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PR 2699 – Das Neuroversum

PR 2699 – Das Neuroversum

Titel: PR 2699 – Das Neuroversum
Autoren: Uwe Anton
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Befehl gegeben, sich in diesem Fall zum Durchgang zum Normalraum durchzuschlagen. Vielleicht konnten sich ihre Besatzungen irgendwie nach Escalian retten.
    Die Besatzung von 32.000 Schiffen ... War das alles, was vom Solsystem übrig bleiben würde?
    Er spürte, wie Shanda Sarmotte seine Hand ergriff, und drückte sie ganz fest.
    Und dann, um 11.33 Uhr, brach die Sextadimblase zusammen.
    Es war vorbei.
    Das Solsystem war für QIN SHI nun frei zugänglich, und Reginald Bull spürte wieder die fast unerträgliche mentale Ausstrahlung, die QIN SHIS Ankunft ankündigte, eine Warnung, die stets zu spät kam. Sobald man die Superintelligenz auf diese Weise wahrnahm, war man verloren.
     
    *
     
    Shanda Sarmotte stöhnte auf. Ein Schleier schien auf ihrem Blick zu liegen.
    Reginald Bull merkte auf. Das war kein tiefes, durchdringendes Seufzen voller Angst oder Verzweiflung gewesen, eher ein überraschtes, ungläubiges Keuchen.
    Er sah zu der Mutantin hinüber.
    »QIN SHI«, flüsterte sie. »QIN SHI ...«
    »Was ist mit ihm?«, fragte Bull. Ihm fiel auf, dass der mentale Druck nicht so stark war wie bei ihrer letzten Begegnung, als die Superintelligenz durch den Durchgang in die Anomalie eingedrungen war.
    Und täuschte er sich, oder wurde der Druck jetzt schwächer? Zuerst nur ganz leicht, fast unmerklich, nun aber immer deutlicher ...
    Bull stellte verblüfft fest, dass er einigermaßen klar denken konnte.
    Er ging davon aus, dass diese mentale Ausstrahlung QIN SHIS Opfer lähmen, das nachfolgende Assimilieren der Superintelligenz vereinfachen sollte. Aber wenn diese Wirkung nun nachließ ...
    Es griff nach Shanda, schüttelte sie. Es war das reinste Wunder, dass die Mutantin sich noch auf den Beinen halten konnte. Sie war gegenüber QIN SHIS Ausstrahlung viel empfindlicher als er.
    Aber das sprach ebenfalls für seinen Eindruck!
    »Shanda, was ist mit QIN SHI?«, wiederholte Bull.
    »Er ... er ist in einem furchtbaren Aufruhr! In ihm tut sich etwas ... Ich ... kann es nicht nachvollziehen ... Ein Kampf ... ein innerer Kampf ...«
    Bull sah zu den Ortungsholos. Sie zeigten in der Tat, dass die Miniatursonne plötzlich wie irrsinnig flackerte.
    Und dann ...
    Dann nahm sie langsam Fahrt auf.
    Aber ihr Ziel war nicht mehr das Solsystem.
    Ungläubig starrte Bull auf die Holos.
    QIN SHI entfernte sich vom Sonnensystem!
    Shanda Sarmotte schrie auf und brach zusammen.

3.
     
    Perry Rhodan starrte dorthin, wo sich soeben noch das Ultradimfenster befunden hatte, durch das Alaska Saedelaere in die LEUCHTKRAFT getreten war. Er empfand nur Leere, die sich nicht so schnell würde vertreiben lassen.
    Alaska ..., dachte er. Sein Weggefährte über Jahrtausende ... und nun war er tot.
    Oder zumindest so gut wie tot.
    Rhodan hatte schon viele Freunde verloren, doch nun machte er sich Vorwürfe. Er hätte es kommen sehen müssen. Alaska war schon immer ein sehr zurückhaltender Einzelgänger gewesen, der sich seinem Umfeld nur selten geöffnet hatte, obwohl er als kosmischer Mensch galt. Aber seine kaum nachvollziehbare Hingabe an Samburi Yura hätte Rhodan eine Warnung sein müssen.
    Aus Alaskas Sicht war sein Verhalten vielleicht sogar logisch, und Saedelaere war Logiker gewesen. Alaska hatte erkannt, dass er Samburi Yura niemals würde für sich gewinnen können, zumal sie sich jetzt mit Delorian zusammengetan hatte und seinen Sohn in dessen Universum begleiten würde.
    Das Leben hatte seinen Sinn für Alaska verloren. So unverständlich, so unsinnig es anmutete, so logisch war es aus Saedelaeres Weltsicht. Wahrscheinlich hatte er diese Entscheidung nicht einmal vor sich selbst rechtfertigen müssen.
    Aber wie hätte Rhodan es verhindern können? Hätte er Alaska befehlen sollen, diese Entscheidung nicht zu treffen? Der Mann mit der Maske hätte nicht auf ihn gehört. Er hätte sein Vorhaben trotzdem umgesetzt.
    Rhodan zwang sich, den Gedanken noch einmal ganz bewusst zu fassen. Alaska Saedelaere hat Samburi Yura seinen Zellaktivator gegeben, den sie und Delorian benötigten, um das Neuroversum wie geplant zu zünden, und sich dann als Ersatz für Samburi Yura in die LEUCHTKRAFT begeben. Er hat noch 61 Stunden zu leben.
    Er musterte unauffällig seine Gefährten. Mondra stand eher unbeteiligt da, Nemo Partijan wirkte völlig erschüttert, wobei er dem Hyperphysiker zugestand, dass er still verarbeitete, Zeuge eines solchen Geschehens geworden zu sein. Mondra hingegen war vielleicht froh, dass ihr Sohn einen weiteren Schritt zur
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