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Plötzlich Fee - Sommernacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Sommernacht - The Iron Fey, Book 1: The Iron King

Plötzlich Fee - Sommernacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Sommernacht - The Iron Fey, Book 1: The Iron King

Titel: Plötzlich Fee - Sommernacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Sommernacht - The Iron Fey, Book 1: The Iron King
Autoren: Julie Kagawa
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ich beschleunigte meine Schritte.
    Mom saß schlafend auf dem Sofa, als ich die Tür öffnete. Der Fernseher lief, und sie hatte eine Box mit Taschentüchern auf dem Schoß. Eines davon hing zerknüllt zwischen ihren Fingern. Als ich die Tür hinter mir zuzog, regte sie sich, doch bevor ich etwas sagen konnte, schrie Ethan: »Mommy!«, und warf sich auf ihren Schoß.
    »Was?« Ruckartig wurde Mom wach und schaute verwirrt auf das zitternde Kind in ihrem Schoß. »Ethan? Was machst du hier unten? Hattest du einen Alptraum?«
    Dann sah sie auf, entdeckte mich, und sie wurde bleich. Ich versuchte zu lächeln, aber meine Lippen gehorchten mir nicht und der Kloß in meinem Hals war so groß, dass ich nicht sprechen konnte. Sie stand auf, ohne Ethan loszulassen, und wir fielen uns in die Arme. Schluchzend klammerte ich mich an ihren Hals, und sie hielt mich fest an sich gedrückt, während ihre Tränen meine Wange herunterliefen.
    »Meghan.« Schließlich lehnte sie sich zurück, um mich prüfend anzusehen. Neben der Erleichterung schlich sich nun auch Ärger in ihren Blick. »Wo warst du?«, wollte sie etwas zittrig wissen. »Wir haben die Polizei eingeschaltet, um nach dir zu suchen, und Detektive, fast die ganze Stadt. Aber niemand hat auch nur die kleinste Spur von dir entdeckt. Ich war ganz krank vor Sorge. Wo hast du in den letzten drei Monaten gesteckt, verdammt?«

    »Wo ist Luke?«, fragte ich, ohne wirklich zu wissen, warum. Vielleicht glaubte ich, dass er das nicht zu hören brauchte, dass es eine Sache zwischen Mom und mir war. Ich fragte mich, ob Luke überhaupt gemerkt hatte, dass ich weg war.
    Mom zog die Augenbrauen hoch, so als wüsste sie, was ich dachte. »Er ist oben und schläft«, erwiderte sie und löste sich von mir. »Ich sollte ihn wecken und ihm sagen, dass du wieder da bist. Während der letzten drei Monate ist er jede Nacht die kleinen Nebenstraßen abgefahren, um nach dir zu suchen. Manchmal ist er erst gegen Morgen zurückgekommen.«
    Völlig überwältigt versuchte ich, meine aufsteigenden Tränen wegzublinzeln.
    Mom warf mir einen strengen Blick zu, einen von der Sorte, auf die normalerweise Hausarrest folgte. »Du bleibst jetzt genau hier stehen, bis ich ihn geholt habe, junge Dame. Und dann kannst du uns erzählen, wo du gewesen bist, während wir hier fast durchgedreht sind. Ethan, Schatz, bringen wir dich ins Bett.«
    »Warte«, sagte ich, als sie sich wegdrehte. Ethan klammerte sich immer noch an ihren Morgenrock. »Ich komme mit. Und Ethan auch. Ich glaube, das sollten alle hören.«
    Sie zögerte, sah kurz hinunter auf Ethan, nickte dann aber. Wir wollten gerade zusammen nach oben gehen, als ein Geräusch auf der Treppe uns innehalten ließ.
    Da stand der Wechselbalg, mit zusammengekniffenen Augen und gebleckten Zähnen. Er trug Ethans Häschenpyjama und hatte wütend die kleinen Fäuste geballt. Der
echte Ethan drückte sich wimmernd an Mom und versteckte sein Gesicht in ihrem Morgenrock. Mom schlug keuchend eine Hand vor den Mund, als der Wechselbalg mich anzischte.
    »Verdammt sollst du sein!«, kreischte er und stampfte mit dem Fuß auf. »Dummes, dummes Mädchen! Warum musstest du ihn zurückholen? Ich hasse dich! Ich hasse dich! Ich …«
    Rauch begann von seinen Füßen aufzusteigen, und der Wechselbalg heulte. Er wand sich in der Rauchwolke und schleuderte mir Flüche entgegen, während er immer kleiner wurde und schließlich verschwand.
    Ich gestattete mir ein triumphierendes Grinsen.
    Mom ließ ihre Hand sinken. Als sie sich zu mir umdrehte, stand Verstehen in ihren Augen – und furchtbare, furchtbare Angst. »Ach so«, flüsterte sie nur mit einem Blick auf Ethan. Sie zitterte, und ihr Gesicht war aschfahl. Sie wusste es. Sie wusste alles über die.
    Ich starrte sie an. Fragen stiegen in mir auf, aber sie waren zu verquer und verworren, um sie zu formulieren. Mom kam mir jetzt anders vor, zerbrechlich und ängstlich, gar nicht wie die Mutter, die ich kannte.
    »Warum hast du es mir nicht gesagt?«, flüsterte ich.
    Mom setzte sich wieder aufs Sofa und zog Ethan neben sich. Er kuschelte sich an sie, als wollte er sie nie wieder loslassen. »Meghan, ich … Das war vor so vielen Jahren, als ich … ihm … begegnet bin … deinem Vater. Ich kann mich kaum daran erinnern. Es kam mir mehr vor wie ein Traum, nicht wie die Wirklichkeit.« Sie sah mich nicht an, war in ihre eigene Welt versunken. Ich ließ mich auf
die Armlehne des Sessels sinken, während sie mit leiser Stimme
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