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Porno Absurd

Porno Absurd

Titel: Porno Absurd
Autoren: Jacques Hammer
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unter ihrer schon recht faltigen Haut schimmert immer noch eine Schönheit längst vergangener Tage hindurch. Unweigerlich entstehen Bilder in ihrem Kopf, ja, auch sie war mal jung.
    Ein junges Ding, irgendwann im Krieg muss es gewesen sein, als sie mit einem hübschen Schwimmer, ein fescher Kerl namens Horst, dem Benno wahrlich nicht unähnlich sieht, heimlich in der kleinen Umkleidekabine im Freibad verkehrte. Mitten im Akt, sie genoss die volle Pracht seiner Manneskraft, gingen dann plötzlich die Sirenen los. Fliegeralarm. Das laute Heulen ertönte genau im richtigen Moment, denn die heute alte, damals junge Dame ritt sich geradewegs auf ihren Höhepunkt zu, der unter dem Lärm, der außerhalb der Kabine herrschte, zügellos hinausgeschrien werden konnte. Die alte grauhaarige Lady im Liegestuhl spürt zwischen ihren Beinen seit vielen Jahren das erste Mal wieder Feuchtigkeit und schaut sich mit Schamesröte, zu der es keinerlei Anlass geben sollte, verstört um.
    Von all dem ahnt Benno nichts, als er sich daran macht die Temperatur des Beckens auszutesten. Das Wasser ist pisswarm, „Na großartig! Da kann man ja direkt von einer Abkühlung sprechen“, denkt Benno ungewohnt ironisch. Er stellt sich trotzdem auf den Startblock, blickt an sich herab, ist der selbstbewussten Meinung, dass Außenstehende ihn in dieser Position vermutlich als unsagbar männlich einstufen würden – trainierter Oberkörper, definierte Muskelpartien, braun gebrannt, das dunkle Haar kurz geschoren, markante Gesichtsphysiognomie – mit diesem Gedanken begibt sich Benno in die Hocke, schnellt nach vorne und lässt sich mit einem eleganten Kopfsprung ins Wasser gleiten.
     

II.
     
    „ Ok, ich leg noch 5kg drauf, ja?“, fragte sie und tat es einfach ohne eine Antwort abzuwarten. Der alte Mann gab keine Antwort, sondern stemmte sich sofort in die Eisen. Adern, die schon viele Jahrzehnte an- und entspannt wurden, weiteten sich, gewannen bedrohlich an Umfang, das Blut presste sich durch die Arterien und der in die Apparatur eingezwängte Mann schob die Gewichte mit einem gepressten Stöhnen von sich weg. Diese Übung wiederholte er einige Male, wobei ihm die letzten Einheiten besonders leicht fielen, als zwei adrette Frauen mittleren Alters, zwar im Gespräch vertieft, aber mit Blick auf den Bizepstrainer auf dem er saß, vor ihm stehen blieben. Die Frauen schauten ihm bei seinen letzten Stemmversuchen zu, er entspannte unter größter Anstrengung sein Gesicht, markierte den fitten Herren und zwinkerte den stark parfümierten Ladys lustig zu. Seine Nichte, Zeugin dieser albernen Pose, verdrehte genervt die Augen und stahl sich aus der skurrilen Situation. Sie widmete sich wieder dem Stepper, von dem sie sich einen (noch) runderen Po erhoffte.
     
    Schwer atmend, nass und glücklich lässt sich Benno in den Liegestuhl fallen, der ein gefälliges Knirschen von sich gibt. In den vergangenen Wochen war Benno fast ausgehend am Set, mehr als drei Filme hat er abgedreht. Dass er abends, häufig erst nachts, wenn er nach Hause kam, zu müde und erledigt war um sich zu sportlichen Übungen zu zwingen, darf man ihm nicht übel nehmen. Als Jugendlicher ist Benno mehrmals die Woche im Becken gewesen, er schwamm in der Auswahlmannschaft seines Gymnasiums. Dann, nach dem Abitur, als er erste Kontakte mit der Filmbranche machte, in kurzer Zeit viel zu viel Geld verdiente, gab er sich vermehrt dem Müßiggang hin. Alkohol, Zigaretten und hier und da mal aufputschende Drogen. Nur Krafttraining an Geräten hat er regelmäßig weiterbetrieben. Auf der Hantelbank sitzen und Gewichte stemmen, war ganz nach Bennos Geschmack. Kondition hat er sich damit allerdings nicht gerade erarbeitet. Erst vor wenigen Wochen fing er auch wieder mit dem Schwimmen an. Jetzt liegt er völlig leer gepumpt und voller Endorphine lächelt im Liegestuhl am Pool. Die Sonne steuert schon wieder Richtung Wasseroberfläche, besitzt aber dennoch genügend Power um seinem Körper wohlige Wärme zu schenken. Mit einer schwarzen RayBan auf der Nase und einem Magazin in der Hand überfliegt er einen Artikel über „Harninkontinenz bei Dauerläufern“, bis er, über den Rand des Heftes schielend, ein äußerst hübsches Mädchen erblickt, das erste seit der Abfahrt des Kreuzers. Er folgt ihr mit abwägendem Blick. Es ist die 18jährige Cecille, die gerade aus dem Fitnessraum kommt, nur mit einem Bikinioberteil und einer eng anliegenden, dünnen Stoffhose bekleidet. Sie hat diesen Sommer
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