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Ponyhof kleines Hufeisen - 10 - Der Spuk in der Mühle

Titel: Ponyhof kleines Hufeisen - 10 - Der Spuk in der Mühle
Autoren: Andrea Pabel
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auch noch niemand etwas davon erfahren. Wenn die Freundinnen sicherer waren, wollten sie die anderen mit einer kleinen Springvorstellung überraschen. Das hatten sie sich vorgenommen.
    Bald waren ihre beiden Reitpferde geputzt und gesattelt. Sabine und Marei führten sie in die Reithalle, wo sie vor neugierigen Blicken sicher waren.
    „Tut mir Leid“, sagte Cornelia lächelnd zu Franz. „Zuschauer sind bei unserem Unterricht heute nicht erwünscht!“
    „Warum denn nicht?“ Franz spähte neugierig an Cornelia vorbei in die Halle hinein. „Vielleicht kann ich etwas lernen. Du sagst doch immer, dass man auch vom Zuschauen lernen kann!“
    „Stimmt, aber nicht heute!“ Cornelia zog die Hallentür hinter den Mädchen zu. „Du kannst ja mit Stefan Stroh holen, wenn es dir bis zu unserer Reitstunde zu langweilig werden sollte. Es gibt immer was zu tun auf dem Hof.“
    Missmutig machte Franz kehrt. Er ahnte, was in der Halle vor sich ging. Leider waren die Fenster so hoch, dass er nicht hineinschauen konnte. Aber stand da nicht noch eine Leiter auf dem Heuboden?
    „Sabine! Du solltest über die Cavaletti traben, nicht daran vorbei! Hörst du überhaupt zu, wenn ich etwas sage?“, rief Cornelia jetzt ungeduldig.
    Sabine wurde rot. Cornelia hatte Recht, sie konnte sich heute nicht konzentrieren. Ständig musste sie daran denken, dass Stefan sie vor Franz laut daran erinnert hatte, dass Wolkenmähne „nur“ ihr Pflegepferd war. Warum hatte er das getan? Er wusste doch, wie weh ihr das tat. Immer wieder versuchte sie die Gedanken daran zu verscheuchen, aber es wollte ihr nicht recht gelingen. Stefan war überhaupt so komisch gewesen. Er hatte so getan, als ob sie Luft für ihn sei. So war er doch sonst nicht!
    „Sabine! Noch einmal: Diesmal reitet ihr den Sprung wieder zusammen an!“
    Cornelias Stimme riss sie aus ihren Gedanken. Schnell nahm Sabine die Zügel auf und trieb Florentine an Sternchens Seite.
    Marei sah zu ihr hinüber. Ihre Wangen glühten vor Eifer. „Komm, letztes Mal sind wir doch noch ein Stück höher gesprungen! Das schaffen wir!“
    Sabine ließ sich von der Begeisterung der Freundin anstecken. Gemeinsam trabten sie an und trieben die Pferde vor dem Sprung in den Galopp. Eins, zwei ... und schon flogen die Mädchen auf ihren Pferden nebeneinander über das Hindernis.
    „Super! Das habt ihr wirklich gut gemacht!“, lobte
    Cornelia. Sie erinnerte Sabine daran, Florentine noch etwas mehr Zügel zu lassen, und erhöhte die Stangen ein kleines Stück.
    Sabine betrachtete das Hindernis. Vor ein paar Wochen noch hätte sie diesen Sprung niemals gewagt, aber nun freute sie sich darauf das Hindernis zu überspringen. Cornelia hatte Recht gehabt: Angst ließ sich überwinden und Springen konnte großen Spaß machen.
    Cornelia gab ihre Anweisungen für den neuen Sprung. Diesmal sollten die Mädchen das Hindernis nacheinander nehmen.
    Marei ritt als Erste. Sternchen galoppierte mit aufmerksam nach vorn gerichteten Ohren auf das Hindernis zu. Marei brauchte die hübsche Haflingerstute gar nicht zu treiben, sie sprang willig und überwand das Hindernis elegant.
    Cornelia nickte.
    Dann ritt Sabine an. Als sie nur noch ein paar Meter von dem Hindernis entfernt war, geschah es: Mit lautem Knall zersplitterte eine Fensterscheibe der Reithalle. Ein Schrei ertönte - und dann stürzte Franz kopfüber in die Halle.
    Das war selbst der nervenstarken Florentine zu viel. Sie scheute, sprang mit einem erschrockenen Satz zur Seite und raste in gestrecktem Galopp die lange Seite entlang. Verzweifelt versuchte Sabine die durchgehende Stute zum Stehen zu bringen. Aber als Florentine in der Ecke auf der Hinterhand kehrtmachte und entsetzt einen Haken schlug, um Sternchen auszuweichen, verlor Sabine die Steigbügel und damit den Halt. Alles drehte sich um sie, sie stürzte und prallte dumpf auf dem Hallenboden auf.
    „Sabine! Bist du verletzt!“, rief Cornelia erschrocken.
    Sabine sah Cornelias besorgtes Gesicht undeutlich über sich. Benommen versuchte sie aufzustehen. Ihr Kopf dröhnte, heftiger Schwindel erfasste sie. Im Hintergrund hörte sie Marei schimpfen, endlich erinnerte sie sich wieder daran, dass Franz durch die Fensterscheibe in die Halle gestürzt war.
    „Mein Kopf tut weh“, stieß sie schließlich hervor. Sie hatte Sägemehl im Mund und fing an zu weinen wie ein ganz kleines Mädchen.
    Schnell nahm Cornelia sie in den Arm und gab ihr ein Taschentuch. Dann nahm sie Sabine den Helm ab und strich ihr
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