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Ponyhof kleines Hufeisen - 02 - Max braucht ein Zuhause

Titel: Ponyhof kleines Hufeisen - 02 - Max braucht ein Zuhause
Autoren: Andrea Pabel
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erklärte Cornelia schließlich.
    Sabine führte Max bis an die Laderampe. Dort aber stemmte das Pony die Hufe in den Boden und wollte keinen Schritt weitergehen. Zu Sabines Erstaunen war Max kräftiger, als man glauben sollte. Vielleicht war er noch nie verladen worden? Ob er wohl spürte, daß er seinen Stall für immer verlassen mußte? Die Chancen, daß Konrad Huber wieder so gesund und kräftig wurde, daß er allein mit dem Pony auf dem Hof leben konnte, waren sehr gering, darüber waren sich alle im klaren. Und Max schien sich zu fürchten. Der Pferdehänger war ihm nicht geheuer. Er legte die Ohren an und weigerte sich trotz des guten Zuredens, auf die Rampe zu gehen.
    Sabine sah sich um. Die alte Mühle lag friedlich in der Dämmerung da, und vielleicht hatte das alte Pony hier gute Tage auf den Wiesen verbracht. Vielleicht war es auch gern vor dem Wagen gegangen, vor Jahren, als Konrad Huber ihn anspannte und seine Frau noch lebte. Sabine spürte eine Welle von Traurigkeit in sich aufsteigen. Nun waren die alten Leute fort, das Anwesen verrottet und baufällig und der kleine Schecke ein Bild des Jammers.
    „...mit Futter locken“, hörte Sabine plötzlich Stefans Stimme. Ruhig hielt er Max den Eimer wieder vor die Nase, zog ihn aber fort, sobald das Pony ein Maulvoll genommen hatte. Stefan ging auf die Rampe und hielt den Eimer so, daß er gerade außerhalb der Reichweite des Ponys war. Max machte den mageren Hals so lang, wie er nur konnte. „Nun komm schon“, lockte Stefan und schüttelte den Eimer, so daß Max die Haferkörner rasseln hörte.
    Max traute sich nicht in den Hänger, aber da war der Hafer, diese goldgelben Körner, die so gut schmeckten... Unschlüssig trat der kleine Schecke auf der Stelle. Endlich aber siegte der Hunger. Mit einem zögernden Schritt setzte er zuerst einen Huf auf die Rampe, dann den anderen. Stefan lobte Max, er gab ihm Hafer und ging weiter in den Hänger hinein. Cornelia öffnete leise die kleine Seitentür von vorn. Nun war es nicht mehr so dunkel im Wagen, und Stefan würde schnell durch die Tür hinausschlüpfen können, wenn Max drinnen war.
    Das Pony schnaubte mißtrauisch, auf einmal sprang es mit einem Satz rückwärts. „Nicht ziehen!“ rief Cornelia, und Sabine ließ den Führstrick durch die Hände gleiten. Sie wußte, daß sich ein Pferd beim Rückwärtsziehen verletzen konnte.
    Wieder schüttelte Stefan den Hafereimer, wieder setzte Max die Vorderhufe auf die Rampe. Ob es diesmal klappte? Inzwischen war es fast dunkel geworden, aber die drei Menschen hatten viel Geduld. Und das war wichtig. Schließlich hatten sie es geschafft! Max stand im Hänger und fraß zufrieden den Hafer im Eimer.
    Sabine und Cornelia klappten die Tür zu, Stefan band das Pony sicher an und legte ihm die Decke über. Sie war Max um einiges zu groß, aber Stefan schnallte sie fest genug, um ein Rutschen zu verhindern. „Nun kann es losgehen“, erklärte er befriedigt und sprang aus dem Hänger.
    Sabine warf noch einen letzten Blick auf die alle Mühle, die jetzt dunkel und verlassen dalag. Plötzlich sah sie eine Bewegung bei der Tür und hörte leises Miauen. „Die graue Katze!“ rief Sabine. „Was wird aus der Katze?“
    „Meine Güte, die können wir nicht einfach hier lassen!“ Cornelia nickte Sabine zu. „Gut, daß du sie gehört hast! Die Katze kann natürlich auch mitkommen. Hier wird sie ja niemand mehr füttern.“ Cornelia ging auf das Haus zu und lockte leise. Kurz darauf kam sie mit der grauen Katze im Arm wieder. „Hier,“ sagte sie und gab Stefan, der bereits im Auto saß, das Tier. Zuerst saß die Katze steif in seinem Schoß, aber als er sie zu streicheln begann, entspannte sie sich allmählich. Doch sie schnurrte nicht. „Katzen bleiben zwar manchmal gern beim Haus, auch wenn die Menschen umziehen,“ meinte Cornelia, „aber hier würde sie verwildern. Hoffentlich wird sie sich bei uns mit der Zeit eingewöhnen. Eine Katze können wir im Stall gut gebrauchen! Auf jeden Hof gehört eine Katze!“ „Und Janosch?“ fragte Sabine. Ob der große Hund etwa Katzen jagte?
    „Janosch wird sich mit der Mieze anfreunden müssen“, sagte Cornelia. „Darauf werde ich schon achten!“
    Langsam fuhren sie aus dem Mühltal. Ob Max dort hinten Angst hatte? Ob er das Gleichgewicht halten konnte? „Vielleicht sollte einer von uns im Hänger mitfahren“, sagte Sabine besorgt. „Er ist das doch nicht gewöhnt!“
    „Auf gar keinen Fall!“ sagte Cornelia
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