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PR 2663 – Der Anker-Planet

PR 2663 – Der Anker-Planet

Titel: PR 2663 – Der Anker-Planet
Autoren: Christian Montillon
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Monster von Hypersturm, das alles vernichtete, was sich in sein Inneres wagte. Es glühte, leuchtete und blitzte grell.
    Gewalten tobten sich aus, wie sie nicht einmal im Zentrumssektor von Dosa oder Zasao auftraten. Raum und Zeit verzerrten sich darin so stark, dass sie jegliche Bedeutung verloren. Das hyperphysikalische Chaos übertraf jedes bekannte Maß von Hyperstürmen um ein Vielfaches.
    Das Shikaqin hingegen, das die RADONJU langsam durchflog, war eine Zone völliger Ruhe, groß wie ein Sonnensystem. Es gab dort keine Mikromaterie, weder Plasma noch Strahlung – nichts. Ein dichtes Geflecht von Strukturrissen bildete die Außenwand dieser Hohlblase der Ruhe; darüber flossen Energie und Masse ab, hinein ins Chaos.
    Im Zentrum lag das eigentliche Shikaqin, ein Planet, den nur die Masseorter wahrnehmen konnten; er blieb unsichtbar hinter einem Tarnfeld, als wäre er nicht vorhanden. Es handelte sich um eine Welt, die ihre Geheimnisse nicht preisgab.
    Seit dem Befehl, dorthin zu fliegen, dachte Kaowen über diesen mysteriösen Planeten nach. Stabilisierte er die Ruhezone-Anomalie? Wenn ja, wieso? Und was verband ihn mit QIN SHI? Ihm kam eine besondere Bedeutung zu, was sich allein dadurch bewies, dass er derart geschützt lag. Eine exponiertere Lage war kaum denkbar.
    Auch musste es einen Grund geben, dass QIN SHI seinen Protektor an diesen Ort geschickt hatte. Dieser offenbarte sich ihm noch immer nicht, selbst wenn Kaowen von diesem Platz aus miterlebt hatte, wie sich die Superintelligenz zurückzog und ihre Truppen sammelte.
    Außerhalb der Anomalie patrouillierten Tausende Schiffe. Vor Kurzem waren es Zehntausende gewesen, doch die Verbände der Hilfsvölker lösten sich auf. QIN SHI war gegangen, und die Flotten folgten ihm. Sie wollten gemeinsam in Escalian einfallen, damit die Superintelligenz dort endlich die Größe gewann, die ihr gebührte. Dort, in der fernen Galaxis, würde sich alles entscheiden.
    Nicht jedoch für Kaowen.
    Er fühlte sich eigenartig unbeteiligt, wenn er daran dachte. Für ihn gab es Wichtigeres. Sein Schicksal entschied sich nicht in der Fremde!
    Er setzte sich in den Kommandantensessel.
    Von dort befehligte er momentan die RADONJU und den Rest des xylthischen Heers, das in Chanda verblieben war. Bald würde er über weitaus größere Befehlsgewalt verfügen. Herr einer ganzen Galaxis. Militärischer Anführer der Völker, der für Ordnung und ...
    Alles in Kaowen krampfte sich zusammen, seine Gedanken stockten.
    Er schrie und fühlte sich im nächsten Augenblick wie gelähmt. Die gesamte Zentrale drehte sich um ihn.
    Der Xylthe neben ihm stürzte von seinem Platz vor der Ortungsstation, scheinbar waagrecht durch den Raum, in Wirklichkeit jedoch nur auf den Boden. Der Offizier prallte auf, schlug unkontrolliert mit Armen und Beinen. Ein wenig Blut spritzte aus dem offenen Mund, als der Kopf aufschlug; es klatschte gegen Kaowens Bein.
    Der Protektor krallte sich in die Armlehnen seines Sessels.
    »Auf die Posten! Ortungsstation besetzen! Findet heraus, was ...«
    Weiter kam er nicht. Was immer es war, das wie eine Schockwelle die Zentrale durchraste, es wurde schlimmer!
    Eine mentale Präsenz drückte auf Kaowens Verstand. Er fühlte sich, als wolle sein Gehirn zerreißen. Eine immaterielle Last versuchte, sein Bewusstsein unter sich zu erdrücken; unendlich fremd und doch auf eine unfassbare Weise vertraut.
    QIN SHI hatte ihm sein Gesicht gezeigt – und es war ähnlich gewesen. Eine geistige Macht schob sich vom unsichtbaren Planeten Shikaqin auf die RADONJU zu, und sie ähnelte der Superintelligenz.
    Überall in der Zentrale fiel die Besatzung zu Boden, sackte auf ihren Plätzen in sich zusammen. Kaowen sah sie fallen wie ein Heer von Marionetten, denen die Fäden durchschnitten worden waren. Im nächsten Augenblick funkelten tausend Blitze vor seinen Augen, dann umfing auch ihn völlige Schwärze.
     
    *
     
    Höre uns, RADONJU!
    So höre uns doch endlich!

2.
    Beim Kalten Raum
     
    Mikru stand vor Perry Rhodan in der Zentrale MIKRU-JONS, die Augen weit aufgerissen. Angst lag darin, und Mikru sah so zart und verletzlich aus, wie die Projektionsgestalt einer jungen Frau suggerierte.
    Doch sie war alles andere als das. Sie sah nur aus wie eine kleine, schlanke, beinahe zerbrechlich wirkende Terranerin. Ebenso gut hätte sie eine massige, furchterregende Gestalt annehmen können. Sie war die Projektion der Schiffsseele, die Essenz des Raumers und all seiner bisherigen Piloten,
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