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Plötzlich verliebt (German Edition)

Plötzlich verliebt (German Edition)

Titel: Plötzlich verliebt (German Edition)
Autoren: Petra Röder
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ansehen musste.
    »Sieh es doch mal positiv«, sagte sie.
    »Was daran ist denn bitteschön positiv?«
    »Na, schlimmer kann es jetzt auch nicht mehr kommen, oder?«, teilte mir meine beste Freundin mit einem Lächeln mit. Ich starrte sie an.
    »Du bist keine wirkliche Hilfe, wenn ich das nebenbei bemerken darf«, erklärte ich vorwurfsvoll. Molly rollte die Augen nach oben.
    »Nun krieg dich mal wieder ein, Meg. Damit wollte ich eigentlich sagen, dass es von jetzt an nur noch bergauf gehen kann. Und positiv an der ganzen Sache ist, dass du Ryan los bist. Stell dir doch nur mal vor, du hättest seine Affäre erst mitbekommen, nachdem du zu ihm gezogen wärst. Oder ihr beide wärt womöglich schon verheiratet gewesen, ehe du bemerkt hättest, was für ein untreues Arschloch er ist. Sei froh, dass du den Typen los bist. Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende. Und das mit der E-Mail ist bestimmt nicht so schlimm, wie du dir einredest«, versicherte sie mir.
    »Ja, stimmt schon«, murmelte ich. Mein Verstand gab Molly Recht, doch da war auch noch mein Gefühl und das sagte etwas ganz anderes. Natürlich war für mich klar, dass die Beziehung mit Ryan beendet war, aber ein kleiner Teil in mir wünschte sich, dass alles wieder so werden würde wie früher. Es war unvorstellbar für mich, ihm zu verzeihen, was er getan hatte und trotzdem fragte ich mich, ob ich nicht doch über meinen eigenen Schatten springen sollte. Schließlich machte jeder im Leben einmal Fehler. Selbst Verbrecher durften neu anfangen, nachdem sie ihre Strafe verbüßt hatten. Musste ich nicht auch Ryan eine zweite Chance zugestehen?
    »Wieso lächelst du?«, fragte Molly argwöhnisch. Ich sah erschrocken auf.
    »Ich habe nur gerade an etwas gedacht«, erklärte ich mit einer wegwerfenden Handbewegung. Meine Freundin kniff die Augen zu zwei Schlitzen zusammen und musterte mich misstrauisch.
    »Du denkst doch nicht etwa daran, Ryan noch eine Chance zu geben?«, mutmaßte sie. Ich lief feuerrot an und zupfte hektisch an meiner Nagelhaut.
    »Naja … ich … also …«, stammelte ich unbeholfen.
    »Megan Bakerville!« Ich zuckte zusammen, als Molly mich bei meinem vollen Namen rief. Au Backe, jetzt war die Kacke am Dampfen, denn dies tat sie nur, wenn sie wirklich stinksauer war. Ihren zornig funkelnden Augen und ihren roten Wangen nach war das gerade der Fall.
    »Ich hab doch gar nichts gemacht«, versuchte ich mich zu verteidigen und rutschte sicherheitshalber ein Stück zur Seite. Molly hob den Finger und fuchtelte damit warnend vor meinem Gesicht herum.
    »Du wirst diesem Gigolo, der anscheinend alles vögelt, was nicht bei drei auf den Bäumen ist, auf gar keinen Fall eine zweite Chance geben!«, befahl sie. Wir sahen uns einen sehr langen Moment in die Augen, bevor ich seufzte und zustimmend nickte.
    »Du hast ja recht«, gab ich kleinlaut zu. Ich nahm die Rosen und stand auf.
    »Hey, was hast du vor?«, wollte Molly wissen.
    »Ich werfe dieses Grünzeug in den Abfalleimer«, erklärte ich. Meine Freundin sprang sichtlich bestürzt auf und riss mir den Blumenstrauß aus der Hand.
    »Die armen Blumen können sich ja nicht aussuchen, wer sie kauft. Außerdem sind Baccararosen sündhaft teuer«, erklärte sie, roch an einer Blüte und schloss genüsslich die Augen. Ich zuckte teilnahmslos mit den Schultern.
    »Mach, was du willst«, informierte ich sie. »Ich gehe jetzt auf jeden Fall in mein Bett.«
    »Du legst dich schon hin?«, fragte Molly ungläubig und warf einen demonstrativen Blick auf die Wanduhr. Es war 19.20 Uhr.
    »Ich möchte einfach nur schlafen und alles für ein paar Stunden vergessen«, entgegnete ich.
    »Na gut«, sagte sie etwas geknickt und sah mir nach, als ich aus dem Wohnzimmer schlurfte. »Ich bin hier, falls du irgendetwas brauchst«, rief sie mir hinterher.
    »In Ordnung. Vielen Dank«, erwiderte ich und ging in das Gästezimmer, das Molly für mich hergerichtet hatte.

Kapitel 6
     
     
    Pünktlich um 8 Uhr schaltete ich am Montagmorgen meinen PC auf der Arbeit ein. Während der Computer ratternd hochfuhr, machte ich mich auf den Weg in die Büroküche, um mir einen Kaffee zu holen. Anabel war noch nicht hier, wie ich erleichtert festgestellt hatte. So konnte ich die paar Minuten, die mir bis zu ihrem Eintreffen noch blieben, in Ruhe genießen.
    Das Wochenende war relativ unspektakulär verlaufen. Molly hatte zwei Abende hintereinander versucht, mich zum Ausgehen zu motivieren, doch ich hatte mich
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