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Poul Anderson

Poul Anderson

Titel: Poul Anderson
Autoren: Feind aus dem All
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verteidigen«, sagte ich hölzern.
    »Wir haben Pech gehabt.« Kit schüttelte den Kopf, ihr Mut schien sie mit einem Male verlassen zu haben. »Wir haben uns soviel Mühe gegeben, haben so viele Entbehrungen erduldet, und nun ist trotzdem alles umsonst. Was bleibt uns noch übrig?«
    »Wir kämpfen weiter«, sagte der Marsier. »Ich gehöre immer noch zu dem Clan der Regelin.«
    »Und vielleicht gibt es doch noch eine günstige Wendung, wenn wir nur lange genug aushalten«, murmelte ich.
    Wir warteten lange, und es wurde dunkel. Einmal überließ ich Kit meinen Posten, ging in die Küche und öffnete das Vorhängeschloß vor der Schuppentür. Die zwei Tahowana-Gestalten schoben sich auf mich zu. Nur auf diesem Weg konnten sie ausbrechen, die Außentür hatten wir bombenfest verrammelt. Ich jagte sie mit einer Bewegung meiner Automatik wieder zurück.
    »Wie heißt du wirklich, Fremder?« fragte ich. »Wir wollen dich nicht Yueth nennen. Er war Regelins Freund.«
    »Ich heiße Nateer.« Die Antwort klang dumpf. »Ich rate Ihnen, den Kampf aufzugeben. Ihre Lage ist hoffnungslos.«
    »Bis jetzt noch nicht. Aber ich möchte gern aus purer Neugierde wissen, wieso ihr unser Versteck fandet.«
    »Es war uns klar, daß Regelin mit einem seiner alten Freunde Verbindung aufnehmen würde, und Yueth gehörte zu ihnen. Wir fingen den Brief ab, den Sie an ihn schickten. Dann suchten wir Hansen auf und horchten ihn unter der Einwirkung von Drogen aus.«
    »Ich nehme an, daß Hansen und Yueth inzwischen tot sind?«
    »Natürlich«, kam es gleichmütig zurück. »Ihnen wird es genauso ergehen, wenn Sie sich nicht ergeben, und zwar schnell.«
    »Das Kind? Das bei Hansen war?«
    »Nein, es gab keinen Grund, ihm ein Leid zuzufügen. Es weiß von nichts.«
    »Immerhin wenigstens dafür vielen Dank.« Ich schloß die Tür wieder ab und ging zu den anderen zurück und berichtete ihnen, was ich gehört hatte.
    »Nun müssen wir versuchen, schnell zu verschwinden, ehe sie uns eingekreist haben«, sagte Regelin.
    »Ich wette, das haben sie bereits getan«, sagte ich. »Sie können bei einer so lebenswichtigen Sache kein Risiko eingehen. Ich sehe nur die eine Möglichkeit, wie die Wilden zu kämpfen und dann zu versuchen, in dem entstehenden Durcheinander den Ring zu durchbrechen und so davonzukommen.«
    Wir warteten.
    Gegen Mitternacht kam ein weiteres Auto, und hinter ihm klirrte ein leichter Panzerwagen durch die Nacht. Ich sah die Panzerung im Licht des Mondes, der die Lichtung mit seinem bleichen Schein erfüllte. Kit wachte von dem Geräusch auf, und wir krochen an die Gucklöcher und beobachteten, was draußen vorging. Ein Tahowana – niemand von ihnen hielt es jetzt für nötig, die Gestalt zu wechseln – kletterte aus dem Wagen und kam auf uns zu, wobei er eine weiße Flagge schwenkte. Regelin trat hinaus, um zu verhandeln.
    »Wenn Sie sich nicht ergeben«, sagte der Fremde, »werden wir Sie vernichten. Eine einzige Granate des Panzers reißt das Haus in Fetzen.«
    »Warum fangt ihr dann nicht sofort an?« fragte Regelin kalt.
    »Weil Sie Leute von uns gefangenhalten. Wir sind bereit zu verhandeln. Ihr Leben für das Leben der Gefangenen.«
    »Selbst wenn ihr euer Wort haltet, mir behagt die Gefängnisluft nicht. Geht!«
    Der Tahowana zog sich zurück. Ich nahm mit der sirischen Waffe den Panzer aufs Korn und drückte ab. Die Entfernung war zu weit. Ich stellte den Strahl schärfer ein und versuchte es noch mal. Jetzt schnitt ich einfach eine Seite der Panzerung wie eine Scheibe Brot ab. Der Motor heulte auf, und der Panzer rollte im Rückwärtsgang davon. Ich traf das schwere Geschütz, und das lange Rohr brach ab.
    Wilder Triumph überflutete mich. »Jetzt können sie ihre Granaten verschenken«, rief ich höhnisch.
    »Alles auf Posten!« Regelins Stimme tönte durch die Dunkelheit. »Infanterie ist im Anmarsch!«

11
     
     
    Sie kamen lautlos angeschlichen und huschten aus den schützenden Bäumen auf das Blockhaus zu. Wir setzten die Disintegratoren ein, wobei wir sie auf Flächenwirkung einstellten. Welle auf Welle fiel unter der vernichtenden Wirkung der Waffen zu Boden, ohne daß der Feind etwas erreichte. Und immer kamen neue. Hinter mir saß Regelin am Maschinengewehr und wartete.
    Die Kugeln schlugen in die Wände aus mächtigen Balken wie Hagel. Ab und zu zischte uns ein Flammenwerfer seine heiße Lohe entgegen. Aber chemisch gehärtetes Holz ist so unzerstörbar wie Beton. Wir wichen nicht zurück, schossen wie die
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