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Plötzlich Fee - Sommernacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Sommernacht - The Iron Fey, Book 1: The Iron King

Plötzlich Fee - Sommernacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Sommernacht - The Iron Fey, Book 1: The Iron King

Titel: Plötzlich Fee - Sommernacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Sommernacht - The Iron Fey, Book 1: The Iron King
Autoren: Julie Kagawa
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wurde.

Endlich zu Hause
    Langsam kam ich zu mir und spürte einen harten, kalten Fliesenboden an meiner Wange. Mühsam richtete ich mich auf und horchte in mich hinein, ob ich noch Schmerzen hatte. Ein unbestimmtes Gefühl sagte mir, dass ich welche haben sollte. Ich erinnerte mich an Machina, der mir sein Kabel in den Rücken gerammt hatte, und an den brennenden Schmerz, als es wieder herausgerissen wurde – aber da war nichts. Genau genommen hatte ich mich schon lange nicht mehr so gut gefühlt, und meine Sinne arbeiteten auf Hochtouren, während ich mich umsah. Ich lag in einem lang gezogenen, halbdunklen Raum, der voller Tische und Computer stand. Der Computerraum der Schule!
    Ruckartig fuhr ich hoch und blickte mich suchend nach meinem Bruder um. Einen schockierenden Moment lang fragte ich mich, ob das alles nur ein grauenvoller Traum gewesen war. Doch gleich darauf entspannte ich mich wieder. Ethan lag neben mir unter einem der Tische. Er schlief friedlich und atmete tief und gleichmäßig. Ich strich ihm lächelnd eine Locke aus der Stirn, dann stand ich auf.
    Ash war nirgendwo zu sehen, aber Grim lag auf einem Tisch unter einem Fenster und genoss schnurrend das
Sonnenlicht, das durch die trübe Scheibe fiel. Da ich Ethan nicht wecken wollte, schlich ich leise zu dem Kater hinüber.
    »Da bist du ja.« Er gähnte und blinzelte träge mit einem goldenen Auge. »Langsam dachte ich schon, du würdest ewig schlafen. Übrigens schnarchst du.«
    Ich ignorierte den letzten Kommentar und ließ mich neben ihm auf dem Tisch nieder. »Wo ist Ash?«
    »Verschwunden.« Grimalkin setzte sich auf, streckte sich und legte dann den Schwanz um seine Pfoten. »Er ist vorhin gegangen, bevor du aufgewacht bist. Er meinte, er müsse sich noch um ein paar Dinge kümmern. Ich soll dir ausrichten, dass du nicht auf ihn warten sollst.«
    »Oh.« Ich ließ das erst mal sacken, wusste jedoch nicht, was ich davon halten sollte. Ich hätte beunruhigt, wütend oder beleidigt sein können, weil er so plötzlich abgehauen war, aber ich fühlte mich einfach nur erschöpft. Und ein bisschen traurig. »Er war ziemlich schwer verletzt, Grim. Wird er wieder gesund werden?«
    Grimalkin gähnte wieder, offenbar unbesorgt. Das beruhigte mich zwar nicht, doch Ash war stark: stark genug, um es den ganzen Weg bis ins Zentrum des Eisernen Königreiches zu schaffen und zurück. Ein schwächeres Feenwesen wäre gestorben. Er wäre fast gestorben. Hatte er Schein von mir genommen, dort, an diesem trostlosen Ort? Oder hatte etwas anderes dafür gesorgt, dass er überlebte? Ich fragte mich, ob ich je die Gelegenheit bekommen würde, ihn das zu fragen.
    Nach einem Moment des Grübelns ließ ich den Blick durch den Raum wandern und konnte es kaum fassen,
dass der Steig in das Eiserne Königreich so nah gewesen war. Verbarg sich der Pfad zu Machinas Reich in einem der Computer? Waren wir aus einem der Monitore herausgeflogen oder waren wir einfach erschienen, so wie die Gremlins?
    »Also.« Ich wandte mich wieder dem Kater zu. »Du hast uns einen Weg nach Hause verschafft. Gratuliere. Was schulde ich dir dafür? Noch eine Gefälligkeit oder Lebensschuld? Mein Erstgeborenes?«
    »Nein.« Grimalkin kniff belustigt die Augen zusammen. »Lassen wir es einfach gut sein. Nur dieses eine Mal.«
    Dann saßen wir eine Weile schweigend nebeneinander, genossen die Sonne und freuten uns einfach, am Leben zu sein. Doch während mein Blick auf Ethan ruhte, der immer noch unter dem Tisch schlief, erfüllte mich plötzlich eine seltsame Schwere, als würde ich noch irgendetwas vermissen. Als hätte ich im Feenland etwas unglaublich Wichtiges vergessen.
    Grimalkin leckte sich die Vorderpfote und fragte: »Und, was wirst du jetzt tun?«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung. Erst mal Ethan nach Hause bringen, schätze ich. Dann wieder zur Schule gehen. Versuchen, mein Leben weiterzuführen.« Ich musste an Puck denken und hatte plötzlich einen Kloß im Hals. Ohne ihn würde die Schule nie wieder dasselbe sein. Ich konnte nur hoffen, dass es ihm gut ging und dass ich ihn irgendwann wiedersehen würde. Dann dachte ich an Ash und fragte mich, ob der Prinz des Dunklen Hofes wohl einwilligen würde, mit mir essen und ins Kino zu gehen.

    »Die Hoffnung stirbt zuletzt«, murmelte der Kater.
    »Ja.« Ich seufzte, dann schwiegen wir wieder.
    »Ich habe mich gefragt«, meldete sich Grimalkin schließlich wieder zu Wort, »wie Machina deinen Bruder überhaupt entführen konnte.
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