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Polarsturm

Polarsturm

Titel: Polarsturm
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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können.«
    »Ich wollte gerade sagen, dass ich mich freue, euch Witzbolde zu sehen, aber möglicherweise überlege ich mir das noch mal«, erwiderte Sandecker.
    »Schön, auch Sie zu sehen, Admiral«, sagte Pitt. »Wir haben Sie hier gar nicht erwartet.«
    »Ich habe sowohl Loren als auch dem Präsidenten versprochen, dass ich euch zwei heil nach Hause bringe.«
    Er nickte dem Fahrer zu, der nun den Stützpunkt der Küstenwache verließ und quer durch die Stadt zum Anchorage International Airport fuhr.
    »Sie haben es dem Präsidenten versprochen?«, fragte Giordino.
    »Ja. Er war außer sich, als er erfahren hat, dass sich die
Narwhal
mit dem Direktor der NUMA an Bord mitten in der Nordwestpassage befand.«
    »Vielen Dank übrigens, dass Sie uns die
Santa Fe
geschickt haben«, sagte Pitt. »Deren Leute haben unsere Haut gerettet.«
    »Wir hatten Glück, dass sie zufällig gerade im Nordpolarmeer war und die Gegend binnen kurzer Zeit erreichen konnte. Der Präsident weiß sehr wohl, dass die Besatzung der
Polar Dawn
umgekommen wäre, wenn ihr euch nicht in Gefahr begeben hättet.«
    »Für die Rettung der Männer von der
Polar Dawn
muss er sich bei Stenseth und Dahlgren bedanken«, erwiderte Pitt.
    »Noch wichtiger aber ist, dass ihr den Trick mit dem Eisbrecher durchschaut habt. Ich darf euch gar nicht verraten, wie nahe wir einem Scheißkrieg mit den Kanadiern waren. Der Präsident hält es euch zugute, dass wir eine schwere Krise abwenden konnten.«
    »Dann kann er uns zumindest ein Ersatzschiff für die
Narwhal
spendieren«, sagte Giordino.
    Der Lincoln rollte durch die regennassen Straßen, vorbei am Delaney Park, einer breiten, mit Bäumen bestandenen Rasenfläche, die ursprünglich einmal der Flugplatz der Stadt gewesen war. Der Anchorage International Airport wurde erst später auf einer Ebene südwestlich der Innenstadt gebaut.
    »Wie ist die Pressekonferenz gelaufen?«, fragte Pitt.
    »Genau so, wie wir es gehofft hatten. Die kanadische Presse hat sich auf die Geschichte gestürzt. Sie reißen sich bereits darum, so schnell wie möglich nach Ottawa zu kommen und den Premierminister im Zusammenhang mit seinen falschen Behauptungen bezüglich der Vorfälle in der Arktis zu befragen. Ihm und seiner Partei wird nichts anderes übrigbleiben, als sich den Tatsachen zu stellen und ihre Schuldzuweisungen uns gegenüber zurückzuziehen.«
    »Ich hoffe doch, das Ganze fällt auf Mitchell Goyette zurück«, sagte Giordino.
    »Ich fürchte, dafür ist es zu spät«, erwiderte Sandecker.
    »Zu spät?«, fragte Giordino.
    »Goyette wurde gestern in Vancouver tot aufgefunden. Offenbar ist er unter mysteriösen Umständen ums Leben gekommen.«
    »Womit der Gerechtigkeit Genüge getan wäre«, sagte Pitt leise.
    »Hat die CIA so schnell zugeschlagen?«, fragte Giordino.
    Sandecker warf ihm einen vernichtenden Blick zu. »Wir hatten nichts damit zu tun.«
    Mit besorgtem Blick wandte sich der Vizepräsident wieder an Pitt. »Haben Sie das Ruthenium gefunden?«
    Pitt schüttelte den Kopf. »Al hat das Logbuch der
Erebus
dabei. Franklin hatte Ruthenium, aber es wurde mit einem Walfänger aus Südafrika getauscht. In der Arktis gibt es keine Rutheniumvorkommen, und die südafrikanische Mine ist seit Jahren erschöpft. Ich fürchte, wir sind mit leeren Händen zurückgekommen.«
    Danach herrschte eine ganze Weile Schweigen.
    »Nun, dann müssen wir eine andere Möglichkeit finden«, sagte Sandecker schließlich leise. »Wenigstens habt ihr Franklin gefunden«, fügte er hinzu, »und damit ein hundertfünfundsechzig Jahre altes Rätsel gelöst.«
    »Ich kann nur hoffen, dass er endlich nach Hause kommt«, sagte Pitt und blickte auf die Gipfel der Chugach Mountains in der Ferne, als der Lincoln neben der Air Force Two hielt.
92
    Mitchell Goyettes Tod vermochte den Ansturm der Medien, die sich auf sein Imperium stürzten, nicht zu verhindern. Eine ganze Reihe von Reportern, die auf Umweltfragen spezialisiert waren, hatten die illegale Beseitigung des Kohlendioxids, die man mit der Sequestrierungsanlage in Kitimat in Verbindung brachte, und das Beinahe-Unglück des Kreuzfahrtschiffes aus Alaska bereits aufgedeckt. Ermittler des kanadischen Umweltschutzministeriums waren über die Fabrik hergefallen, hatten die Arbeiter entlassen und die Anlage geschlossen, während gleichzeitig Strafanzeigen und Zivilklagen gegen Terra Green vorbereitet wurden. Auch der Flüssiggastanker, der das Kohlendioxid ins Meer gepumpt hatte, wurde nach
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