltbild. Sie waren nicht einmal fähig, darüber zu reden, weil ihre einengenden religiösen Konventionen es nicht zuließen. Wenn überhaupt, waren sie nur durch Fakten zu überzeugen. Und die ließen sich nur auf einem Weg beschaffen: indem man die genannte Welt anflog.
    »Wir begeben uns zur MARILYN und starten nach Lamar-Grall.«
    »Unmöglich!«, keuchte U-Kare-Xe-roon. »An Bord eines Handelsraumers würden Sie nicht weit kommen. Kein fremdes Raumschiff darf die heilige Welt anfliegen. Das verstieße gegen die Grundprinzipien unseres Glaubens.«
    »Da haben wir den Salat«, flötete Gucky. Listig fügte er hinzu: »Aber es geht anders, Großer. Es genügt, mit der MARILYN
    in die Nähe Magadons zu fliegen. Dann sind Tako und ich an der Reihe.«
    »Eine gute Idee«, sagte Noarto. »Auf diese Weise kommen wir am schnellsten und unauffällig an unser Ziel.«
    Jiang Zhou mischte sich ein. »Davon möchte ich dringend abraten, Sir.«
    Die großgewachsene Asiatin mit den fein geschnittenen Gesichtszügen war eine überzeugte Verfechterin der Ansicht, dass alle Geschöpfe des Universums friedlich miteinander leben konnten - wenn man sie nicht hinterging. »Schnelles und unauffälliges Handeln mag im Sinne des Aras sein, aber nicht in unserem. Es widerspricht den Geboten der Höflichkeit, die Grall durch einen ungenehmigten Vorstoß zu brüskieren.«
    »Ganz meine Meinung«, pflichtete Kakuta der Medikerin bei, wofür sie ihm ein dankbares Lächeln schenkte.
    Rhodan seufzte. Es war also nicht damit getan, den geflohenen Regenten nachzujagen, er musste sich zudem um Diplomatie und die religiösen Hintergründe kümmern. Das kam ihm ungelegen, war aber unvermeidlich, denn er stimmte der Medikerin zu. Auch ihm lag nicht daran, über die Köpfe der Grall hinweg zu agieren.
    »Wir können einen Anflug auf Lamar-Grall an Bord eines kleinen
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