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Polarsturm

Polarsturm

Titel: Polarsturm
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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einigen Wochen auf einer Werft in Singapur aufgespürt und von den dortigen Behörden prompt beschlagnahmt.
    Ein ums andere Mal wurde sowohl in Kanada als auch in den USA in den Fernseh- und Rundfunknachrichten sowie auf den Frontseiten der Zeitungen über die illegalen Aktivitäten des Moguls berichtet. Es dauerte nicht lange, bis die Polizei auch wegen Goyettes jahrelangen, von Bestechungsgeldern begleiteten Geboten für die Förderrechte von Öl, Gas und Mineralien ermittelte. Nachdem man dem Minister für Natur- und Bodenschätze Immunität zugesichert hatte, kamen immer mehr Einzelheiten ans Tageslicht. Eine ganze Reihe hoher Überweisungen an den Premierminister wurde aufgedeckt, Schmiergeldzahlungen von Goyette, damit man ihm den Bau weiterer Kohlendioxid-Sequestrierungsanlagen in ganz Kanada gestattete. Durch das Geld stieß man auf Dutzende weiterer betrügerischer Machenschaften, mittels derer Goyette und Premierminister Barrett gemeinsam die Bodenschätze des Landes ausbeuten wollten.
    Die Oppositionsführer stürzten sich sofort auf die Zeitungsberichte und Untersuchungsergebnisse und bliesen zur Jagd auf den Premierminister. Da er bereits wegen seiner falschen Anschuldigungen in Zusammenhang mit den Vorfällen in der Arktis unter Beschuss stand, brachten ihn die strafrechtlichen Vorwürfe schließlich zu Fall. Nachdem er jede politische Unterstützung verloren hatte, trat Premierminister Barrett eine Woche später zusammen mit dem Großteil seiner Kabinettsmitglieder zurück. Von der Öffentlichkeit verachtet, musste sich der Premier ein Jahr lang gegen die Strafverfolgung zur Wehr setzen, bis er sich endlich zu einer Übereinkunft mit der Justiz bereiterklärte, ohne verurteilt zu werden. Doch sein Ruf war ruiniert, und Barrett verschwand von der Bildfläche.
    Goyettes Terra Green Industries drohte ein ähnliches Schicksal. Die Ermittler fanden heraus, dass er die Bodenschätze der Arktis unter seine alleinige Kontrolle hatte bringen wollen, indem er die Amerikaner aus der Region vertrieb, sich ein Transportmonopol vor Ort verschaffte und durch Bestechung Abbaurechte erschlichen hatte. Unter dem Druck anstehender Klagen wegen Korruption und Strafen infolge von Umweltverschmutzung geriet das Unternehmen heimlich, still und leise unter Zwangsverwaltung. Einige Liegenschaften der Firma, darunter der Flüssiggastanker, der Victoria Club und Goyettes Privatyacht wurden öffentlich versteigert. Der Großteil der für die Energieerzeugung wichtigen Anlagen und die Schiffsflotte gingen in den Besitz der Regierung über, die sie auf eigene Kosten weiter betrieb. Ein Eisbrecher und eine Leichterflotte wurden für einen Dollar pro Jahr an eine wohltätige Organisation verleast und an die Hudson Bay verlegt, von wo aus sie überschüssigen Weizen aus Manitoba in ostafrikanische Hungergebiete transportierten.
    Im Flottenbesitz von Terra Green entdeckten Analysten ein kleines Containerschiff namens
Alberta
. Ein gewitztes Ermittlerteam der kanadischen Polizei wies nach, dass dieses Schiff, das seinerzeit in
Atlanta
umbenannt worden war, im Lancastersund das Küstenwachboot
Harp
gerammt hatte. Die Männer, die auf der
Alberta
dienten, waren ebenso wie die Besatzung der
Otok
bereit, vor Gericht auszusagen, dass sie auf unmittelbaren Befehl von Mitchell Goyette gehandelt hatten.
    Nachdem in der kanadischen Regierung wieder moderatere Kräfte an die Macht gekommen waren, wurden die Beziehungen zu den USA binnen kurzer Zeit freundschaftlicher. Die
Polar Dawn
wurde ohne viel Aufhebens an die Amerikaner zurückgegeben, und die Besatzung erhielt eine Entschädigung. Die Sperrung der Nordwestpassage für alle unter amerikanischer Flagge fahrenden Schiffe wurde aufgehoben, und kurz darauf unterzeichneten beide Seiten einen strategischen Sicherheitspakt. Zum Zwecke der beiderseitigen Verteidigung, so hieß es in dem Übereinkommen, sicherte Kanada den USA zu, dass amerikanische Kriegsschiffe die Passage für immer ungehindert durchfahren dürften. Noch wichtiger war für den Präsidenten aber, dass Kanada den Zugang zu dem Gasfeld am Melvillesund öffnete. Binnen weniger Monate strömten ungehindert große Mengen an Erdgas in die USA, mit dem man die Wirtschaftskrise, die wegen der hohen Ölpreise ausgebrochen war, sofort bekämpfen konnte.
    Ohne dass die Öffentlichkeit etwas davon bemerkte, rollten das FBI und die Royal Canadian Mounted Police noch einmal den Fall Clay Zak auf. Die Sprengstoffanschläge auf das Labor der
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