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Ponyhof kleines Hufeisen - 10 - Der Spuk in der Mühle

Titel: Ponyhof kleines Hufeisen - 10 - Der Spuk in der Mühle
Autoren: Andrea Pabel
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skeptisch zu der Herde hinüber, die zusammengedrängt in einer Ecke des Hofes stand. Die Fohlen waren jetzt zu müde um davonzulaufen. Sie hielten die Köpfe gesenkt und hatten die Hinterhand dem Wind zugedreht. Apathisch standen sie da.
    „Die Bäuerin hat gesagt, wir dürfen Heu vom Kuhstall nehmen“, sagte Stefan. „Los, hilf mir!“
    Bald war die eine Seite des Stalles mit duftendem Heu ausgelegt. Stefan holte Max herein. Stella und ein paar andere Fohlen folgten ihm und machten sich hungrig über das Futter her.
    Auch Lauser und Sternchen kamen nicht zu kurz. Als alle versorgt waren, lehnte Sabine sich zitternd vor Erschöpfung an eine Krippe.
    „Jetzt brauchen sie noch Wasser“, murmelte Stefan.
    Da hörten sie Motorengeräusch, und als sie aus der Stalltür sahen, erkannten sie einen roten Jeep mit Pferdehänger. Eine schlanke Frau in einem grünen Parka stieg aus und sah sich suchend um.
    Stefan winkte ihr zu. „Ich bin Rose Wagner“, rief sie ihnen zu. „Unsere beiden Fohlen waren auf der Alm! Habt ihr sie mitgebracht?“, rief sie besorgt.
    „Sie sind hier im Stall!“, beruhigte sie Stefan. „Fressen gerade!“
    Dann eilte Rose Wagner zu ihren Fohlen und betrachtete sie kritisch. „Ich hatte mir schon solche Sorgen gemacht“, sagte sie zu Stefan und Sabine. „Meine beiden Kleinsten bei diesem Sauwetter draußen in den Bergen! Wie leicht hätte da etwas passieren können! Nur gut, dass ihr sie sicher ins Tal gebracht habt! Ich weiß gar nicht, wie ich euch danken soll, Kinder. Wirklich, das war toll von euch!“ „Ein heißer Tee täte uns jetzt gut“, sagte Stefan mit einem Seitenblick auf die vor Kälte zitternde Sabine. „Die Pferde brauchen Wasser, dabei könnten Sie uns helfen, ja?“
    „Freilich! Ist doch klar!“ Rose Wagner entpuppte sich als resolute Helferin, die auch die alte HaimerlBäuerin gut kannte. Im Handumdrehen hatte sie Sabine ins Haus in die warme Küche gebracht und Teewasser aufgesetzt. „Du bleibst hier und machst den Tee“, bestimmte sie energisch. „Stefan und ich versorgen die Pferde.“
    Sabine war viel zu müde um Widerstand zu leisten, obwohl sie doch die Pferde immer zuerst versorgte, und zwar persönlich. Aber jetzt ließ sie sich auf die Küchenbank fallen und zog sich die Handschuhe von den rot gefrorenen Fingern. Bald standen auch ihre nassen Stiefel zum Trocknen neben dem großen Küchenherd.
    Die Bäuerin hatte ihr ein paar riesige Pantoffeln gebracht und bald begann auch das Teewasser zu kochen. Schnell war eine große Kanne Tee aufgebrüht, und als Sabine die ersten Schlucke getrunken hatte, durchströmte sie wohltuende Wärme.
    „Da schau her“, sagte die Haimerl-Bäuerin und zog eine braune Glasflasche aus dem Regal. „Ein Schluck Rum ist jetzt genau das Richtige!“ Schon goss sie einen Esslöffel voll in Sabines Tasse und gab einen kräftigen Schuss in die Kanne.
    Sabine setzte sich auf einen schönen alten Holzstuhl beim Herd und trank den heißen Tee in langsamen Schlucken. Wie gut das tat! Endlich wurde ihr warm, so wohlig warm, wie sie es sich den ganzen Tag über ersehnt hatte. Bald wurde sie so müde, dass nicht viel gefehlt hätte und sie wäre auf dem
    Stuhl eingeschlafen. Dann dachte sie an Stefan und dass er bestimmt genauso fror wie sie noch vor wenigen Minuten. Während sie hier am warmen Herd saß, schleppte er draußen im Stall Wassereimer! Obwohl es ihr schwer fiel, stand sie auf, griff nach ihrer Jacke und schlüpfte in die noch nassen Stiefel. Sie goss eine große Tasse voll Tee, gab Kandis hinein und ging zur Tür.
    „Super, du! Vielen Dank!“ Stefan hielt die warme Tasse in den Händen und nickte Sabine dankbar zu.
    Dann standen sie dicht nebeneinander und sahen den Fohlen zu, die langsam ihr Heu fraßen.
    Lauser und Sternchen waren bereits abgesattelt und eingedeckt.
    Rose Wagner hatte ihnen zwei Decken aufgelegt, die sie im Wagen gehabt hatte. Die waren besser als Kartoffelsäcke.
    Sabine sah, dass Stefan die Decken fachmännisch mit Strohlagen ausgepolstert hatte, damit die Pferde gut abtrocknen konnten und ihnen die Decken nicht einfach am Leib klebten. Er dachte wirklich an alles! Einfach toll.
    „Ich mache mir Sorgen um Volker und Cornelia“, brummte Stefan endlich mit einem Blick auf das Schneetreiben vor dem Stallfenster. „Was machen wir, wenn sie bei Einbruch der Dunkelheit nicht zurück sind? Dann müssen wir die Bergwacht noch einmal holen. Und die Polizei am besten auch gleich.“
    Sabine dachte auch
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