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Plötzlich verliebt (German Edition)

Plötzlich verliebt (German Edition)

Titel: Plötzlich verliebt (German Edition)
Autoren: Petra Röder
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    Da ich im Kochen eine absolute Niete bin, wäre es wohl am sinnvollsten, mich nach London zu versetzen. Denn in einem Land, in dem man Fisch und Pommes in einer Zeitung serviert, kann selbst ich nichts falsch machen.
    Über eine positive Entscheidung ihrerseits würde ich mich sehr freuen.
     
    Mit freundlichen Grüßen
     
    Megan Bakerville
    Inhouse Project Event Manager, BCRES Inc.
     
     
    Als ich den Text durchlas und mir dabei die Gesichter der zuständigen Mitarbeiter vorstellte, die diesen zu sehen bekommen würden, begann ich zu kichern. Dann ging mein Kichern in ein schnappendes Grunzen über und die Lachtränen rannen mir die Wangen herunter. Ich hörte mich an wie ein Ferkel mit Schnappatmung.
    Anabels blonder Haarschopf tauchte hinter ihrem Monitor auf, als ziehe jemand an unsichtbaren Seilen ihren Schädel nach oben.
    »Was ist denn so lustig?«, wollte sie wissen. Da mein Lachanfall gerade seinen Höhepunkt erreicht hatte, konnte ich nur den Kopf schütteln.
    Anabel erhob sich aus ihrem Bürostuhl und kam zu meinem Schreibtisch. Neugierig reckte sie den Hals, um einen Blick auf meinen Monitor zu werfen. Das fehlte mir noch. Sobald sie erkennen würde, dass ich meine Arbeitszeit vergeudete, um lächerliche Mails zu verfassen, wäre wieder eine Moralpredigt fällig.
    Immer noch grunzend und von Lachkrämpfen geschüttelt legte ich meine Hand auf die Maus, um die E-Mail verschwinden zu lassen.
    Ich klickte mit letzter Kraft auf die linke Taste und der Entwurf mit meiner Scherzmail verschwand. Puh, das war gerade noch mal gut gegangen. Mit säuerlichem Gesicht verzog sich Anabel wieder hinter ihren eigenen Schreibtisch.
    Ich schnäuzte mich und wischte mir die letzten Tränen aus den Augen. Mein Gott, das hatte wirklich gut getan. Für einen kurzen Augenblick hatte ich all meine Probleme vergessen.
    Ich trank meinen bereits erkalteten Kaffee aus und machte mich auf den Weg in die Büroküche, um mir einen frischen zu besorgen.
    Als ich zurückkam, setzte ich mich wieder auf meinen Stuhl und dehnte meine ineinander verschränkten Finger, bis sie laut knacksten. Ich würde jetzt einige E-Mails beantworten und mir Notizen für die anstehenden Seminare machen. Danach könnte ich noch einen Blick ins Schulungszentrum werfen und nachfragen, ob alles in Ordnung sei und mich anschließend in meine wohlverdiente Mittagspause verabschieden.
    Eifrig machte ich mich an die Arbeit und öffnete wieder meinen Posteingang. Nach und nach arbeitete ich die Anfragen ab, doch dann stutzte ich, als ich den Absender der letzten und neuesten E-Mail sah.
    »[email protected]«, las ich leise und überlegte, woher ich diese Adresse kannte. Als Betreff war "Ihre eingegangene Bewerbung" zu lesen. Plötzlich wurde mir abwechselnd heiß und kalt. Mir schwante Böses und so öffnete ich die Mail mit zittrigen Händen.
     
    Sehr geehrte Ms. Bakerville,
     
    wir bestätigen hiermit den Erhalt Ihrer Bewerbung für unser firmeninternes Austauschprogramm. Wir bedanken uns für Ihr Interesse. Sollten Sie ausgewählt werden, teilen wir Ihnen dies umgehend mit.
     
    Mit freundlichen Grüßen
     
    Emma Beastley
    BCRES Inc. Human Resources Department
     
    Au Backe, das war gar nicht gut. Mit rasendem Puls durchsuchte ich meinen Postausgang. Anscheinend hatte ich versehentlich einen der Bewerbungstexte verschickt, als ich hektisch versucht hatte die E-Mails zu schließen, bevor Anabel sie hatte sehen können.
    Ich konnte nur hoffen, dass ich nicht … ich stöhnte auf und schloss die Augen. Oh mein Gott, ich hatte tatsächlich meine Spaßmail verschickt.
    »So eine Scheiße«, fluchte ich laut. Ich ließ den Kopf auf die Schreibtischplatte sinken und hämmerte einige Male heftig dagegen. Konnte es eigentlich noch schlimmer kommen?
     
     

Kapitel 5
     
     
    »Du hast was?«, fragte Molly ungläubig, nachdem ich in ihre Wohnung gestürmt war und ihr alles erzählt hatte. Eigentlich hatte ich gehofft, meine Freundin würde mir sagen, dass es nur ein witziges Versehen war und ich mich nicht so hineinsteigern sollte, aber ihr entsetzter Gesichtsausdruck machte es nur noch schlimmer. Verzweifelt rieb ich mir die Stirn.
    »Ich hab es doch nicht absichtlich gemacht«, versuchte ich mich zu verteidigen. »Meine Güte, daran ist nur diese dumme Ziege Anabel schuld. Wäre sie nicht so neugierig gewesen, hätte ich nicht auf den falschen Button geklickt.«
    »Kann man die E-Mail nicht irgendwie zurückholen?«, wollte Molly wissen.
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