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Ponyhof kleines Hufeisen - 8 - Eine heisse Spur

Titel: Ponyhof kleines Hufeisen - 8 - Eine heisse Spur
Autoren: Andrea Pabel
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Eine neue Weide
    „So, nun muss das Kraftfutter nur noch abkühlen“, sagte Stefan zufrieden zu Sabine und rührte das Hafergemisch in den Eimern um. „Dann kann’s losgehen!“
    Draußen zwitscherten die Vögel, eine Schwalbenmutter flitzte zur Stalltür herein, um ihren lärmenden Jungen im Nest Futter zu bringen. Auf dem Hof mischte sich das Klappern von Eimern mit dem Trappeln der Pferdehufe und dem Lachen der Kinder. Der Wind trug den Duft von frisch gemähtem Gras und blühenden Apfelbäumen zu Sabine herüber.
    „Wo ist mein Gummistriegel geblieben?“, rief Marei und suchte vergeblich in ihrer Putzkiste. „Franz! Hast du ihn mir wieder weggenommen?“
    „Ich? Du spinnst wohl? Immer werde ich verdächtigt!“, rief der blonde Junge entrüstet.
    „Und zwar zu Recht! Los, rück ihn raus, sonst kriegst du Ärger mit mir!“, drohte Marei.
    „Da!“, rief Michaela auf einmal. „Rasputin hat ihn geklaut!“
    Tatsächlich hatte der weiße Ziegenbock den roten Striegel im Maul und kaute genüsslich darauf herum.
    „Siehst du!“ Franz triumphierte. „Ich war es nicht!“
    „Na, wenn schon.“ Marei würdigte ihn keines Blickes und lief zu Rasputin hinüber. „Gib ihn wieder her“, schmeichelte sie. „Komm, Rasputin, das kann doch gar nicht schmecken!“
    Aber Rasputin war anderer Meinung. Seine goldenen Augen glitzerten, er lief mit wippendem Bärtchen davon und dachte gar nicht daran, den Striegel herzugeben.
    „Manchmal glaube ich, er klaut nur Sachen, damit er mit jemandem Fangen spielen kann“, sagte Sabine, die sich auf den breiten Rücken ihres geliebten Pflegepferdes Wolkenmähne lehnte. Die kleine Isländerin, eine Dunkelfuchsstute mit silberner Mähne, gehörte Sabine nicht.
    Beinahe hatte Marei den Ziegenbock eingeholt, da entwischte er unter dem Zaun hindurch und versteckte sich hinter der großen schwarzen Traberstute Babuschka.
    Die edle Stute senkte den Kopf und schnaubte sanft, um ihren kleinen Freund zu begrüßen.
    „Du alter Gauner!“ Stefan kam Marei zu Hilfe. Er öffnete das Gatter und sagte streng: „Jetzt ist es genug! Gib den Striegel her!“
    Rasputin spähte verstohlen unter Babuschkas Bauch hervor. Er schaute so pfiffig drein, dass Marei einfach lachen musste. Der Bock schien zu überlegen, ob er davonlaufen sollte oder nicht. Dann ließ er auf einmal den Striegel fallen und lief mit leisem Meckern in den Schatten des großen Birnbaums am Rand der Koppel.
    Als Marei ihren Striegel wieder hatte bog ein großer Lieferwagen schwungvoll in den Hof und hielt vor dem Haus.
    „Volker!“, rief Sabine verblüfft. „Was macht er hier mit diesem riesigen Wagen?“
    Der Freund der Ponyhofbesitzerin, Cornelia Hülsberg, stieg aus und winkte den Mädchen zu. Dann begann er Kartons abzuladen.
    „Hat Cornelia eine Erbschaft gemacht?“, wollte Franz wissen.
    . „Eine Erbschaft?“ Volker richtete sich auf und lachte. „Nicht dass ich wüsste. Das sind meine Umzugskartons. Hat Cornelia euch noch nicht erzählt, dass ich auf den Ponyhof ziehe?“
    „Du ziehst auf den Ponyhof?“, fragte Katrin gedehnt. „Kein Wort hat sie uns davon verraten!“ Es klang nicht begeistert.
    Cornelia kam aus dem Haus gelaufen. Sie trug wie fast immer Reithosen und ein buntes Hemd. „Da bist du ja schon!“ Sie gab Volker einen Kuss.
    „So!“, stellte Franz fest. „Dann heiratet ihr also bald!“ Ohne eine Antwort abzuwarten fuhr er fort: „Mit der Kutsche, ja? Zweispännig oder vierspännig?“ Er sah schon eine prachtvoll geschmückte Kutsche mit festlich herausgeputzten Pferden vor sich.
    „Das werden wir alles noch sehen.“ Volker wich der Frage aus und nahm einen Karton auf.
    „Erst mal wollen wir probieren, wie wir uns vertragen, wenn wir zusammenwohnen“, sagte Cornelia nur.
    „Wie beim Pferdekauf, eine Probezeit“, sagte Franz zustimmend.
    „Richtig.“ Cornelia nickte. „Aber ich wollte euch natürlich schon davon erzählen. Volker hat jetzt nämlich nur noch eine halbe Stelle in Rosenheim, deshalb hat er sich entschlossen, dem Ponyhof eine kleine Fahrschule anzugliedern. Eine Fahrschule mit Pferden natürlich. Die nötige Ausbildung dazu hat er ja.“
    „Außerdem kann ich mich so mehr um Moritz kümmern“, fügte Volker hinzu, der gerade wieder aus dem Haus kam. Er hatte das Haflingerfohlen vor einiger Zeit vor dem Schlachthof gerettet und beschäftigte sich viel mit ihm. Moritz ging inzwischen brav am Halfter, gab die Hufe und ließ sich anbinden. Aber er war ein ungestümes
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