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PR 2625 – Das Plejaden-Attentat

PR 2625 – Das Plejaden-Attentat

Titel: PR 2625 – Das Plejaden-Attentat
Autoren: Hubert Haensel
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Spiel, sie war ohnehin schon vieler fähiger Köpfe beraubt.
    In Kürze würde alles, was in der LFT noch Rang und Namen hatte, auf dem Planeten versammelt sein. Wiederholte sich das Schicksal? Ein schrecklicher Gedanke, dass dem Yogul-System bevorstehen könne, was dem Solsystem vor fünf Wochen widerfahren war.
    Tek glaubte nicht, dass ein solches Geschehen aufzuhalten sein würde. Weder mit Waffengewalt noch mit Schutzschirmen. Aber wenn es so kam, falls hinter dem Verschwinden Methode steckte, befand er sich diesmal an vorderster Front.
    Und konnte womöglich etwas unternehmen.
    Er taxierte die geschwärzte Projektionslinse, die er sich mit dem Mittelfinger aus dem Auge gefischt hatte. Der Schmerz klang seitdem ab. Das Material wirkte spröde und aufgebrochen, die eingegossene Nanotechnik musste schlagartig verglüht sein.
    Tekener drückte die Linse gegen den Handballen und zerrieb sie mit schnellen Bewegungen. Schmieriger dunkler Staub blieb.
    Tek eilte weiter. Der Blue, der ihm eben Hilfe angeboten hatte, schaute ihm mit leicht gesenktem Tellerkopf nach. Es war Tekener egal, was er denken mochte. Dies waren der falsche Ort und der falsche Zeitpunkt für Gefühlsduseleien. Ihr Menschen seid immer noch stolz und hochnäsig. – Immer noch? Erwartete der Blue, dass die Menschheit sich nach dem Verschwinden ihres Heimatsystems ein Büßergewand überwarf, jedem Fortschritt abschwor und zu Ackerbau und Viehzucht zurückkehrte?
    Er blinzelte. Ein anderer an seiner Stelle wäre womöglich für Stunden durch die Blendung beeinträchtigt gewesen, ihm half die Wirkung des Aktivatorchips. Das leichte Pulsieren unter dem Schlüsselbein hatte etwas unglaublich Vertrautes, er wollte es längst nicht mehr missen. Damals, als er den Zellaktivator an sich gebracht hatte, war er einfach zur richtigen Zeit am richtigen Ort gewesen. Er hatte seine Chance genutzt.
    Und diesmal?
    Er wurde angerempelt, mehrere Tentakel griffen gedankenschnell nach seinen Schultern und den Oberarmen. Wie ein Paket wurde er zur Seite geschoben, während schallendes Gelächter über ihn hinwegbrandete.
    Tek beherrschte sich. Nachdenklich schaute er an dem faltenhäutigen Koloss auf. Das Wesen hatte gewisse Ähnlichkeit mit einem Kelosker, doch wenn er sich recht entsann, stammte es aus einem der neuen Kugelsternhaufen.
    »Ein besoffener Yborner«, sagte er schroff. Sein Gegenüber trug keine Atemschutzmaske vor dem schwabbeligen Gesichtssack. »Du verträgst nicht so viel Sauerstoff, wie hier in der Atmosphäre ist. Weißt du, wie dir morgen zumute sein wird?«
    »Leicht!«, schleuderte ihm der Dreimeterriese entgegen. »Leicht und glücklich werde ich mich fühlen.«
    »Im Gegenteil: Morgen wirst du alle Sauerstoffwelten verfluchen.«
    Tekener hatte erst zwei Yborner kennengelernt, und das am Spieltisch, wo er so gut wie nie den Fehler machte, einen Gegner zu unterschätzen. Dennoch hatte er mehrere Partien gegen diese Wesen verloren. Er fragte sich bis heute, wieso und was er falsch gemacht hatte.
    »Kennen wir uns, Terraner?«
    Yborner waren hochintelligente Logiker, neigten indes dazu, im Sauerstoffrausch jede Hemmung zu verlieren.
    »Kaum.« Tekener wollte davonhasten, doch der Fremde hielt ihn mit zwei Tentakeln zurück.
    »Wir haben uns schon gesehen. Natürlich. Es war ein aufregendes Spiel ...«
    Ronald schüttelte den Kopf.
    »Auf Lepso«, fuhr sein Gegenüber dröhnend fort. Immer mehr Passanten wandten sich ihnen interessiert zu.
    »Ich war nie auf Lepso«, behauptete der Smiler. »Du irrst dich. Und nun lass mich in Ruhe!«
    Ein fleischiger Greifarm tastete über sein Gesicht, als wisse der unförmige Koloss genau, was darunter verborgen lag. Jeden Moment konnte seine Maske verloren gehen, deshalb reagierte Tekener heftig.
    Da die üppige Körperfülle seines Gegenübers sogar Dagor-Hiebe abfedern würde, griff Tek mit beiden Händen nach dem Tentakel und schwang sich hoch. Seine Füße trafen den Körper des Yborners, aber die Berührung war, als versinke er in weichem Moor. Es kostete ihn einige Anstrengung, die Beine gegen den Widerstand anzuziehen, um noch einmal mit aller Kraft zuzutreten.
    Ein schriller Heulton erklang, als er mit einem Absatz den Gesichtssack streifte. Etwas platzte aus dem fleischigen Gewebe heraus, wurde geradezu wegkatapultiert. Ein technisches Gerät. Mit Wucht krachte es gegen Tekeners Oberkörper und polterte danach auf die Straße.
    Er wurde herumgewirbelt, kam frei und schaffte es leidlich, seinen Sturz
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