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Ponyhof kleines Hufeisen - 10 - Der Spuk in der Mühle

Titel: Ponyhof kleines Hufeisen - 10 - Der Spuk in der Mühle
Autoren: Andrea Pabel
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sehr sanft übers Haar.
    Regungslos saß Sabine da, bis der Schwindel etwas nachließ. Undeutlich sah sie, dass Stefan sich um Franz kümmerte, der ebenfalls auf dem Boden saß und seinen Arm hielt. Klar, Stefan kümmerte sich um Franz, aber nicht um sie! Er schaute noch nicht einmal zu ihr herüber. Also, sollte er doch, der blöde Kerl, dachte Sabine und wurde plötzlich wütend.
    Stefan war vollauf damit beschäftigt, Franz wieder auf die Beine zu helfen. Energisch hielt er ihn an den Schultern gepackt und redete ihm gut zu.
    Marei war sehr blass. Sie hielt Sternchens Zügel mit der rechten Hand und Florentines mit der linken. Die große Fuchsstute atmete noch immer heftig und zitterte am ganzen Leib, aber Sternchens Gegenwart schien sie langsam zu beruhigen.
    Auf Cornelia gestützt ging Sabine langsam ins Haus. Stefan und Marei würden sich um die Pferde kümmern. Auch Franz kam mit in die Küche des großen Bauernhauses um eine Wunde am rechten Arm behandeln zu lassen.
    Eine Weile sagte er gar nichts, dann stieß er mit krächzender Stimme hervor: „Es tut mir so Leid, Cornelia. Bitte entschuldige. Ich wollte nur zuschauen und dann ist die Leiter abgerutscht und ins Fenster gefallen. Ich wollte euch wirklich nicht stören ... und schon gar keinen Unfall verursachen! Es ist zu blöd, wirklich „Das glaube ich dir gern“, sagte Cornelia. „Aber das ändert nichts an der Tatsache, dass du gegen meinen ausdrücklichen Wunsch zugeschaut hast und - ob du es nun wolltest oder nicht - einen schlimmen Unfall verursacht hast. So geht es nicht! Wenn du dich nicht an meine Anweisungen hältst, kannst du auf dem Ponyhof nicht mehr reiten! Ich meine das ganz ernst, Franz.“ Sie holte Verbandszeug für seine Wunde am Arm.
    Er starrte sie fassungslos an.
    „Es ist ja leider nicht das erste Mal, dass du andere Reiter in Gefahr bringst!“, fuhr Cornelia fort. „Und die Pferde auch.“ Sie erinnerte ihn daran, wie er bei mehreren Wettrennen fast verunglückt war. „Ich hoffe, deine Eltern haben eine gute Haftpflichtversicherung, die für den Schaden eintritt, Franz. Reithallenfenster sind teuer! Ich werde mit deinen Eltern sprechen“, fuhr Cornelia fort. „Aber jetzt muss ich mich um Sabine kümmern. Hoffentlich hat sie keine Gehirnerschütterung!“
    Eine Gehirnerschütterung! Das durfte einfach nicht sein, dachte Sabine. Sie wusste, dass man dann im dunklen Zimmer im Bett liegen musste. Dann würde sie die Pferde nicht sehen und natürlich lange Zeit nicht reiten können. Sie biss die Zähne zusammen und versuchte zu lächeln. „Es geht schon wieder“, sagte sie mühsam. „Ist nichts passiert.“ Cornelia bestand darauf, dass sie sich - mit einem kühlen Lappen auf der Stirn - aufs Sofa legte. „Deine Mutter wird dich später zum Arzt fahren, Sabine. Es ist besser. Ist dir schlecht?“, fragte sie besorgt und setzte sich neben Sabine aufs Sofa.
    „Nein, schlecht ist mir nicht“, murmelte Sabine. „Gar nicht. Aber der Kopf brummt ein bisschen.“
    Sie schien eine Weile geschlafen zu haben, denn plötzlich fuhr sie ruckartig hoch. Die Kopfschmerzen waren besser. Sie wollte aufstehen und in den Stall um mit Stefan zu reden. Mal sehen, ob er da war. Sie nahm den Lappen von der Stirn und stand langsam auf. Unsicher ging sie nach draußen auf den Hof. Niemand war zu sehen. Sabine sah in der Sattelkammer und im Stall nach, aber Stefan war nirgends zu finden.
    „Er ist nach Gersdorf gefahren um Futter zu holen!“, erklärte Cornelia, als Sabine nach ihm fragte. „Du solltest dich auf alle Fälle noch eine Weile hinlegen! Was machst du denn hier? Deine Mutter kommt gleich, ich hab sie angerufen.“
    „Es geht mir schon wieder gut!“, wehrte Sabine ab. „Der Kopf tut fast gar nicht mehr weh. Wann holst du denn die Fohlen von der Alm?“ Sie versuchte Cornelia abzulenken.
    „Ach Gott, ich wollte ja heute Nachmittag den Senn anrufen! Über die ganze Aufregung habe ich es glatt vergessen. Gut, dass du mich daran erinnerst!“ Cornelia lief mit großen Schritten ins Haus zum Telefon.
    Gut, dachte Sabine, das hat geklappt. Sie setzte sich auf die Bank neben dem Birnbaum. Ganz so wohl fühlte sie sich nämlich nicht. Ihr war wieder ein bisschen schwindlig, die Knie fühlten sich wie Wackelpudding an. Die Stille und die Wärme der Herbstsonne taten ihr gut. Die Luft war klar, es roch nach feuchter Erde und Herbstblättern, die unter dem Birnbaum und um die Bank herum lagen. Von der Koppel her wieherte eines der
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