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Plötzlich verliebt (German Edition)

Plötzlich verliebt (German Edition)

Titel: Plötzlich verliebt (German Edition)
Autoren: Petra Röder
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Ich schüttelte den Kopf und seufzte.
    »Nein, keine Chance. Außerdem hat der Empfänger sie bereits geöffnet, da ich ja eine Bestätigungsmail erhalten habe. Mein Gott Molly, was soll ich denn jetzt machen? Die denken doch sicher ich hab nicht mehr alle Tassen im Schrank. Was, wenn sie mich deshalb feuern?«
    Ich fächerte mir mit einer Zeitschrift Luft zu. Wieso war es denn hier auf einmal so verdammt heiß? Molly machte eine wegwerfende Handbewegung.
    »So schlimm wird es schon nicht werden. Ich denke, sie könnten eventuell etwas erstaunt sein, aber sie werden es sicher nicht ernst nehmen und vielleicht sogar darüber lachen«, versuchte sie mich zu beruhigen.
    »Meinst du?«, fragte ich hoffnungsvoll und nippte an dem Tee, den meine Freundin mir gemacht hatte.
    »Ganz bestimmt.«
    »Und was, wenn sie es doch ernst nehmen?« In meinem Kopf malte ich mir bereits die schlimmsten Szenarien aus. Ein formelles Kündigungsschreiben der Firma wegen Unzurechnungsfähigkeit war noch das harmloseste davon.
    »Jetzt mal nicht den Teufel an die Wand und warte erst einmal ab, was passiert. Außerdem ist BCRES nicht die einzige Firma, bei der du arbeiten kannst.« Ich schnappte hörbar nach Luft.
    »Also denkst du auch, dass sie mich feuern werden?«, rief ich hysterisch. Molly hatte leicht reden, da sie in der Firma ihrer Mutter angestellt war. Sie hatte einen Job, den ihr so schnell niemand nehmen konnte. Dabei handelte es sich um eine renommierte Partneragentur mit dem kitschigen Namen "Forever Love", die Molly irgendwann übernehmen würde.
    »Hör auf damit, Meg.« Mollys Stimme war streng, fast tadelnd. »Es ist noch überhaupt nichts passiert und du machst dich verrückt, als hätte man dir bereits die Kündigung geschickt. Geh es doch mal etwas ruhiger an und entspann dich.«
    »Ich versuche es«, versprach ich geknickt und atmete einige Male tief durch. Als es an der Haustür klingelte, erschrak ich so sehr, dass ich den halben Tee über die Couch schüttete.
    »Wer ist denn das schon wieder?«, brummte meine Freundin und verschwand im Flur. Während ich fieberhaft versuchte, das Sofa mit einem Geschirrtuch vom verschütteten Tee zu befreien, warf ich einen verstohlenen Blick auf die Uhr. Es war nach 19.00 Uhr. Ich hörte Molly irgendetwas sagen und dann laut lachen und runzelte die Stirn. Wer war da an der Tür?
    Kurze Zeit später kam sie wieder ins Wohnzimmer, in der Hand einen riesigen Blumenstrauß. Wie machte sie das nur? Die Männer standen Schlange bei ihr und überschütteten sie mit Geschenken.
    »Von welchem deiner Verehrer ist der Strauß?«, erkundigte ich mich.
    »Die Blumen sind nicht für mich«, entgegnete sie und reichte sie mir.
    »Die sind für mich?«, fragte ich ungläubig und starrte auf die gut 50 blutroten Baccararosen. Gab es bei der BCRES womöglich einen Strauß Blumen zur Kündigung? Mittendrin steckte eine kleine Karte. Ich zog sie heraus, öffnete sie und las:
     
    Liebe Megan,
    bitte gib mir die Chance, alles zu erklären. Ich habe einen großen Fehler gemacht, den ich sehr bereue. Lass es mich wieder gutmachen.
    In Liebe,
    Ryan
     
    Sprachlos las ich die Karte erneut und schüttelte dabei langsam den Kopf.
    »Was ist?«, fragte Molly, die mich interessiert beobachtete. Ich antwortete nicht, sondern reichte ihr Ryans Nachricht. Während sie die Zeilen las, verfinsterte sich ihre Miene. »Sag mal, spinnt der Typ?«, fauchte sie und sah auf.
    »Sieht ganz so aus«, sagte ich und konnte nicht verhindern, dass sich eine Träne ihren Weg in die Freiheit bahnte und meine Wange hinunterkullerte.
    »Ach meine Süße, weine doch nicht. Jede Träne, die du wegen diesem Scheißkerl vergießt, ist eine zu viel«, erklärte Molly, setzte sich neben mich, und legte einen Arm um meine Schultern. Aber ihre Worte bewirkten genau das Gegenteil. Jetzt begann ich erst richtig loszuheulen.
    »Ich weiß auch nicht, was mit mir los ist«, schluchzte ich. »Immer, wenn ich daran denke, was er mir angetan hat, muss ich losheulen. Ich glaube, ich vermisse ihn«, gab ich zu und wischte mir die Nase an meinem Sweatshirt ab.
    »Das ist doch ganz normal, Meg. Du machst gerade eine schwere Zeit durch. Dein Freund hat dich betrogen, du besitzt bald keine Wohnung mehr und du hast Angst, deinen Job zu verlieren. Wem würden da nicht die Tränen kommen?«
    »Vielen Dank für deine aufmunternden Worte«, brummte ich zwischen zwei lauten Schluchzern. Molly packte mich an den Schultern und drehte mich so, dass ich sie
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