Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Ponyhof kleines Hufeisen - 02 - Max braucht ein Zuhause

Titel: Ponyhof kleines Hufeisen - 02 - Max braucht ein Zuhause
Autoren: Andrea Pabel
Vom Netzwerk:
entschieden. „Das ist zu gefährlich. „Wenn ein Pferd in Panik gerät, wenn es stürzt oder sich losreißt, kann es dich schwer verletzen. Gerade kürzlich habe ich gelesen, daß eine junge Frau fast gestorben wäre, weil ein Pferd sie im Hänger während der Fahrt aus Angst ins Gesicht gebissen hat. Sie konnte nicht ausweichen, der Fahrer des Wagens merkte nichts und fand die Frau bewußtlos, als sie Stunden später hielten. Nein“, sagte sie mit Nachdruck, „im Hänger mitfahren kommt nicht in Frage.“
    Sabine sah ein, daß Cornelia recht hatte, aber sie sorgte sich doch um das Pony. Als sie auf die Landstraße einbogen, hielt Cornelia, damit Sabine und Stefan nach Max sehen konnten. Vorsichtig öffnete das Mädchen die Seitentür und kletterte in den Hänger. Max atmete heftig, er war vor Aufregung und Angst naßgeschwitzt. Aber er war nicht gestürzt und nahm das Heu, das Sabine ihm vorhielt.
    „Jetzt ist es nicht mehr weit“, tröstete sie den verstörten Schecken. „Lind nun rumpelt es auch nicht mehr so. Das Schlimmste hast du hinter dir!“
    Stefan klopfte den mageren Hals des Ponys, dann fuhren sie weiter.
    Janosch umsprang den Anhänger mit wildem Freudengebell. Sie hielten vor dem Stall. Es war mittlerweile ganz dunkel geworden, die beiden Lampen am Tor warfen ihren warmen Lichtschein auf den Hof. Ein Windstoß fuhr durch den großen Birnbaum beim Haus.
    Sabine hörte ein leises Fauchen neben sich. Die graue Katze saß mit gesträubtem Nackenhaar auf Stefans Schoß; ihre Augen funkelten, und sie fauchte wieder, als Cornelia die Tür öffnete und Janosch seinen großen Kopf ungestüm in den Wagen schob. Liebe auf den ersten Blick war es also nicht!
    „Nun komm schon“, drängte Stefan. „Max muß ausgeladen werden!“
    Cornelia sagte ihm schnell, in welches Zimmer des Hauses er die Katze bringen sollte. Während er die Graue mit Wasser und etwas gekochtem Fleisch versorgte und das alte Katzenklo aus der Speisekammer holte, luden Cornelia und Sabine das Pony aus. Langsam band Sabine den Schecken los. dann erst ließ Cornelia die Rampe herunter. Sabine versuchte, Max zum Rückwärtstreten zu bewegen, aber er stand stocksteif da und rührte sich nicht. Schließlich schob sie ihn energisch, aber auch das half nichts. Dann kam Cor-nelia mit einer Gerte in den Hänger. Sabine wußte, daß Cornelia eine Gerte immer nur als verlängerten Arm gebrauchte, und daß sie ihre Pferde niemals schlug.
    Aber Max wußte das nicht. Er sah die Gerte, warf den Kopf hoch und riß erschrocken die Augen auf. „Keine Angst“, beruhigte Cornelia den kleinen Wallach. „Wir tun dir nichts!“ Sabine wußte: Oft werden Pferde bestraft, nur weil sie sich vor etwas fürchten. Offensichtlich hatte Max bereits schlechte Erfahrungen mit der Gerte gemacht. Ganz vorsichtig und sanft klopfte Cornelia ihm an die Brust und die Vorderbeine - und Max trat einen Schritt zurück.
    Cornelia lobte ihn, ließ ihm Zeit und zeigte ihm die Gerte einfach nur, dann gab sie ihm erneut ein Zeichen zum Rückwärtstreten. Als Max mit den Hinterhufen auf die Rampe kam, rutschte er aus und wäre fast gestürzt, mit so vernachlässigten Hufen kein Wunder, dachte Sabine. Endlich stand der Schecke zitternd neben dem Hänger.
    „Geschafft!“ rief Cornelia erleichtert. „Mach doch schnell im Stall das Licht an und öffne die Tür!“
    Ein bis zwei Boxen waren immer eingestreut und für besondere Fälle oder unvorhergesehene Besucher mit Pferden eingerichtet. Das saubere Stroh reichte Max bis über die Fesselgelenke, die
    Raufe war mit duftendem Heu von den Bergweiden gefüllt. Ab und zu gelang es Cornelia, Heu von den Bergwiesen zu bekommen, es war besser, als das Heu anderer Wiesen. Auf den Bergweiden wurde kein Kunstdünger gestreut, und es gab viele Kräuter und Gräser, die nur noch dort oben wuchsen.
    Sabine nahm Max die Decke ab, und gemeinsam mit Cornelia rieb sie ihn mit Strohwischen trocken.
    „Morgen früh muß ich den Schmied anrufen“, sagte Cornelia. „Seine Hufe müssen unbedingt beschnitten werden. Wahrscheinlich kann der Schmied gar nicht alles auf einmal korrigieren, aber wenigstens einen Anfang machen.“
    „Und der Tierarzt? Der muß Max doch sicher untersuchen“, gab Sabine zu bedenken.
    „Den hat der Tierschutzverein schon bestellt“, Cornelia nickte. „Der Amtstierarzt wird kommen!“
    Max hatte etwas Heu gefressen, nun stand er mit hängendem Kopf da und hatte die Augen geschlossen. Er war erschöpft.
    „Wir kriegen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher