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Ponyhof kleines Hufeisen - 02 - Max braucht ein Zuhause

Titel: Ponyhof kleines Hufeisen - 02 - Max braucht ein Zuhause
Autoren: Andrea Pabel
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ihn schon wieder auf die Beine. Einige Zeit bei gutem Futter und in Pferdegesellschaft können Wunder wirken!“ meinte Cornelia.

Auf dem Ponyhof
    Max gewann in Windeseile das Herz aller Reitschüler des Ponyhofes. Er wurde umringt und so verwöhnt, daß Cornelia die Kinder daran erinnern mußte, daß das Pony so viele Menschen nicht gewohnt war. Es brauchte zwar Zuwendung und Liebe, aber auch seine Ruhe. Sogar Katrin, die ja sonst eigentlich „nur für Großpferde“ etwas übrig hatte, bürstete vorsichtig die verfilzte Mähne des kleinen Schecken, als Sabine am nächsten Nachmittag in den Stall kam.
    „Der Tierarzt ist schon auf dem Weg“, berichtete Katrin ihrer Freundin. Sie nahm eine neue Strähne des struppigen Mähnenhaars und entwirrte sie, so gut es ging, mit den Fingern, ehe sie sie mit der Bürste glättete.
    Max ließ sich das Bürsten ruhig gefallen, er stand ganz still und schonte ein Hinterbein.
    „Meine Mutter konnte es kaum glauben“, sagte Katrin, „daß ihr Max so heruntergekommen gefunden habt! Sie erzählte uns, daß Konrad Huber früher mit seiner Frau viel Kutsche gefahren ist. Nicht nur mit Max, auch mit anderen Pferden!“
    Da ertönte im Hof eine Autohupe. „Doktor Schröder!“ rief Sabine. Sie sprang auf, um dem Tierarzt das Tor aufzumachen.
    Kurz darauf stand der kräftige blonde Mann bei Max in der Box. Cornelia hatte ihm alles erzählt, sie hielt das Pony am Halfter.
    „Völlig unterernährt“, stellte Dr. Schröder ernst fest. „Er hat wohl auch Würmer.“ Er tastete die Beine des Ponys ab, maß seine Temperatur, sah in seine Augen, ins Maul und in die Ohren.
    „Können Sie feststellen, wie alt er ist?" fragte Stefan.
    Dr. Schröder schob den Daumen seitlich in Max’s Maul und untersuchte die Zähne. „Etwa achtzehn“, würde ich sagen. Aber die Zähne müssen unbedingt geraspelt werden. So kann der arme Kerl nicht richtig kauen!“ Er zeigte ihnen, daß die Zähne Haken hatten, die sich ins empfindliche Zahnfleisch bohrten. Dann holte er seine Raspel. Max war von der Prozedur zwar nicht begeistert, aber er wehrte sich auch nicht ernsthaft. Er versuchte, den Kopf wegzuziehen und stampfte unwillig, aber schließlich gab er auf und ließ den Tierarzt arbeiten. Das Pony bekam noch zwei Spritzen, eine Impfung und ein Vitaminpräparat, dann verabschiedete sich Dr. Schröder.
    „Nach all der Aufregung kriegt er gutes Mash!“ kündigte Cornelia an. Bald stand sie am Herd und kochte Leinsamen auf; so wurde die darin enthaltene giftige Blausäure unwirksam gemacht. Cornelia iiberbrühte den Quetschhafer und die Kleie, mischte noch eine Tasse Melasse und etwas Salz darunter, gab den Leinsamen zu und stellte das Ganze dann zum Quellen und Abkühlen aufs Fensterbrett. Lauwarm schmeckte Mash den Pferden am besten, das wußten Sabine und Stefan.
    „Da kommt Michaela!“ Sabine sauste nach draußen, um ihrer Freundin von Max zu erzählen. Dann standen die Freundinnen in seiner Box. Michaela war ebenso erschüttert wie alle anderen, als sie den elenden kleinen Schecken sah. „Ab jetzt wird er es guthaben“, sagte sie. „Er kann doch auf dem Ponyhof bleiben, oder?“
    „Das steht noch nicht fest“, sagte Sabine bedrückt. „Herr Huber hat eine Nichte bei München. Cornelia sagt, daß sie Max beanspruchen kann, weil sie die nächste Angehörige ist!“
    „Na, hör mal, wer will denn so ein Pony?“ Michaela strich Max zärtlich über den Rücken. „Das ist nicht böse gemeint“, sagte sie schnell, „aber es reißt sich bestimmt nicht jeder darum, ein altes Pony hochzupäppeln, mit dem man ja im Grunde nicht mehr viel machen kann!“
    „Wer weiß“, wandte Sabine ein. „Shetlandponys werden oft sehr alt, sie leben lange. Wenn Max wieder gesund ist, könnte er unter Umständen immer noch eine leichte Kutsche ziehen.“
    „Du, das wäre doch toll!“ rief Michaela begeistert. „Im Winter könnten wir ihn vor den Schlitten spannen und mit Glöckchengeläute durch den Wald fahren!“
    Später holten die Mädchen Wolkenmähne und Glofaxi von der Weide, um drei Uhr wollte Cornelia ihnen eine Reitstunde geben. Während sie ihre Pferde striegelten, sprachen die beiden kaum, jede war vollauf mit ihrem Pferd beschäftigt. Sabine begriff nicht, warum die Mädchen in der Reitschule dauernd miteinander redeten und die letzten Neuigkeiten besprachen, während sie so nebenher ihre Pferde putzten. Sie konzentrierte sich immer ganz auf ihr Pferd. Die hübsche erdbraune Wolkenmähne war
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