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Porno Absurd

Porno Absurd

Titel: Porno Absurd
Autoren: Jacques Hammer
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ihm der Sohn des Produzenten über den Weg. Die beiden jungen Männer, Leo ist vielleicht 5-6 Jahre älter als Benno, unterhielten sich, verstanden sich auf Anhieb gut und nach mehreren Treffen, die hauptsächlich von Leos Seite initiiert waren, lernte Benno langsam die unternehmerischen Machenschaften seines neuen Bekannten kennen. Anfangs bot Leo ihm an, ein wenig Kameraarbeit zu leisten, bezahlen könne er ihn zwar nicht, aber dafür versprach er Benno ein paar süße Mädels, die sich nach Drehschluss bestimmt auch um ihn kümmern würden. Jung und heiß auf Erfahrungen willigte Benno natürlich sofort ein und es dauerte nicht lange, bis auch er vor laufender Kamera aktiv wurde.
    Ein erstaunliches Durchhaltevermögen, ein geschicktes Spiel mit dem Bild und seine spielerische Art mit der jeweiligen Bums-partnerin umzugehen, bescherten ihm schon nach kurzer Zeit etliche Fans auf diversen Erotikportalen im Internet. Vielleicht war es auch sein von Anfang an praktiziertes Markenzeichen, eine Lucha Libre Maske, wie sie die mexikanischen Wrestler benutzen, das ihn berühmt machte. Die Maske trug er, sobald die Kamera lief. Einerseits konnte er sich mit ihr besser in seine Rolle als fickender und teils wütender Jüngling hinein versetzen und andererseits war ihm schon damals durchaus bewusst, dass er jegliche Anonymität bewahren musste, wenn er seinem Vater und generell seinem späteren Leben jemals wieder unter normalen Bedingungen unter die Augen treten wolle.
    Nach einigen Jahren Rausch und Gloria änderte sich das Business und Bennos Charakter. Leo war geschickt in Marketingstrategien, die Filmchen wurden billig abgedreht, es waren immer nur wenige Leute an der Produktion beteiligt, was einerseits einen finanziellen Vorteil ergab, da das erwirtschaftete Geld nur unter wenigen aufgeteilt werden musste und andererseits die Filme so den damals sehr angesagten Amateurpornocharakter behielten. Es bildete sich schnell eine feste Gruppe von Hauptbeteiligten, Benno nannte sie immer seine PornoGang. Mit der Schule fertig, wenig Lust auf „echte“ Arbeit und was die Zukunft betraf recht orientierungslos, fühlte sich Benno mit seinen „Jungs“ sehr wohl. Es war eine sorglose Phase seines Lebens, von der er die meiste Zeit entweder besoffen, auf irgendwelchen Drogen oder am ficken war. Häufig auch alles zugleich. Für einen ziellosen Anfang 20jährigen wahrlich keine schlechte Art der Zerstreuung.
    Aber wie es meistens so ist, auf das Paradies folgt ganz schnell die Zerstörung. Leo wurde lax mit dem Umgang des Geldes. Die Ausgaben stiegen, die Einzahlungen wurden immer seltener, aber die Banken machten weiter mit. Kredite waren zu der Zeit günstig. Als es dann schließlich ernst wurde, hatte Benno Glück im Unglück. Die Pornoindustrie, die Großkonzerne, von denen sich Leo bisher ferngehalten hatte, da er keinerlei Einmischung von außen in sein „Handwerk“ duldete, gewann letztendlich die Oberhand über den Vertragspoker um Benno. Ein Drei-Jahres Vertrag bei einem Hochglanz-Pornolabel rettete schließlich die Leo-Benno Combo. Leo wurde in der neuen Konstellation von jeglichen Regisseurtätigkeiten entmachtet und fungierte nur noch in der Rolle des persönlichen Managers. Benno durfte sein Markenzeichen, die Lucho Libre Kopfbedeckung behalten, sofern er einwilligte sein bisheriges Pornopseudonym „El machomasko“ gegen einen konventionellen „Rammlernamen“ einzutauschen.
    Schon schnell stellte sich heraus, dass Leo, der im Herzen Regisseur war, ohne echte Aufgabe, seine Zeit absitzen musste. Die Vertragsbedingungen verboten ihm jegliche Produktion von eigenen Filmen und nur aufgrund Bennos Gutmütigkeit konnte er daher weiterhin im Business bleiben und ein monatlichen Salär beziehen. Benno, der nun unter dem Künstlernamen „Magnus Ständer“ chirurgisch verunstaltete „Puppen“ fickte, bei denen er ständig Angst hatte viel zu dralle Silikontitten zu zerstören, verfiel in Lethargie.
    Diese wirkte sich nicht zuletzt auf seine Performance vor der Kamera aus. Seine lebhafte, bübische Art zu Vögeln und der leichte Umgang mit der Szenerie gingen ihm abhanden. Eingefleischte machomasko-Fans wandten sich von ihrem ehemaligen Amateurfilmchen-Idol ab. Aber wie das Business nun mal so läuft, verkauften sich die Pornos aufgrund riesiger Marketingkampagnen weiterhin prachtvoll. Für Benno waren Dreharbeiten allerdings zur puren, sinnentleerten Routine geworden. Der letzte Film stand an und sowohl für ihn, als
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