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Ponyhof kleines Hufeisen - 10 - Der Spuk in der Mühle

Titel: Ponyhof kleines Hufeisen - 10 - Der Spuk in der Mühle
Autoren: Andrea Pabel
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Island!“, rief Cornelia Sabine zu. Und Sabine wusste, Cornelia wollte sie ein bisschen aufmuntern. Sie verlangsamten den Schritt. Hier waren sie in der Nähe der alten Mühle.
    Sabine kniff die Augen zusammen, sie bemühte sich durch das Schneetreiben die Gebäude der Hubermühle zu erkennen. Sie dachte noch oft daran, wie sie hier einmal zusammen mit Stefan das einsame, vernachlässigte Shetlandpony Max gefunden und gerettet hatte. Etwas unheimlich war es schon immer bei der Mühle gewesen, aber damals war es kein Geist, sondern der alte, kranke Müller Huber gewesen, der in der Mühle gewohnt hatte. Trotzdem, ob es stimmte, was Franz erzählte? Gab es Gespenster in der Mühle? Ein Nebelstreifen hob sich langsam und sie konnten undeutlich die Umrisse eines alten Stallgebäudes, des Wohnhauses und des großen Mühlrads erkennen. Sie hörten die Schafe blöken, die Hanna und Helmut dort hielten, und sie sahen den hellen Schein aus einem Fenster im Wohnhaus. Bei diesem Wetter mussten sie dort auch tagsüber Licht machen.
    Gerade wollte Sabine sich wieder auf den Weg konzentrieren, da sah sie eine schattenhafte Gestalt beim Mühlrad. Vor Schreck stieß sie einen Schrei aus, den ihr der Wind von den Lippen riss.
    Stefan hatte sie gehört und wandte sich rasch zu ihr um. „Was ist?“
    „Da!“ Sabine deutete zur Mühle hinüber und sah deutlich, wie die Gestalt gebückt laufend hinter dem Stall verschwand. „Hast du das gesehen?“
    „Was war denn?“ Stefan sah sie verständnislos an. „Ich hab nichts gesehen! Fang bloß nicht an zu spinnen!“
    „Vielleicht war es eins der Kinder?“, sagte Sabine mit zitternder Stimme. Aber sie glaubte nicht an ihre Worte.
    „Quatsch!“ Stefan presste die Lippen aufeinander. „Auf alle Fälle war da keine schöne junge Müllerin mit einer Laterne, das steht fest! Die hätte ich nämlich gesehen!“
    „Aber die Gestalt ist hinter der Mühle verschwunden, dort, wo niemand rein darf, weil es baufällig ist!“
    „So genau hast du das doch gar nicht gesehen!“, wandte Stefan ein. „Wenn wir wieder zu Hause sind, können wir ja anrufen und fragen, ob David und Julia etwas bemerkt haben.“
    Cornelia ließ Glofaxi wieder antölten. Die Sicht war jetzt besser. Volker hielt sich auf Skjoni dicht neben ihr.
    Sabine zitterte vor Kälte, aber sie war so aufgeregt, dass sie es kaum wahrnahm. Ihre Ge-danken überschlugen sich. Ob Franz am Ende doch Recht hatte? Spukte es in der Hubermühle? Noch dazu am Tag? Sie war ganz sicher, dass sie beim verbotenen Teil der Mühle diese Gestalt gesehen hatte. Oder doch nicht? Es war so schnell gegangen...
    Der Sturm ließ ein wenig nach und Sabine versuchte sich auf den Ritt zu konzentrieren. Sie dachte an die Fohlen. Wie mochte es ihnen dort oben ergehen, in Schnee und Kälte! Sie waren doch noch so klein!

Gerettet oder nicht?
    „Es kann nur hier hinaufgehen“, sagte Cornelia entschlossen.
    Volker starrte zweifelnd auf den verschneiten Forstweg, der vor ihnen lag. „Bist du wirklich sicher? Es wäre schlecht, wenn wir an der Herde vorbeireiten würden anstatt dem Sepp helfen zu können!“
    „Stimmt“, erwiderte Cornelia, „da hast du ausnahmsweise mal Recht. Aber es ist der richtige Weg, kommt nur!“
    Sabine und Stefan sahen sich stumm an, während Cornelia und Volker weiter darüber stritten, ob dies der richtige Weg war oder nicht.
    Sabines Finger und Zehen waren eiskalt, die Nasenspitze tat weh und ihre Wangen brannten vom eisigen Wind.
    Cornelia trieb Glofaxi wieder an, Volker folgte ihr. Dann kamen Sabine und Stefan. Cornelia beugte sich hinunter und ließ Janosch von der Leine.
    „Such die Fohlen!“, rief sie und Janosch rannte los. Mit großen Sprüngen jagte der Hund den schmalen Forstweg hinauf.
    Nach einer halben Stunde wurde der Weg steiler. Cornelia zügelte den Islandschimmel und stieg aus dem Sattel. „Ich gehe ein Stück zu Fuß, meine Füße werden im Sitzen zu kalt!“
    Auch die anderen stiegen ab. Sabine spürte ihre Füße kaum. Der Schnee reichte ihr nun bis zu den Waden und sie mussten ordentlich stapfen um mit ihren Pferden Schritt zu halten, die zielstrebig den Berg hinaufschritten.
    Der goldfarbenen Haflingerstute mit der langen, weißen Mähne schien das Wetter ebenso wenig auszumachen wie den Isländern. Sie senkte den Kopf vor dem kalten Wind und stieg unbeirrt den Berg hinauf. Sicher setzte sie die kräftigen kleinen Hufe auf.
    Sabine ging in Sternchens Windschatten, der Körper der Stute schützte sie
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