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Ponyhof kleines Hufeisen - 02 - Max braucht ein Zuhause

Titel: Ponyhof kleines Hufeisen - 02 - Max braucht ein Zuhause
Autoren: Andrea Pabel
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Aber ihre Bedenken waren überflüssig, die Stute ging nicht durch. Sie verlangsamte ihren Galopp gehorsam, als Sabine die Zügel aufnahm.
    Stefan hatte einen Augenblick lang mit Lauser zu kämpfen. Der Wallach hatte sich begeistert warmgelaufen und legte sich auf den Zügel. Aber als Sternchen hinter ihm zurückblieb, reagierte auch Lauser endlich auf Stefans Paraden und fiel in einen leichten Trab.
    Sabine ließ ihre Stute die letzten hundert Meter zum Hof hin noch einmal galoppieren.
    „Was soll das denn?“ rief Cornelia ärgerlich, als sie die beiden auf schweißnassen Pferden in den Hof reiten sah. Sie wußten doch genau, daß sie die Pferde die letzte Viertelstunde im Schritt reiten sollten, damit sie nicht erhitzt ankamen. Meistens führte Stefan sein Pferd sogar das letzte Stück im Schritt auf den Hof.
    Sabine wurde rot und zügelte Sternchen. „Es ist doch nur...“ stotterte sie, „es war ein Notfall! Herr Huber und sein Pony brauchen dringend Hilfe!“
    Schnell hatten sie Cornelia erzählt, was sie in der Mühle entdeckt hatten.
    „Führt die Pferde trocken und gebt ihnen nur schluckweise Wasser! Ich rufe gleich beim Sozialamt an!“ Cornelia wußte wie immer Rat. Sie verschwand im Haus, gefolgt von Janosch, dem großen, beigebraunen Mischlingshund.
    Michaela hatte Janosch im Frühjahr verletzt auf einer der Koppeln gefunden. Cornelia hatte den Hund aufgenommen und gesund gepflegt, und seitdem lebte Janosch auf dem Hof und bewachte alles. Er fühlte sich für Menschen und Tiere auf dem Ponyhof verantwortlich.
    Stefan und Sabine lockerten die Sattelgurte und zogen die Bügel hoch. Dann führten sie die beiden Haflinger ein paar Runden, bevor sie ihnen die Sättel abnahmen. So konnte der Pferderücken langsam abkühlen, und das war wichtig, damit es nicht zum Kreuzverschlag kam. Denn wenn kalte Luft auf die Muskeln des stark erhitzten Pferderückens kam, konnte es gefährlich werden. Sabine füllte einen Eimer mit lauwarmem Wasser, damit wuschen sie und Stefan ihren verschwitzten Pferden sorgfältig den Hals, die Beine und die Sattellage ab.
    Lauser genoß es, gewaschen zu werden. Sternchen dagegen trippelte unwillig hin und her. Aber nach ein paar Minuten spürte auch sie, wie wohltuend das warme Wasser war, das ihr den Schweiß aus dem Fell wusch. Bald stand die hübsche Stute ruhig da.
    Sabines Gedanken wanderten zu dem alten Mann und seinem Pony. Was würde nun geschehen? Wer würde sich um Konrad Huber kümmern?
    Als die Pferde trocken waren, brachten Stefan und Sabine sie auf die Koppel. Mit einem wohligen Brummen ließ Lauser sich ins weiche Gras sinken und wälzte sich ausgiebig. Sternchen begann gleich zu grasen.
    Nachdem sie das Sattelzeug weggeräumt und die Trensen ausgewaschen hatten, gingen Sabine und Stefan ins Haus.
    Cornelia stand neben dem Telefon. Die schöne alte Uhr an der Küchenwand tickte laut, auf dem Herd summte der Wasserkessel. Janosch hatte sich auf dem Sofa zusammengerollt und schlief, obwohl er eigentlich neben dem Sofa liegen sollte. Aber dazu hatte Janosch seine eigene Meinung, und Cornelia machte es nichts aus, daß der Hund neben ihr auf dem Sofa lag. Im Gegenteil, alle fanden es gemütlich. „Janosch paßt trotzdem auf!“ sagte Cornelia lachend. „Ihm entgeht nichts auf dem Hof!“ Und das stimmte.
    Die junge Frau erzählte, daß das Sozialamt einen Notarztwagen zu der alten Mühle schicken würde. „Huber hat eine Nichte bei München, aber die kommt wohl nicht oft zu ihm. Nun muß man sehen, wie’s weitergeht!“
    „Ob er ins Krankenhaus muß?“ überlegte Sabine.
    „Wahrscheinlich schon“, Cornelia nickte. „Eurer Beschreibung nach könnte er eine Lungenentzündung haben. Das ist gefährlich!“
    Sabine wußte nicht, was sie sagen sollte. Es war klar, daß der alte Mann Hilfe brauchte. Aber würde er freiwillig mitkommen? Würde er einsehen, daß er ins Krankenhaus mußte? Seinen Hof verlassen, um vielleicht nicht wieder zurückzukehren? Es war keine schöne Situation für den alten Huber. Aber es war auch nicht schön, krank und allein in dem baufälligen Haus zu sein, ohne einen Menschen, der ihn versorgte. Sabine sah Cornelia an. „Und das Pony? Was wird aus Max?“ fragte sie besorgt.
    „Das weiß bisher noch niemand“, erwiderte Cornelia. „Jemand vom Tierschutzverein ist auch auf dem Weg zur Mühle. Ich habe ihnen angeboten, Max bei uns aufzunehmen, bis geklärt ist, was aus ihm werden soll. Aber bevor sie etwas entscheiden, müssen sie das Tier
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