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Plötzlich Fee - Sommernacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Sommernacht - The Iron Fey, Book 1: The Iron King

Plötzlich Fee - Sommernacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Sommernacht - The Iron Fey, Book 1: The Iron King

Titel: Plötzlich Fee - Sommernacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Sommernacht - The Iron Fey, Book 1: The Iron King
Autoren: Julie Kagawa
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Sicher, er hat einen Wechselbalg benutzt, aber der war keine Eiserne Fee. Wie konnte er den Austausch vornehmen, wenn es keine seiner Feen war?«
    Stirnrunzelnd dachte ich darüber nach. »Irgendjemand muss ihm geholfen haben«, vermutete ich.
    Grimalkin nickte. »Das denke ich auch. Was bedeutet, dass auch normale Feen für Machina gearbeitet haben. Und jetzt, wo er fort ist, werden die wahrscheinlich nicht sonderlich gut auf dich zu sprechen sein.«
    Es schüttelte mich, und ich spürte, wie meine Hoffnung auf ein normales Leben schwand. In meiner Vorstellung sah ich schon Messer auf dem Boden liegen, meine Haare, die am Bettpfosten festgeknotet waren, fehlende Sachen und wütende Feen in meinem Schrank und unter meinem Bett, die nur darauf warteten, sich auf mich zu stürzen. Ich würde nie wieder schlafen können, das war schon mal sicher. Und ich fragte mich, wie ich meine Familie beschützen sollte.
    Ein Stöhnen kam von der schlafenden Gestalt in der Ecke. Ethan wachte langsam auf.
    »Geh schon«, schnurrte Grimalkin, als ich mich erhob. »Bring ihn nach Hause.«
    Ich wollte mich bei ihm bedanken, aber auf keinen Fall wollte ich noch tiefer in die Schuld dieses Katers geraten. Also ging ich stattdessen zu Ethan hinüber, und gemeinsam schoben wir uns zwischen den Tischen und den dunklen
Computern hindurch. Als wir die – glücklicherweise unverschlossene – Tür erreichten, sah ich noch einmal zurück zu dem Sonnenfleck unter dem Fenster, aber Grimalkin war verschwunden.
    Die Schulflure waren verlassen und dunkel. Verwundert lief ich mit Ethan an der Hand durch die schäbigen Flure und fragte mich, wo wohl alle waren. Vielleicht war Wochenende, aber das erklärte nicht die staubigen Böden und Spinde und dieses Gefühl absoluter Leere, als wir an einem verschlossenen Klassenzimmer nach dem anderen vorbeikamen. Selbst an einem Samstag müsste es zumindest eine AG oder so etwas geben. Doch es fühlte sich an, als stünde die Schule schon seit Wochen leer.
    Die Eingangstüren waren abgeschlossen, also öffnete ich ein Fenster. Nachdem ich Ethan hinausgehoben hatte, kletterte ich selbst durch den Rahmen, ließ ich mich auf den Gehweg fallen und sah mich um. Auf dem Parkplatz stand kein einziges Auto, obwohl helllichter Tag war. Das Gelände wirkte vollkommen verwaist.
    Ethan sah sich schweigend um und nahm mit seinen blauen Augen alles in sich auf. Er strahlte eine Wachsamkeit aus, die sich schrecklich falsch anfühlte – als wäre er viel älter und nur sein Körper jung geblieben. Das beunruhigte mich, und ich drückte sanft seine Hand.
    »Wir sind bald zu Hause, okay?«, flüsterte ich, während wir über den Parkplatz gingen. »Nur noch eine kurze Busfahrt, dann siehst du Mom wieder – und Luke. Freust du dich? «
    Er musterte mich ernst und nickte einmal kurz. Doch er lächelte nicht.

    Wir verließen das Schulgelände und gingen den Bürgersteig entlang, bis wir zur nächsten Bushaltestelle kamen. An uns fuhren Autos vorbei und schlängelten sich durch den Feierabendverkehr. Leute liefen um uns her. Einige alte Damen lächelten und winkten Ethan zu, aber er beachtete sie gar nicht. Mein Magen krampfte sich vor Sorge um ihn zusammen. Ich versuchte ihn aufzuheitern, stellte ihm Fragen und erzählte ihm kurze Geschichten von meinen Abenteuern, aber er sah mich nur mit diesen traurigen blauen Augen an und sagte kein Wort.
    So standen wir an der Straßenecke, warteten auf den Bus und beobachteten die Leute um uns herum. Ich sah Feen durch die Menge gleiten, kleine Geschäfte an der Straße betreten und die Menschen verfolgen wie hungrige Wölfe. In einer Gasse auf der anderen Straßenseite stand ein Feenjunge mit schwarzen Lederschwingen und winkte Ethan grinsend zu. Ethan schauderte und hielt meine Hand fester.
    »Meghan?«
    Als ich meinen Namen hörte, drehte ich mich um. Aus einem Café hinter uns war ein Mädchen getreten, das mich jetzt überrascht und ungläubig anstarrte.
    Ich runzelte verwirrt die Stirn, und mir wurde unbehaglich. Sie hatte lange dunkle Haare, war schlank wie ein Cheerleader und kam mir irgendwie bekannt vor. Aber ich kam einfach nicht drauf, woher ich sie kannte. War sie eine Klassenkameradin? Aber dann hätte ich sie doch erkannt. Sie wäre wirklich hübsch gewesen, wenn ihr ansonsten perfektes Gesicht nicht von dieser riesigen deformierten Nase entstellt worden wäre.

    Und dann wusste ich es plötzlich wieder.
    »Angie«, flüsterte ich. Der Schock, den ich verspürte, war wie ein
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