Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Polarsturm

Polarsturm

Titel: Polarsturm
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
Vom Netzwerk:
aufgewiesen hatte.
    »Wie Gold sieht es meiner Meinung nach nicht aus«, sagte er zu dem Trio und wartete auf ihre Reaktion.
    Die drei Männer schauten einander grinsend an. Schließlich ergriff Giordino das Wort.
    »Was hältst du von Ruthenium?«
    Pitt richtete sich sofort auf, seine Augen funkelten. Er musterte den Steinbrocken genauer, dann schaute er Gunn an.
    »Stimmt das?«, fragte er leise.
    Gunn nickte. »Hochwertiges sogar.«
    »Woher wollen wir wissen, ob es noch mehr davon gibt?«
    »Wir haben uns noch mal die Sensorenaufzeichnungen der
Bloodhound
vorgenommen. Sie ist zwar nicht auf das Aufspüren von Ruthenium programmiert, kann aber Metalle aus der Platingruppe erkennen. Und den Aufzeichnungen der
Bloodhound
zufolge liegen bei der Hydrothermalquelle so viele Platinmetalle – und auch Platin – herum, dass sämtliche Goldreserven in Fort Knox nicht mithalten können. Wir dürfen davon ausgehen, dass es sich bei einem erheblichen Teil der Platinerze rund um den Raucher um Ruthenium handelt.«
    Pitt traute seinen Ohren kaum. Er hatte das Gefühl, als habe ihm jemand einen Schuss Adrenalin gesetzt. Seine Laune wurde schlagartig besser, und seine grünen Augen leuchteten auf.
    »Glückwunsch, Boss«, sagte Gunn. »Du hast sechshundert Meter tief im Meer eine eigene Rutheniummine.«
    Pitt lächelte den Männern zu, dann nahm er einen der Sektbecher.
    »Ich glaube, darauf trinke ich einen«, sagte er, hob den Becher und prostete den anderen zu.
    Nachdem jeder einen Schluck getrunken hatte, betrachtete Dahlgren sein Glas und nickte.
    »Wisst ihr was«, sagte er in seinem breiten Texanisch, »das Zeug ist fast so gut wie Lone Star.«
95
    ZEHN MONATE SPÄTER
    Es war einer dieser seltenen Frühlingstage in Kitimat, an denen das Wasser himmelblau leuchtete und die frische Luft nach reinem Sauerstoff roch. Auf dem Gelände der ehemaligen Sequestrierungsanlage von Terra Green hatte sich eine kleine Gruppe von Würdenträgern und Reportern zu einer Einweihungsfeier der besonderen Art eingefunden. Kanadas neu ernannter Minister für Natur- und Bodenschätze, ein Mann mit rosigem Gesicht in einem beigen Anzug, stieg auf ein Podium, das man vor den Zuschauern, die auf Klappstühlen saßen, aufgebaut hatte.
    »Meine Damen und Herren, ich habe die große Freude, die Photosynthesestation Kitimat, die erste ihrer Art auf der Welt, für eröffnet zu erklären. Wie Sie wissen, hat das Ministerium für Natur- und Bodenschätze diese Anlage, die ursprünglich zur Sequestrierung von Kohlendioxid diente, letztes Jahr unter alles andere als guten Umständen geerbt. Heute kann ich Ihnen berichten, dass diese Anlage zum ersten Werk ihrer Art umgebaut wurde, in dem die künstliche Photosynthese angewandt werden kann. Die Photosynthesestation Kitimat wird Kohlendioxid auf sichere und effiziente Weise in Wasser und Wasserstoff umwandeln, ohne dass die Umwelt gefährdet wird. Wir freuen uns vor allem darüber, dass dieses Werk die bereits vorhandene Pipeline zur Athabasca-Region nutzen und nahezu zehn Prozent des Kohlendioxids, das in den Ölsandraffinerien anfällt, umwandeln kann. Hier und heute feiern wir den Prototyp einer neuen Waffe gegen die Schadstoffe in der Luft und letztlich gegen die globale Erwärmung.«
    Die Zuschauer, darunter viele Einwohner von Kitimat, applaudierten laut. Der Minister für Natur- und Bodenschätze lächelte übers ganze Gesicht und fuhr dann fort.
    »Wie bei jedem Unternehmen von historischer Tragweite wurde der Umbau dieser Anlage durch den Einsatz zahlreicher Menschen ermöglicht. Darüber hinaus ist er das Ergebnis einer der fruchtbarsten Kooperationen, die ich jemals erleben durfte. Dieses gemeinsame Unternehmen des Ministeriums für Natur- und Bodenschätze und des Energieministeriums der Vereinigten Staaten ist der Beweis dafür, dass Großes gelingen kann, wenn zum Wohl der Allgemeinheit einmal alle an einem Strang ziehen. Ich möchte in diesem Zusammenhang insbesondere auf die Leistungen von Miss Lisa Lane hinweisen, der wir die Entstehung dieser Anlage zu verdanken haben.«
    Lisa, die in der ersten Reihe saß, errötete und winkte den Zuschauern zu.
    »Mit dem heutigen Tag zeichnen sich für mich bedeutende Veränderungen für die Menschheit ab, und ich freue mich auf die Morgendämmerung einer neuen Ära, deren bescheidene Anfänge wir hier in Kitimat gerade miterleben. Ich danke Ihnen.«
    Wieder applaudierten die Zuschauer, dann hielten noch weitere Politiker ihre Ansprachen, bevor ein
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher