Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 0573 - Ich stuerzte den Gangster-Koenig

Jerry Cotton - 0573 - Ich stuerzte den Gangster-Koenig

Titel: Jerry Cotton - 0573 - Ich stuerzte den Gangster-Koenig
Autoren:
Vom Netzwerk:
Die Tageseinnahme der Firma Sotley-Brothers betrug an diesem Tag nahezu zwanzigtausend Dollar. Neben drei Persianermänteln und dem täglichen Kleinkram an Pelzmützen, Pelzkragen und Pelzhandschuhen war es Mr. Sotley gelungen, einen Achttausend-Dollar-Nerz zu verkaufen. Mr. Sotleys Laune war seitdem besser als gewöhnlich. Er rieb sich wieder und wieder die mageren Hände, besprach den Stand der Baseball-Wettkämpfe mit seinem Geschäftsführer und riß kleine, unanständige Witze mit seinen drei Verkäuferinnen.
    Sotley schloß sein Geschäft pünktlich um acht Uhr am Abend. Zehn Minuten vor acht Uhr beschäftigten sich die Verkäuferinnen bereits mit dem Aufräumen. Dagmar Herton stieß einen Kartonstapel um. Sotley blickte unwillig auf. »Etwas vorsichtiger, bitte, Miß Herton! Warum sind Sie so nervös?«
    »Entschuldigen Sie, Mr. Sotley«, flüsterte die Verkäuferin und bückte sich, um die umgestürzten Kartons aufzuheben. Sotley verließ seinen Platz neben der Kasse. Da sich keine Kunden im Laden befanden, nahm niemand diesen Platz ein, wie es vorgeschrieben war, denn die Fußtaste für die Alarmanlage befand sich vor der Kasse.
    In dieser Sekunde wurde die Schiebetür zwischen Laden und Lagerraum zwei Fuß breit zurückgeschoben. Sotley blickte in das schwarze Mündungsloch einer Maschinenpistole und erstarrte zur Salzsäule. »Achtung!« sagte der Mann hinter der Maschinenpistole. »Das ist ein Überfall! Herunter mit den Jalousien! Ladentür abschließen! Schnell! Sonst knallt es!«
    Der Geschäftsführer taumelte zur Ladentür und schob die Riegel vor. Die Verkäuferin, die den Kartonstapel umgestoßen hatte, ließ mit zwei Handgriffen die Jalousien vor den beiden Schaufenstern herunter.
    Der Mann mit der Maschinenpistole stieß die Schiebetür weit auf. Er trug eine Vollmaske aus Gummi. Der aufgemalte rote Mund und die roten Kreise auf den Wangen der Maske wirkten lächerlich, aber in den Augenschlitzen glitzerten bösartig die Augen des Gangsters.
    »Alle nach links! Gesichter zur Wand!«
    Zwei Männer drängten in den Laden. Unter den Hüten zeigten sie die gleichen Gummigesichter. Einer der Männer packte den mageren Mr. Sotley, drehte ihm die Hände auf den Rücken und stieß ihn in den Lagerraum, in dem auch der altmodische Panzerschrank stand. In diesem Tresor pflegte Sotley größere Tageseinnahmen zu verwahren, bis der Transportdienst seiner Bank das Geld genau eine Viertelstunde nach Geschäftsschluß abholte. Auch der größte Teil der zwanzigtausend Dollar von heute lag hinter der knapp zolldicken Stahltür.
    »Aufschließen!« befahl der Anführer. Sotley dachte an die Versicherung und an seine Gesundheit, zog den Tresorschlüssel aus der Westentasche und öffnete den Panzerschrank. Die zwanzigtausend Dollar verschwanden in einer Aktentasche.
    »Die Kasse!« sagte der Mann mit der Maschinenpistole. Der Gangster mit der Aktentasche ging hinter die Verkaufstheke. »Vorsicht! Tritt nicht auf den Alarmschalter.« Der Einkassierer der Gang lachte grunzend. Das Kleingeld aus der Sotley-Kasse wanderte in die Aktentasche.
    Der Gangboß nahm eine Hand von der Maschinenpistole und führte sie so vor die Augenschlitze, daß er das Zifferblatt seiner Armbanduhr sehen konnte. »Noch zwanzig Minuten, bis der Banktransport kommt. Packt ein, Jungens, aber nehmt nur die besseren Sachen. Sie hängen in den beiden Schränken dort links.«
    Seine Gehilfen räumten Sotleys beste Nerz-, Ozelot- und Breitschwanzmäntel ab und trugen sie durch den Lagerraum nach draußen. Von der Rückwand des Lagerraumes führte eine massive, mit einem komplizierten Doppelschloß gesicherte Stahltür in den Hof des Blocks. Diese Tür stand offen, und während die Gangster die Pelze abtransportierten, fragte sich Sotley, auf welche Weise sie den Nachschlüssel für die garantiert einbruchssicheren Schlösser beschafft hatten.
    »Genug!« befahl der Boß. »Dreht euch um!« Zitternd gehorchten die Verkäuferinnen. Dem Geschäftsführer wankten die Knie, und nur Mr. Sotley war inzwischen so wütend geworden, daß er kaum noch Furcht empfand. »Wir verschwinden jetzt. Ich verlange, daß ihr euch mindestens zehn Minuten lang ruhig verhaltet.« Der Geschäftsführer begann heftig mit dem Kopf zu nicken. »Natürlich weiß ich, daß ihr losschreien werdet, sobald ihr meine Kugelspritze nicht mehr auf euch gerichtet seht. Also werde ich einen von euch als Geisel mitnehmen. Erwischt uns die Polizei, weil ihr zu früh Alarm geschlagen habt,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher