Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR 2699 – Das Neuroversum

PR 2699 – Das Neuroversum

Titel: PR 2699 – Das Neuroversum
Autoren: Uwe Anton
Vom Netzwerk:
Saedelaeres Zweifeln, ob Blitzer dem Mann mit der Maske gegenüber wirklich loyal war, wusste, dass Blitzer das Weltenschiff am liebsten zerstört hätte, weil es Kosmokratentechnik enthielt, die laut Blitzers Meinung nichts in den Händen von »Wesen der Niederungen« zu suchen hatte.
    Stand Blitzer noch auf ihrer Seite, oder würde er das Weltenschiff tatsächlich zerstören und ihnen damit ein nicht unbeträchtliches Machtmittel nehmen?
    Der Mausbiber schien sich etwas zu beruhigen und wandte den Blick von dem Androiden ab. Rhodan fragte sich, ob er wieder in seinen Gedanken gelesen hatte und seine Befürchtungen vielleicht teilte.
    Laut aussprechen wollte Rhodan sie nicht. »Es tut mir leid, dass es so gekommen ist«, sagte er zu Eroin Blitzer, nickte ihm knapp zu und drehte sich zum Schott der Zentrale um.
    Die anderen folgten ihm schweigend.
     
    *
     
    Auf dem Weg zum Hangar musterte Rhodan den Mausbiber immer wieder aus dem Augenwinkel. Er hatte den Eindruck, dass für Gucky nichts endgültig ausgestanden war, weder der Rauswurf aus dem Weltenschiff noch die Art und Weise, wie Delorian und Samburi Yura an Alaskas Zellaktivator gekommen waren.
    Jetzt haben wir Streit untereinander, der alles nur umso schwerer machen wird, dachte Rhodan. Er kannte Gucky gut genug, um zu wissen, dass die Konfrontation nicht mehr lange auf sich warten lassen würde.
    Und er würde sie nicht verhindern können. Es brodelte in dem Ilt. Die angestaute Wut stand kurz vor dem Ausbruch.
    Dann war es so weit. Gucky teleportierte und kam genau vor Samburi Yura zu stehen. Fast wäre sie gegen ihn geprallt.
    Der Ilt sah zu ihr hoch. »Du bist nicht besser als die Kosmokraten!«, sagte er. Seine Stimme war gepresst und ruhig. »Gesteh es doch ein ... du und Delorian, ihr habt von Anfang an vorgehabt, an Alaskas Zellaktivator heranzukommen ...«
    Samburi Yura betrachtete den Mausbiber ganz ruhig. »Das ist nicht wahr«, antwortete sie.
    Aber Rhodan musste sich eingestehen, dass es ziemlich halbherzig und wenig überzeugend klang.
    »Dann habt ihr es nicht auf seinen Zellaktivator abgesehen?« Gucky schnaubte höhnisch.
    »Ich habe Alaska Saedelaere den Zellaktivator nicht abgenommen«, hielt die Enthonin dagegen, »obwohl ich es hätte tun können ...«
    »Oder tun müssen? War das euer Plan für den Notfall? Habt ihr vorgehabt, einem von uns den Zellaktivator abzunehmen? Notfalls mit Gewalt?«
    »Alaska hat mir den Zellaktivator freiwillig gegeben. Von sich aus. Es war seine Entscheidung.«
    »Eine schwache Ausrede«, befand Gucky. »Du hast Alaska nach Escalian gelockt! Du hast dafür gesorgt, dass er bereit für deinen Zugriff war! Den Kosmokraten war der Blick auf Escalian versperrt! Das war allein dein Werk!«
    »Ich habe in einer Vision gesehen, dass Alaska hier sein würde«, widersprach sie.
    »Visionen«, sagte Gucky abfällig. »Alles ist determiniert, festgeschrieben in Delorians Großer Zeitschleife ...«
    »Ich bin bei meinem ersten Auftrag der Entität Tafalla begegnet«, sagte Samburi Yura nun deutlich schärfer. »Ich hatte diverse Visionen, darunter auch die, Alaska das parareale Cappinfragment zu geben ...«
    »Im Auftrag der Kosmokraten!«, unterbrach Gucky. »Auch deine Begegnung mit Alaska und die Übertragung des Gewebeklumpens gehörten zum Plan und waren gezielte Aktionen!«
    »Aber sie hatte nicht das Geringste mit Delorians Plan zu tun, ein unabhängiges Universum zu erschaffen!«
    Warum verteidigt sie sich überhaupt?, fragte sich Rhodan. Das entspricht ganz und gar nicht ihrer Persönlichkeit! Die Samburi Yura, die mir immer wieder geschildert wurde, hätte diese Vorwürfe einfach an sich abprallen lassen! Sie hätte sich unnahbar gegeben und überhaupt nicht auf Guckys Vorwürfe reagiert!
    Der Mausbiber schwieg.
    »Dann bin ich dem Konstrukteur Sholoubwa begegnet«, fuhr Samburi Yura fort. »All diese Erfahrungen haben in mir den Wunsch geweckt, mich von den Kosmokraten zu befreien. Ich habe mich auch nicht länger mit den Friedensfahrern identifiziert. Die Kosmokraten haben mich in ihren Dienst gezwungen. Ich ...«
    Sie hielt inne, schien zu überlegen, ob sie überhaupt fortfahren sollte. Aber sie hatte jetzt schon so viel gesagt.
    »Ich empfand nur noch Verachtung für die Einstellung der Hohen Mächte, die mit den Lebewesen der Niederungen umspringen, wie es ihnen beliebt«, gestand sie schließlich ein.
    »Und das soll ich dir glauben?«
    »Der Kampf mit Tafalla hatte meine latente Fähigkeit angestoßen,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher