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Ponyhof kleines Hufeisen - 10 - Der Spuk in der Mühle

Titel: Ponyhof kleines Hufeisen - 10 - Der Spuk in der Mühle
Autoren: Andrea Pabel
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vorstellen? Vier Wochen ohne Lauser!“ Er bohrte die Spitze seines Turnschuhs heftig in den Kies.
    „Gar nicht?“, fragte Sabine nach. „Hat sie dir denn verboten auf den Ponyhof zu kommen?“
    „Das eigentlich nicht“, brummte Franz. „Aber reiten darf ich nicht. Sie sagt, ich muss lernen mich an ihre Anweisungen zu halten.“
    „Ist ja auch wahr!“, brauste Sabine auf. „Stell dir vor, was alles hätte passieren können! Nur weil du unbedingt sehen wolltest, wie wir in der Halle üben. Ich könnte jetzt im Krankenhaus sein und Marei gleich mit dazu. Alles nur wegen deiner blöden Neugierde!“
    Franz antwortete nicht. Er wollte gerade weitergehen, da hielt Stefan ihn zurück. „Hör mal, du kannst Lauser doch versorgen und mit ihm spazieren gehen, wenn du magst!“
    „Spazieren gehen“, schnaubte Franz verächtlich. „Spinnst du total? Babykram. Wenn ich nicht reiten darf, komme ich gar nicht!“ Er ging zu seinem Fahrrad und fuhr los, dass der Kies nur so zur Seite spritzte. Wütend radelte er vom Hof.
    „Siehst du, er will nur reiten“, sagte Sabine. „Dabei dachte ich, es ginge ihm um sein Pferd!“
    „Tut es auch“, sagte Stefan, der Franz mochte. „Warte ab, bis er sich beruhigt hat. In ein paar Tagen ist er wieder da und freut sich wie wahnsinnig, wenn er seinen Lauser wenigstens putzen darf.“
    „Weiß ich gar nicht, du. Franz ist unheimlich stur, und wenn er so sauer ist wie jetzt, dauert es eine ganze Weile, bis er wieder normal ist. Ist doch immer so bei ihm.“
    „Wir werden sehen“, Stefan stand auf und sah Sabine an. „Zeit zum Füttern. Hilfst du mir?“
    „Ist doch klar!“ Sabine sprang auf und ging mit zu den Ställen hinüber. An ihr Kopfweh dachte sie nicht mehr.
    Sehr früh am nächsten Morgen erwachte sie von einem seltsamen Geräusch. Was war da draußen für ein so jämmerliches klagendes Geräusch? Schlaftrunken setzte sie sich im Bett auf und rieb sich die
    Augen. Es dämmerte bereits und dann wurde ihr klar, dass der Wind draußen pfiff und heulte. Sabine sprang aus dem Bett und lief zum Fenster. Es nahm ihr vor Überraschung fast den Atem. Schnee! Kniehoher Schnee lag im Garten, auf dem Hof und überall, auch auf der Straße. Der Wind fuhr heulend durch die Zweige der großen Buche am Straßenrand und wehte den Schnee zu Verwehungen auf, die fast so hoch wie das Gartentor waren. Der Bauernkalender hatte also doch Recht gehabt! Siedend heiß durchfuhr es sie: Wenn der Schneesturm schon hier so heftig war, wie mochte es dann auf der Alm sein? Was machten die Fohlen bei diesem Wetter? Wo fanden sie Futter und Schutz? Vielleicht waren sie sogar in einer Schlucht eingeschneit! An ein Durchkommen zu der Alm in fast 1800 Meter Höhe war nicht zu denken, so viel war klar. Sabine schlüpfte in ihren Bademantel und rannte zum Telefon.
    Obwohl es erst kurz vor sieben war, war die Nummer des Ponyhofes besetzt. Cornelia war also schon auf. Erst nach zehn Minuten kam Sabine durch.
    Volker antwortete, seine Stimme war ernst. Sie hatten versucht mit der Alm zu telefonieren, aber das Handy des Senn schien nicht zu funktionieren. Dann hatte der Nachbar Joseph Westermaier angerufen und erzählt, dass er mit dem Senn Sepp Wirt-ner gesprochen hatte. Der Senn wolle versuchen mit den Fohlen zu Fuß abzusteigen! „Eine andere Möglichkeit gibt es nicht“, erklärte Volker. „Wenn es so weiterschneit wie jetzt, ist die Alm heute Nachmittag völlig abgeschnitten. Dann kommt man nur noch mit einem Hubschrauber da hinauf.“ „Welchen Weg will er nehmen?“, fragte Sabine besorgt. Sie war oft mit ihren Eltern und mit der Klasse in die Berge gegangen, früher, ehe sie zu reiten begonnen hatte. Seitdem verbrachte sie jede freie Minute auf dem Ponyhof Kleines Hufeisen.
    „Er will durch die Fuchsklamm kommen“, erwiderte Volker. „Ich weiß nicht...“, er verstummte.
    „Allein? Mit zwanzig Fohlen?“, rief Sabine fassungslos.
    „Ja. Ich bespreche gerade mit Cornelia, ob wir ihm nicht entgegengehen sollen.“
    „Wäre es nicht besser zu reiten?“, fragte Sabine. „Vielleicht. Wir werden uns in der nächsten halben Stunde auf den Weg machen.“
    „Ich möchte mitkommen!“, rief Sabine. „Bitte, Volker!“
    „Bei dem Wetter? Das wird kein lustiger Ausritt, Sabine. Du stellst dir das vielleicht zu einfach vor!“ „Bitte! Stella ist doch auch dabei! Bitte, nehmt mich mit!“
    Sie einigten sich darauf, dass Sabine ihre Mutter fragen sollte und Volker sich mit Cornelia
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