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PR 2679 – Der Herr der Gesichter

PR 2679 – Der Herr der Gesichter

Titel: PR 2679 – Der Herr der Gesichter
Autoren: Marc A. Herren
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ausstatten und er uns im Gegenzug in ein eigenes, gegen außen hin abgeschottetes Universum versetzt?«, fragte Paisoyer. »Das ist eine gute Frage.«
    »Du hast keine Meinung darüber?« Marrtikain glich plötzlich einem Raubtier, das zum Beutesprung ansetzte.
    Paisoyer überlegte angestrengt. Tatsächlich hatte er sich noch nicht überlegt, welche Position er in dieser Materie offiziell vertreten sollte.
    »Nach meiner Meinung ist dies ein guter Handel. Aber meine Meinung ist nicht relevant.« Paisoyer machte eine Kunstpause. »Ich bin schließlich kein Chour.«
    Marrtikain blickte ihn sekundenlang aus halb zusammengekniffenen Augenlidern an. Dann erhob er sich, grüßte und ging.
    Chourmardes erhob sich ebenfalls. »Bitte verzeih sein Verhalten. Er kann weniger gut mit Veränderungen umgehen als wir. Ich wünsche dir einen schönen Tag, Paisoyer.«
    Nachdem sich die Tür hinter dem Chour geschlossen hatte, atmete Paisoyer erleichtert auf.
    Und ob ich gut mit Veränderungen umgehen kann, dachte er. Du weißt ja gar nicht, wie nahe du an der Wahrheit warst.

12.
    Von einem, der mit einem Roboter sprach
    Chanda
     
    QIN SHI vernahm die Kunde von einem legendären Erfinder namens Sholoubwa. Eine seiner Konstruktionen ermöglichte der Legende nach die Versetzung von feindlichen Flotten und anderen Objekten in ein eigenes Universum. Eine Waffe, die zwar nicht tötete, dafür aber präzise und umfassende Arbeit leistete.
    Der Herr der Gesichter machte sich auf die Suche nach diesem Konstrukteur und fand zu seinem Erstaunen einen Roboter vor. Einen ganz erstaunlichen Roboter. Er hatte Zugang zum höheren Raum, der vierdimensionalen Wesen normalerweise verschlossen war. Daneben zeigte er eine verblüffende Fähigkeit zur Intuition und einen – wahrscheinlich programmierten – Drang zur Erschaffung von immer neuen Konstruktionen.
    QIN SHI ließ sich viel Zeit, den Roboter, dessen Herkunft und Erfindungen zu erforschen.
    Er fand heraus, dass Sholoubwa im Auftrag der Kosmokraten arbeitete. Wie sich aber ebenfalls zeigte, hatte niemand dem Roboter ein Verständnis von Loyalität und Moral einprogrammiert. Die einzige Maxime Sholoubwas schien die Konstruktion zu sein, der er alles andere unterordnete – sogar sich selbst.
    Wie QIN SHIS Nachforschungen zeigten, vermochte der kreative Roboter mit seinen Erfindungen den halben Kosmos aus den Angeln zu heben, dafür schützte er sich und seine Ressourcen nur minimal.
    Bei den Kampfhandlungen um das Kosmonukleotid TRYCLAU-3 wurde eine von Sholoubwas Erfindungen eingesetzt. Das Experiment scheiterte aus für QIN SHI nicht nachvollziehbaren Gründen.
    Dem Konstrukteur schien diese Niederlage nichts auszumachen – seinen Auftraggebern jedoch umso mehr. Sholoubwa wartete vergebens auf einen neuen Auftrag. QIN SHI wägte ab, ob nun der Zeitpunkt gekommen war, sich dem legendären Erfinder zu zeigen und ihn in seine eigenen Dienste zu nehmen.
    Er entschied sich dagegen. Womöglich war Sholoubwa nichts anderes als eine geschickt konstruierte Falle der Mächte der Ordnung, die QIN SHIS habhaft werden wollten.
    Der Herr der Gesichter zog sich nach Chanda zurück. Erst mehr als tausend Jahre später machte er sich erneut auf die Suche nach dem robotischen Konstrukteur. Er fand ihn in einer anderen Galaxis in einem hyperphysikalisch höchst interessanten System aus einem Schwarzen Loch, einer Hyperperforation und einem hyperstrahlenden Kristallplaneten.
    Dort arbeitete Sholoubwa an seinem bisher größten Projekt. Er nannte es »BOTNETZ«. Als sich QIN SHI mit dessen Wirkungsweise vertraut machte, erlebte er eine Überraschung.
    Sholoubwa hatte die ursprüngliche Waffe, mit der er feindliche Objekte in einer Hyperraumblase einsperren konnte, weiterentwickelt. Eine Vorversion des BOTNETZES war bei TRYCLAU-3 zum Einsatz gekommen und hatte versagt. Nun hatte Sholoubwa sein Werk aber perfektioniert und beendet.
    Je mehr QIN SHI über die Wirkungsweise des BOTNETZES herausfand, desto klarer wurde ihm, dass er es haben musste.
    Der Herr der Gesichter ersann einen Plan. Er wusste genau, wo er bei Sholoubwa ansetzen musste, um ihn in seine Dienste zwingen zu können.
    Er ließ eine Flotte von Zapfenraumern einen gewissen Schiffstyp der Kosmokraten angreifen, den Sholoubwa sofort wiedererkennen würde. Die Xylthen hätten gegen das hochgerüstete Schiff der Kosmokraten keine Chance gehabt, wenn nicht QIN SHI rechtzeitig eingegriffen und das Leben in dem Rapid-Kreuzer in sich aufgesogen
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