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Ponyhof kleines Hufeisen - 10 - Der Spuk in der Mühle

Titel: Ponyhof kleines Hufeisen - 10 - Der Spuk in der Mühle
Autoren: Andrea Pabel
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Tiere waren. Wenn nun eines der Fohlen fehlte? Aber bestimmt war die kleine Herde zusammengeblieben. Sie wendete Sternchen und ritt ihnen nach. Noch einmal wandte sie sich zu Volker und Cornelia um. Sie beneidete die beiden nicht. Schon verschwand Skjonis zweifarbiger Schweif im Schneegestöber. Hoffentlich gelang es ihnen den Sepp zu finden!
    Auf dem Ritt ins Tal kamen sie schneller voran, als sie gedacht hatten. Stefan legte ein gutes, aber nicht zu schnelles Tempo vor. Der Boden war manchmal schneeglatt und rutschig, die Fohlen vom langen Marsch durch den Schneesturm erschöpft. Der Wind kam von hinten und es war Sabine, als triebe er die Herde Jungpferde vor sich her. Endlich erweiterte sich der Forstweg und mündete in einen Feldweg, der zwischen zwei umgepflügten Äckern zum nächsten Bauernhof führte. Schon sahen Sabine und Stefan in der Ferne Licht schimmern. Erleichtert bewegte Sabine ihre eiskalten Zehen.
    Sie hatten es geschafft! Bald waren die Fohlen in Sicherheit.
    Wenige Minuten später bog Stefan in die Einfahrt des großen Hofes ein. Aus dem Schornstein quoll Rauch, es roch nach Holzfeuer, in der Scheune muhten die Kühe. An der Wand des Haimerl-Hofes prangte eine bunte Lüftlmalerei, die ein Gespann schwerer Kaltblutpferde beim Holzrücken im Wald zeigte. Pferdeleute, hoffte Sabine inständigst. Es kam schließlich nicht alle Tage vor, dass jemand mit zwanzig Fohlen vor der Tür stand.
    Schnell sprang Stefan aus dem Sattel und klopfte an der Haustür. Lautes Hundegebell ertönte, gleich darauf öffnete die Haimerl-Bäuerin die geschnitzte Holztür.
    Schnell hatte Stefan ihr die Notlage erklärt.
    Die alte Frau war allein im Haus. „Ihr könnt die Pferde in unsere alte Scheune bringen. Ich trau mich bei dem Schnee da draußen nicht vor die Tür“, sagte sie mit einem Blick auf ihren Stock.
    „Bitte rufen Sie sofort die Bergwacht an!“, bat Stefan. „Es eilt!“
    „Das machst du am besten selbst.“ Die Bäuerin wies zum Telefon.
    Stefan gab Sabine die Zügel seines Pferdes, klopfte sich den Schnee von Jacke und Stiefeln und trat in den warmen Flur des Bauernhauses.
    Sabine stand mit den zwanzig Fohlen vor dem Haus. Sie sah sich im Hof um. Hinter dem Stall, in dem die Kühe standen, war eine große, alte Scheune. Ob die Bäuerin die als Unterkunft für die Fohlen gemeint hatte? Ihre Reitpferde mussten auch unbedingt versorgt werden.
    Sternchen und Lauser standen erschöpft im eisigen Wind. Wenn sie doch wenigstens eine Decke hätte, um sie über die erhitzten Pferde zu legen!
    Endlich kam Stefan wieder heraus. „Die Bergwacht ist schon unterwegs“, rief er erleichtert. „Jetzt müssen wir uns um die Fohlen kümmern! Komm mit!“ Er deutete auf die Scheune. „Du hast gehört, wie die Bäuerin gesagt hat, dass wir sie dort unterstellen können. Wir müssen nur noch ein paar Maschinen beiseite räumen. Aber keine Sorge“, er legte den Arm um Sabine. „Ich hab auch bei Franz Wiesner angerufen, der die Besitzer der Fohlen kennt. Er wird alle verständigen, sicher kommen wenigstens ein paar gleich her, um ihre Pferde zu holen.“
    Einen Augenblick lang schmiegte Sabine sich dicht an den großen Jungen. Plötzlich war ihr nicht mehr so kalt und auch der schneidende Wind machte ihr weniger aus. Sie lehnte den Kopf an Stefans Schulter und schloss die Augen. So hätte sie stundenlang stehen können, aber das schrille Wiehern eines Fohlens holte sie in die Wirklichkeit zurück.
    Stefan drückte sie kurz an sich, dann ließ er sie los und eilte zum Stall hinüber.
    Knarrend öffnete sich die große Tür. Vergeblich suchte Stefan nach einem Lichtschalter, schließlich gewöhnten sich ihre Augen an das Dämmerlicht. Tatsächlich standen Gerätschaften und eine Häckselmaschine im Weg.
    Sabine nahm Lauser und Sternchen die Zügel ab und band sie mit Führstricken an einer Krippe fest. Gemeinsam mit Stefan räumte sie alles von der Tenne, woran sich die Fohlen verletzen konnten. Endlich war die Scheune frei. Sabine fand zwei Kartoffelsäcke, mit denen sie ihre verschwitzten Pferde notdürftig abdeckten. Sie klopfte Sternchens Hals und strich den Schnee aus Lausers Mähne.
    „Wir satteln besser noch nicht ab“, meinte Stefan. Nur zu oft hatte Cornelia ihn davor gewarnt, verschwitzte Pferde kaltem Wind auszusetzen. Ein Kreuzverschlag war etwas Ernstes. Also lockerten sie nur die Gurte ein wenig.
    „Wie kriegen wir denn nun die Fohlen in den Stall?“, Sabine schob sich das Haar aus der Stirn. Sie sah
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