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Ponyhof kleines Hufeisen - 02 - Max braucht ein Zuhause

Titel: Ponyhof kleines Hufeisen - 02 - Max braucht ein Zuhause
Autoren: Andrea Pabel
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wurde in der Bahn geritten, besonders mit den Anfängern, aber für die Fortgeschrittenen gab es Ritte ins Gelände. Am Ende des Sommers hatte Cornelia einen Tagesritt mit Picknick geplant, ehe es dafür zu kalt wurde.
    Die drei Reiter tölteten in flottem Tempo am Waldrand entlang. Cornelia ritt mit Wolkenmähne voraus, die temperamentvolle Stute warf ihre Beine und wollte gern schneller werden, aber Cornelia erlaubte es ihr nicht. Glofaxi und Sörli gingen nebeneinander, die beiden Mädchen genossen den weichen Rhythmus des Töltes. „Ich kann mir schon gar nicht mehr vorstellen, daß ich früher nicht reiten wollte!“ rief Michaela. Ihre Haare unter dem Reithelm wehten im Wind.
    „Ich auch nicht!“ gab Sabine zurück. Inzwischen war sie mit Michaela fast so gut befreundet wie mit Katrin, ihrer allerbesten Freundin. Allerdings teilte Katrin Sabines Begeisterung für die geliebten kleinen Islandpferde nicht. Katrin mochte nach wie vor Großpferde lieber, sie sagte oft, daß sie sich auf den Ponys „komisch“ fühlte. Sabine verstand das zwar nicht, aber Katrin war eben so.
    Jetzt hob Cornelia die Hand, das Zeichen für die nachfolgenden Reiter, das Tempo zu verlangsamen. Sabine parierte ihren Wallach zum Schritt durch. In einiger Entfernung sahen sie zwei Leute Spazierengehen. Cornelia ritt grundsätzlich an Spaziergängern nur im Schritt vorbei und grüßte immer freundlich. So hatte sie bisher niemals Beschwerden über ihre Reitschüler gehabt. Sie wollten gerade vorbeireiten, da sprach der Mann Cornelia an. „Hören Sie“, rief er. „Fehlt Ihnen auf dem Hof ein Pony? Wir haben da vorhin eins frei herumlaufen sehen!“
    Cornelia schüttelte den Kopf. „Ich glaube nicht. Als wir losritten, waren noch alle auf der Koppel.“ Sie drehte sich zu Sabine um. „Hast du das Tor ordentlich zugemacht? So daß es Lauser auch nicht aufmachen kann?“
    „Ganz bestimmt“, versicherte Sabine. „Da ist er bestimmt nicht rausgekommen.“
    „Wie sah das Pony aus?“ wollte Cornelia wissen. „Sehr elend“, sagte die Frau mitfühlend, „ganz schrecklich mager und struppig. Es war auch viel kleiner als diese Ponys“, sie wies auf die Isländer, „und schwarzweiß gescheckt.“
    Sabine sah Michaela an. Aber die Freundin schüttelte den Kopf. Sie hatten kein schwarzweiß geschecktes Pony auf dem Hof. Doch wem mochte das Pony gehören?
    „Seltsam“, sagte Cornelia ernst. „Ich wußte gar nicht, daß jemand hier in der Nähe Ponys hat.“ Im nahe gelegenen Heidenbrunn gab es mehrere Haflinger und Großpferde, aber ein mageres
    Pony, auf das die Beschreibung der Spaziergänger paßte, hatte sie hier in der Nähe nie gesehen. „Wo war das Pony denn?“ fragte sie weiter.
    „Ach, es war ein ganzes Stück weit entfernt“, der Mann deutete zum Moor hinüber, „in der Nähe der alten Mühle!“
    „Dahin sind wir unterwegs!“ Cornelia bedankte sich und versprach den besorgten Spaziergängern, daß sie nach dem Pony Ausschau halten würden.
    „Ich habe nie gehört, daß bei der Mühle ein Pony lebt! Dort wohnt der alte Konrad Huber!“ rief Sabine. „Und der hat nur eine Katze, die kenne ich!“
    „Wir werden ja sehen“, sagte Cornelia. „Erfunden haben die Leute das Auftauchen des kleinen Schecken wohl nicht. Und wenn das Pony wirklich in so schlechtem Zustand ist, braucht es Hilfe! Also Kinder, haltet die Augen auf!“
    Schweigend ritten die drei den schmalen Weg am Moor entlang. Die Sonne schien warm, aber man spürte, daß es langsam Herbst wurde. Die Blätter der Birken begannen sich gelb zu färben, und die Berge lagen so deutlich sichtbar vor ihnen und schienen so nahe zu sein, wie man es nur im Herbst sieht. Der Himmel war blau und wie blank gefegt, nur in der Ferne am Horizont segelten ein paar Wolken.
    Sabines Gedanken kehrten zu dem geheimnisvollen Pony zurück. Sie blickte sich unwillkürlich suchend um. Aber außer einer baufälligen Hütte der früheren Torfstecher, niedrigen Latschen und jungen Birken mit leuchtendweißen Stämmen war nichts Besonderes zu sehen.
    Nach einer Weile tauchte die alte Mühle vor ihnen auf. Sie wurde seit vielen Jahren nicht mehr bewirtschaftet und sah heruntergekommen aus. Für eine Renovierung aber hatte Konrad Huber kein Geld; der alte Mann lebte hier allein und zurückgezogen, er galt bei allen Nachbarn als schrullig und sehr abweisend. Einstmals war die Mühle mit ihren alten Kornspeichern und dem alten Mühlrad ein schönes Anwesen gewesen. Rauschend floß der
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