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PR 2625 – Das Plejaden-Attentat

PR 2625 – Das Plejaden-Attentat

Titel: PR 2625 – Das Plejaden-Attentat
Autoren: Hubert Haensel
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Subkontinents Indien gewesen.
    Er lief weiter durch die Projektion, begleitet vom dröhnenden Trompeten der Elefanten, deren Reihe mit einem Mal in Unordnung geriet. Zwei der Tiere brachen seitlich aus. Es gab sie wirklich, diese grauen Riesen, aber sie reichten Tekener nur bis zum Knie. Für die scheinbar gewaltige Größe sorgte eine ausgeklügelte Projektionstechnik.
    Seine Gedanken schweiften ab zu Rhodan und dessen Lebensgefährtin. Die Tiere sind Klonelefanten! Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass Mondra schon davon gehört ...?
    Er brachte die Überlegung nicht zu Ende. Darauf zu wetten, lohnte nicht.
    Und dennoch: Warum brauchte eine Frau wie Mondra Diamond immer wieder einen kleinen Begleiter? Aus psychologischer Sicht kompensierten Haustiere Frust. Sie waren anhänglich, gehorchten in aller Regel ...
    »Tek!«, wisperte Guckys Stimme in seinem Ohr. »Die Zielperson verlässt soeben das Rasa.«
    Er hob den Arm mit dem Funkarmband an den Mund. »Weißt du, was der Mann in den wenigen Minuten in dem Lokal unternommen hat?«
    »Er saß an einem der Tische, hat offenbar auf jemanden gewartet ... und ist ohne erkennbaren Anlass wieder aufgestanden.«
    Oder er hat nach seinem Verfolger Ausschau gehalten, ging es Tek durch den Sinn. »Kann er dich sehen?«
    »Mein Deflektorfeld ist seit der letzten vorgetäuschten Teleportation aktiviert.«
    »Dass er meine Spionsonde orten konnte, sagt einiges über seine Möglichkeiten aus. Also zieh dich zurück, Gucky. Nimm dein unterbrochenes Jubiläums-Programm wieder auf!«
    »Im Fall einer Bedrohung ...«
    Tekener antwortete nicht mehr. Ein bärtiger, in weite Gewänder gehüllter Turbanträger vertrat ihm den Weg und ergriff ihn am Unterarm. Applaus brandete auf. Mehrere Dutzend Menschen, einige Blues und Topsider standen im Halbkreis und starrten ihn erwartungsvoll an.
    Tek wollte ausweichen, er konnte es nicht. Er war unfähig, nur einen Schritt zur Seite zu treten. Eine unsichtbare Kraft lähmte ihn, doch das war bestimmt nicht der brennende Blick des Fakirs.
    »Da haben wir den mutigsten aller Zuschauer. Dieser Mann wird nicht davor zurückschrecken, an dem Seil emporzuklettern und sich dem Nichts anzuvertrauen. Vor aller Augen wird er in der Höhe verschwinden.«
    »Ein billiger Trick!«, wollte der Smiler widersprechen. Er brachte in dem Moment nicht ein Wort über die Lippen. Aber was immer dahintersteckte, es war nicht möglich, dass der Fakir ihn mental beeinflusste.
    Flechtkörbe und Säcke standen herum. In den Körben krochen schlangenartige Tiere übereinander. Der Fakir griff in einen der Säcke und brachte ein dünnes geflochtenes Seil zum Vorschein. Unverständliches murmelnd warf er das Seil von sich. Es flog keine zwei Meter weit, dann blieb es bewegungslos in der Luft hängen. Spontan geriet es in zuckende Bewegung, stieg in die Höhe und war nach wenigen Sekunden zur vollen Länge von gut vier Metern ausgestreckt.
    Es wuchs und wurde noch länger. Zehn Meter, schätzte Tek, aber das Seil dehnte sich weiter.
    Er wollte den Arm heben und Gucky rufen, er schaffte es nicht. Ganz zu schweigen davon, dass ihm die Beine den Dienst versagten.
    Der Fakir reagierte mit einem herausfordernden Grinsen. Tekener lächelte zurück, sein kaltes Lächeln, in dem nicht eine Spur von Heiterkeit lag. Dieses Lächeln war ausdruckslos.
    Für einen Moment kämpfte der Bärtige mit sich selbst. Tekener bemerkte das Erschrecken des Fakirs, seine Verunsicherung ...
    ... die der Mann mit einem heiseren Lachen überspielte.
    »Unser mutiger Freund wird nun an dem Seil emporklettern. Höher hinaus als die Turmspitzen der Träne auf der Wange der Zeit – und wer weiß, vielleicht wird er eins mit Raum und Zeit, wenn er jene Grenze übersteigt und sich auflöst.« In einer beschwörenden Geste breitete der Fakir die Arme aus. »Bitte absolute Ruhe und Konzentration!« Er klatschte in die Hände. »Überwinde deine Furcht, mein junger Freund! Bist du so weit?«
    »Nein!« Diese Antwort brannte Tekener auf der Zunge. Er wollte sie dem Turbanträger entgegenschleudern.
    Doch er schwieg.
    Ohne sein Zutun setzte er sich in Bewegung. Vergeblich sträubte er sich dagegen; sein Körper schien ein eigenes Leben zu entwickeln, das dem Gehirn nicht mehr gehorchte. Er griff nach dem Seil, zog daran. Es gab nicht einen Millimeter weit nach, als sei es in der Höhe fest verankert worden.
    Traktorfelder! Das alles ließ sich technisch völlig banal erklären. Nur nicht, warum Tek es nicht
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